Test des Tyrannen - Gibt es ihn wirklich - den leistungsfähigen Megablaster?

DerLuchs

Auf Blasted zuhause
Hallo zusammen,

hier wieder ein Testbericht vom Luchs, der sich nach langer Zeit endlich hat eine Buzzbee Tyrant organisieren können:
Die Tyrant ist einer von drei Mega-Blastern des schon seit einigen Jahren zum Hauptkonkurrenten von Nerf avancierten Unternehmens BuzzBee Toys, der Air Max Baron, der Air Max Boss und eben des hier genannten Blasters.

Mein "Rezensions"-Exemplar hab ich, da man an die DInger eigentlich nur in den Staaten drankommt, mit viel Glück als "Collectible-Item" bei Amazon.com entdeckt. Als der Blaster hier ankam, stellte ich zunächst einmal fest, dass es sich tatsächlich um einen Rückläufer mit "Defekt" handelte, es steckte nämlich noch ein zusammengequetschter Dart im Breech. Deshalb, falls Ihr von Blasterparts/Bankcroft das hier lest und doch mal ein Vorab-Exemplar der anderen beiden "großen" bekommt, ich täte mich sehr über die Testmöglichkeit freuen. Auch sind die Darts hier bei uns leider sehr schwierig zu bekommen, obwohl sie den Nerf-Versionen zumindest in der Präzision überlegen zu sein scheinen.


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Vergleich der Giganten, die BuzzBee ist gerade einmal halb so groß, dennoch ist das Magazin wohl in ihr besser aufgehoben als das hier verwendete Nerf-Magazin

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Blick in den Blaster - Der Breech ist deutlich zu erkennen und der "Freiluftdartstop" lässt sich gut erkennen

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Zwei unterschiedlichere Darts gab es wohl nicht - der BuzzBee ist leichter, die Spitze liegt weiter vorn und der Schwerpunkt ist damit auch noch weiter nach vorn gerückt

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Magazinvergleich eins: Das gelbe Bananenboot ist riesig im Vergleich zum sechser, nutzt den Extraplatz allerdings auch effizient aus. Es enthält nicht den Nerf-typischen Auflagerstopp.

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Beide Magazine haben einen angeschrägten Dartschlitten. Ich weiß nicht, ob man es erkennen kann, aber der Schlitten des BuzzBee beginnt so ich das richtig gesehen habe, weiter unten mit der Schräge.

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Hier sind beide BLaster mit den korrekten Magazinen ausgestattet, die Tyrant steht auf der Centurion, so hoch ist sie mit dem Magazin.

Kommen wir zum eigentlichen Test:

Äußeres / Optik:
Tja, hier muss ich zugeben, dass das Objekt der Begierde nicht der größte Wurf unter den Designs aller Blaster ist, er ist nur etwa halb so groß, wie eine Centurion, steht ihr aber in der Breite in nichts nach und ist vom Korpus vielleicht sogar ein wenig höher. Auf jeden Fall hat sie den tieferen Magazinschacht. Farblich wirkt das Blau vielleicht billig, doch wenn man den Blaster in die Hand nimmt, kommt allein durch das Gewicht schnell heraus, dass der Blaster entweder sehr Dickwandig oder tatsächlich durchdacht robust ist (da ich schon mal reingesehen habe, kenne ich die Antwort :p). Allerdings sind die Gelben und orangenen Flächen durch das Gehäuse gesteckt bzw. daraufgesteckt, speziell die gelben Flächen tragen deshalb zusätzlich zu einem "preiswert" aussehenden Eindruck bei. Tatsächlich hab ich mich gefragt, ob der Blaster auch deshalb bis heute nicht nach D gekommen ist. Der Korpus weist bis auf die eingesetzten Kunststoffteile auch so gut wie keinerlei Texturierte Bereiche auf, lediglich ein schmaler Aufkleber verweist auf seinen Namen, den er wohl auch nur in den USA trägt, in Australien wird er wohl AIR MAX 12 genannt.



Haptik/ Feeling:
Das Teil ist robust! Man hat es vielleicht nicht so gern vor Augen, aber in der Hand hat man es definitiv gern! Der Griff könnte zwar etwas größer sein, aber was ich auf manchem Treffen an Nerf-Blastern schon monierte, wurde hier klar bedacht, die Distanz zwischen Handauflage vorn und Pistolengriff hinten ist nicht nur superangenehm, sie fühlt sich in meinen Augen einfach richtig an.Der Lademechanismus ist gut, aber auch das einzige, dass sich billiger anfühlt als beim Branchenprimus. Bei meinem Exemplar zieht sich der Schlitten teils wieder ein Stück zurück, so dass der Abzug von einem Lock blockiert wird, das kann aber auch ein vom Schaden zurückgebliebener Effekt sein. Der Trigger selbst ist schön vom Druckpunkt und gegenüber den letzten Fehltritten auf Seiten anderer Hersteller schön zu greifen, ohne Schmerzen zu verursachen.
Das Magazin ist das wertigste, das mir von einem Blasterhersteller untergekommen ist, es fast bis zu 12 Darts, klappert aber dennoch weniger als das Original-Mega-Sechser von Nerf und hat definitiv die schönere Linienform, auch wenn es eben einfach rechteckig ist, es passt dazu. Der Mag-Release ist ein wenig schwieriger zu drückem, reagiert dafür aber zuferlässiger bei Betätigung. In die Tyrant passen die originalen 12er von BuzzBee und die 6er Nerf-Mega, wobei letztere kaum noch herausstehen, im inneren aber mehr Spiel haben als die vom preiswerteren Bruder.

