Laserschwert (LARP/Prop) selbst gebastelt

medusa

Auf Blasted zuhause
Hallo liebe Mit-Verrückte,

nachdem da 14 Likes waren, nur weil ich ein paar Rohre eingekauft habe, die bekanntermaßen nicht mal für ein Blasterbastelprojekt waren, dachte ich, ich halte den Bastelfortschritt mal für alle fest.
Übrigens, wer sich für meine Motivation nicht interessiert, darf gerne die beiden nächsten Absätze überspringen und bei "Genug der Vorrede!" weiterlesen. ;)

Bauanleitungen für einfache Laserschwerter, die auch "Schaukampf" tauglich sind, gibt es zuhauf auf der Y-Röhre. Ich hab mir einige angesehen und dann für meine Zwecke adaptiert. Käufliche sind einfach preislich der absolute Overkill, und vom Design her gefallen mir nur sehr wenige Exemplare der vielen Online Händler wirklich. Die Star Wars Lore betont immer wieder, daß Jedi (und vermutlich auch Sith) sich ihre Schwerter aus wenigen, sehr einfachen Bestandteilen selber bauen können müssen. Das paßt nicht so sehr zu dem, was im Web zu kaufen ist. Ich meine, es ist ja schön wenn man eloxiertes Aluminium mit kunstvollen Ornamenten gravieren kann. Aber macht der Padawan, der sein erstes oder zweites Lichtschwert baut, das auch so? Oder der Jedi in verdeckter Operation am A... des Outer Rim auf einer völlig heruntergekommen Welt mit niedriger Technologiestufe?

Außerdem mache ich manche Sachen einfach gerne selbst. :p

Zur Nachbildung einer fiktiven Technologie habe ich mir die Version des Laserschwertes ausgesucht, die mit einem einzigen Emitter (High Power LED) die Klinge von innen beleuchtet. Das liegt einfach näher am fiktiven Vorbild (quasi LED==Kyber Kristall). Ein Soundboard werde ich nicht verwenden, weil es den Preis der Bauteile fast verdoppeln würde, bei uns meine Laserschwerter nicht bis zum hoffentlich nächsten Cosplay im Schrank liegen, sondern auch als stylische Beleuchtung Verwendung finden, und drittens ich dem summenden Sound aus meinem wissenschaftlichen Hintergrund heraus absolut nichts abgewinnen kann.
Eine lasergeheizte Plasmaklinge, die von einem wie auch immer gearteten Kraftfeld stabilisiert und in Form gehalten wird, würde kein irdisches 100Hz-Netzbrummen von sich geben, sondern (wenn überhaupt) eher ein leises Zischen oder Rauschen. (Meine subjektive Meinung dazu, Diskussion darüber bitte nicht hier.)

Genug der Vorrede!
Zum Bau habe ich mich an die Vorgabe gehalten, daß die Klinge aus einem 25mm Polycarbonatrohr bestehen wird. Unter eine solche Röhre paßt eine Star LED ziemlich gut drunter. Den Griff und das Vorderteil mache ich aus 30mm Alurohr, das innen 25 oder 26mm hat, damit die Klinge ohne Streß reingeht.

Generell habe ich ja nicht so einen massiven Werkzeugpark, deshalb setze ich die Teile des Griffes aus ineinandergeschobenen Stücken von Alurohren zusammen. Wer eine Drehbank hat, kann solche Teile natürlich auch einfach aus einem Stück drehen.
Bitte beachten: die üblichen Alurohre sind nie genau gefertigt und erfordern eigentlich immer noch Nacharbeit. Insbesondere innen sind sie meist 0.1mm zu eng.

Star LEDs müssen gekühlt werden. Die käuflichen Kühlkörper passen alle nicht in das schlanke Griffdesign, das ich vorziehe. Deshalb habe ich ein dickwandiges Alurohr dafür vorgesehen, das die Wärme an das Alugehäuse des Griffes abführt.
Wer lieber das dicke Griffrohr des Modells "Das Laserschwert Deines Vaters" haben mag, bekommt einen der handelsüblichen Kühlkörper für Star LEDS da mit etwas Nacharbeit vielleicht auch hinein. Ein Klingenhalterrohr muß dann aber zusätzlich eingebaut werden.

Kühlkörper.png

Da sieht man die Kühlkörperrohre aus 20x5mm Alu und die Adapterringe, mit denen der Durchmesser auf die 25mm der Klinge gebracht wird, damit sich das Klingenhalterohr und der Griff darauf später anbringen lassen.
Einen der Ringe hab ich aufgesteckt und eine der LEDs aufgelegt, damit man sich vorstellen kann, wie das mit dem Kühlen später funktionieren soll. Insgesamt werden es für unsere Beleuchtung drei Lichtschwerter werden.
Unten auf dem Blatt ist meine Zeichnung 1:2 zu sehen, wie ich mir das Teil insgesamt vorstelle. Das dünne und sehr stabile Kühlkörperrohr verlockte geradezu, das gleich als den dünnen "Hals" zu nehmen, den manche der Schwerter haben.