Technik

Lademechanismus und Kolben
Hier kann BuzzBee wie bei den letzten Elite-Size-Blastern richtig punkten, der Lademechanismus oben bewegt den beweglichen Breech im starren Rohr, der somit den Plunger mit zurückschiebt bis er im Catch einrastet. Anschließend wird durch den Mitnehmer der Breech wieder nach vorn gezogen und der Dart aufgenommen. Das System ist weit simpler, als das der Centurion, das der Magnus ist viel näher mit diesem verwandt, denn es ist sehr ähnlich aufgebaut. Der Breech allerdings ist von der Außenwandung her schmaler, denn er gleitet sauberer in die Darts, alle Tests, die ich mit dem Ding machte, egal ob BuzzBee-Megas oder Nerf-Darts, verliefen reibungslos. Übrigens auch unerheblich vom verwendeten Magazin.

Magazinschacht
Der Magazinschacht ist wie bereits erwähnt tiefer und weist seltsamerweie eine breitere Öffnung auf, als sie das Magazin bräuchte. Sie passt exakt um den Abstandsring des Nerf-Magazins, ist also speziell für die Verwendung dieser angelegt worden. Die Sicherung ist wie gesagt etwas schwerer zu bedienen, aber nicht, weil sie schwergängiger, oder hakeliger wäre, sondern weil der Knopf doch recht weit herausragt und nicht besonders groß ist. Lösen tut der Mechanismus nämlich zuverlässig. Einen Wermutstropfen bringt die Technik der Magnus übrigens auch hier mit sich - Laden ist hier genauso wie bei den meisten Elite-Size-Blastern nur bei gespannter Feder, also bei zurückgezogenem Schlitten und Breech möglich. Das Magazin rastet fest und präzise ein, es gibt gar kein Spiel an dieser Stelle, die Toleranzen sind wohl eher gering.

Abzug, Auslösung
Der Abzug bietet einen deutlichen Druckpunkt an, man bemerkt, wenn man diesen überschreitet, allerdings ist es nicht so, dass der Widerstand nur auf einem einzigen Punkt liegt, sondern über eine gewisse Strecke vorherrscht, bevor der Blaster ausgelöst wird. Die Führung des Drückers ist gut, so dass man hier genießt, die Leistung des Tyrannen freizusetzen.

Ein wenig schade ist aber, dass die Technik nicht durch einen stabilisierenden Lauf abgerundet wird, so dass gerade die Nerf-Howler recht unpräzise herausgeschossen kommen.

Darts
Die Frage, die wohl den überwiegenden Teil der Leserschaft wesentlich mehr interessieren dürfte, als die Leistung des eigentlichen Blasters, da seine Optik ja sicher auch Geschmackssache ist, ist die nach den Darts und ihrer allgemeinen Tauglichkeit als Konkurrenzmaterial zu originalen Nerf- oder China-Megas (die, soweit ich weiß fast ident mit den Originalen sind). Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, daher unterteile ich auch diesen Bereich in Unterbereiche.

Verarbeitung
Die erste Frage, die sich stellt, wenn man einen anderen Dart in die Hand nimmt, ist die nach der Qualität der Verarbeitung, wird das Projektil die Kräfte, denen es ausgestetzt werden wird, auch erfolgreich überstehen und wenn ja, wie oft und - viel wichtiger noch - ist ein als kompatibel einzustufender Dart tatsächlich in kompatiblen Maßen gefertigt und entsprechend ohne Leistungsverluste oder überhaupt verwendbar?
Nun, der Buzzbee AirMaxx-Dart ist in der Tat kompatibel, seine Länge entspricht sogar exakt der eines Nerf-Megadarts (Abweichung in der Länge gerade mal 0,5mm). Leider gibt es auch im Durchmesser des Schafts leichte Abweichungen, dieser ist geringfügig schmaler, als der des prominenten Mitbewerbers. Dies erklärt auch, warum so viele Tester aus Amerika die Blaster als durchschnittlich bewerten, jene, die die Darts jedoch auch mit den Nerf-Darts vergleichen, werden hoffentlich zu ähnlichen Schlüssen kommen wie ich. Der Nerf-Dart holt aufgrund des besseren Fits im Breech einfach mehr aus der Tyrant heraus, sammelt mehr Kraft, bevor er diese bei der Lösung dann freisetzt. Als Resultat erhält man eine gegenüber der Verwendung von Buzzbee-Darts sichtbare Leistungsverbesserung, jedoch geht diese aufgrund der Pfeifen in den Köpfen zugleich auf Kosten der Präzision. Überhaupt zwingt sich mir bei den EIgenschaften der Darts irgendwie das Bild der unterschiedlichen Ziele für die Entwicklung auf, dazu später jedoch mehr.
Der Kopf ist der deutlichste Unterschied, wenn man einmal von der Farbe absieht, die AirMaxx-Darts sind Suction-Cup-Darts, also mit Saugnapf ausgestattet. Dieser ist auf einer relativ gut verarbeiteten Gummigrundfläche aufgebracht, die selbst leider eher weniger gut mit dem hellblauen Schaumstoff verklebt ist. Nicht unbedingt so, wie man erwarten würde, also dass die Naht schnell reißt oder der Kopf sich leicht vom Schaft ablöst, aber doch so unsauber, dass sich direkt hinter dem Kopf des Darts ein unschöner Wulst außen am Dart bildet. Diese wiederum könnte in eventuellen Mega-"Brassbreeches" für ernstliche Schwierigkeiten sorgen. Zusätzlich trägt die dünnere Wandungsstärke des Schafts dazu bei, dass dieser Dart in den gröberen robusteren Breeches der Nerf-Reihe schneller mal zerquetscht werden.

Eigenschaften bei Verwendung
DIe Flugeigenschaften des Buzzbee-Darts sind gut, er ist zumindest nach meinen Beobachtungen präziser als der Nerf-MegaHowler, dabei jedoch grundsätzlich langsamer und von der Reichweite hinter den Möglichkeiten der Tyrant zurückbleibend. EIne Möglichkeit wäre hier, einen engeren Fit in die Breech einzusetzen, doch da es generell recht schwierig ist, an die passenden Elemente für feinere (Mega-)Läufe zu kommen, wäre hier fast ausschließlich ein Selbstbau über 3D-Druck oder die Fertigung von entsprechenden dünn gebogenen Blechen und deren Versiegelung möglich, was verglichen mit einem einfachen Wechsel der Darts auf die Heuler doch recht viel Aufwand bedeutet. Diese jedoch schlagen wie bei den anderen Blastern (mit Ausnahme von vielleicht der Centurion wegen ihres Laufs), des Häufigeren selbst einfach aus und werden durch die eingebaute Pfeife gern in ihren Flugbahnen mal unplanbar.

Moddingpotential
Modden wir das Biest? Die meisten werden hier wohl regelrecht Ja-schreien. Dieser Blaster bietet dafür wirklich eine gute Basis.

Optische Variationen/Mods
Die glatte Oberfläche gestattet alle möglichen Ausgestaltungen von angepassten oder schlicht aufgebrachten Redesigns, die der Shell ein annehmbareres Aussehen verpassen. Das Interieur ist sogar so geräumig, dass man an vielen Stellen größere Umbauten recht leicht vornehmen könnte.
Einen Fake-Lauf vor en Breech zu legen wird durch den sich schlicht senkrecht nach oben schiebenden Dartstop sehr begünstigt, allerdings kann man, um ihn zu fixieren, lediglich in die Originalmündung passende Formmasse einsetzen.
Größter OPtik-Nachteil ist die obenliegende Spannvorrichtung, diese ermöglicht zwar das Anbringen von Rails, diese würden, so man sie nicht auf einer Brücke über dem eigentlichen System ablegt, mit dem Schlitten vor- und zurückbewegt oder sehr weit hinten am Blaster angebracht werden.

Technische Variationen/Mods
 

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cc-top

Auf Blasted zuhause
Siehe Bild 1, das passt ;)

Sehr schöner Review! Leider kriegen wir die nicht mehr, weil BuzzBee dann extra für uns die Produktion anschmeißen müsste und das machen die nicht für ein paar Hundert Stück :(
 

Hoeni

Auf Blasted zuhause
Ich muss wohl blind sein... danke!

Ich frage nur weil die bei Walmart drüben gerade für 19$ im Abverkauf sind (Mist! neulich waren es sogar 13!) und eventuell meine Schwiegereltern mir noch eine mit rüberbringen könnten. Das Magazin in der Centurion... muharharhar :)
 
Zuletzt bearbeitet:

NAITCRALR

Angehender Modder
...passt ggf der Plunger in die Cent und ist da dann effizienter?

ich habe immer noch mit der ganz großen ein Problem ... nachdem Frigg leider aufgehört hat.
 

Hoeni

Auf Blasted zuhause
Hab das Magazin nun hier und kann sagen: Jaaaa, passt schon in die Centurion aber der Breech lässt sich nicht immer schliessen. Das 12er sitzt bei mir nicht perfekt und das führt dazu, das die rechte Seite des breechs sich beim Schliessen *in* die rechte Magazinlippe schieben will statt aussen dran vorbei.

Lösung a) Ich weite vorsichtig das Tyrant magazin hinten rechts an der Magazinlippe auf damit das immer passt
Lösung b) ich muss am magazin irgendwo nen Klebestreifen dranpappen, damit es perfekt sitzt.

Ich fang mal mit b an und wenn das nicht tut geht es zu a rüber.
 

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