Inzwischen sind die Ringe schon mit Wärmeleitkleber aufgeklebt und härten im Keller aus.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Die drei "Garnrollen" sind inzwischen fest, und ich habe aus 30mm Rohr den Griff und den Klingenhalter geschnitten. Das Bild zeigt eine erste Anprobe.

Griff.png

Zwei von den Schwertern werden ein zueinander passendes Paar werden, mit dem dritten werde ich es etwas spielerischer angehen lassen. Leider hat mein Rohrschneider aufgegeben, von jetzt an werde ich wohl alles sägen müssen.
Das 30er Rohr ist leider innen etwas weiter, deshalb müssen die Übergänge noch minimal aufgedickt werden. Ich hoffe, im Keller ist noch etwas von dem dünnen 0.3mm Alu.
Der nächste Schritt wird sein, die Löcher für die Befestigung von Griff und Klingenhalter zu bohren und Gewinde für die Schrauben zu schneiden. Danach weiß ich dann, wo Platz für die Befestigungsschrauben der LED ist.

Die Klingenhalter sehen jetzt noch etwas öde aus, die bekommen aber später noch etwas mehr Form durch weitere Rohrstücke.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Ich hab noch 0.1mm Alufolie im Keller gefunden. Die ist noch so dünn, daß man sie mit der Schere schneiden kann, man kann sie noch einach aufwickeln, aber sie ist auch schon dick genug, daß sie "steht". Hab lange Streifen geschnitten und probiert, bei zwei Wicklungen damit gehen die Kühlrohre (aka Garnrollen) satt in das Griffrohr rein. Der Rest von dem Blech steht rechts oben im Bild.

Griff_teile.png

Des weiteren habe ich ein paar Rohrstücke der nächsten Größe (35mm) gesägt. Bei dem kleinen Paar Schwerter werden die zur Verschönerung der Klingenhalter dienen. Bei dem längeren Einzelstück werde ich noch was anderes mit dem Griff machen.
Man kann auf den Unterbau des Griffes Ringe aufkleben und dann in den Aussparungen dazwischen etwas als Griffpolster aufziehen. O-Ringe für Abflußrohre sind hier eine gute Wahl.
Tatsächlich haben die Propmaker der ursprünglichen Star Wars Filme genau sowas auch gemacht. Die haben sich Rohre und Zeug vom Schrottplatz und aus der Sanitärabteilung im Baumarkt geholt. Ein verchromter Waschbeckenabfluß kann ein guter Ausgangspunkt für einen Griff sein. Und man munkelt, daß die geriffelten schwarzen Griffe an machen Laserschwertern auch genau sowas sind: aufgezogene Dichtungen für Abflüsse.

Die schwarzen Längsrippen am Griff des "Laserschwert des Vaters" sind übrigens ursprünglich Blätter von Scheibenwischern gewesen. ;)
 
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medusa

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Die "Garnrollen" haben ihre zweite Klebung hinter sich und stehen somit immer noch im Keller zum Aushärten. Ein paar Rohre der größten Durchmesser habe ich noch gesägt.

Klingenhalter_teile.png

Leider habe ich mir beim Sägen das Blatt in einen Finger gejagt, und deshalb war erstmal Schluß für heute. Ich kann nicht mehr vorweisen als wieder einen Haufen Aluringe. (Das Bild vom "Massaker" im Keller erspare ich euch lieber.)
Damit das nicht noch langweiliger wird, erzähle ich ein bißchen über das Kleben der dünnen Blechstreifen auf die Aluteile um das Kühlrohr (die "Garnrolle").

Das 0.1mm Alublech ist ein fantastisches Material, weil man es wie Klebeband auf ein Rohr wickeln kann, zum Beispiel, um eine Kleinigkeit fehlender Dicke des Rohres auszugleichen. Es hat nur einen Nachteil: es klebt nicht. Also muß man es wieder mit Epoxy, in unserem Fall am besten wieder Wärmeleitkleber (wir erinnern uns: das Ding muß die LED kühlen!) festkleben.
Nun ist es gelinde gesagt eine Riesenschweinerei, wenn man einen etwa 15cm langen Streifen flexibles Material auf ganzer Länge mit Epoxy einstreichen muß, und diesen dann so glitschig wie er ist fest auf ein glattes Rohr wickeln soll. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, daß das Epoxy hinterher überall ist (Finger, Gesicht, Kleidung, Haare), nur nicht zwischen Rohr und Streifen, wo es hinsoll.
Man kann das umgehen, indem man den Anfang des Blechstreifens mit einem Stück Klebeband fixiert. Damit man das Klebeband hierher wieder abbekommt, kann man dann aber erstmal nur maximal die erste Windung kleben (in der Praxis weniger, etwa eine halbe). Den Rest des Streifens wickelt man erstmal ohne Epoxy fest auf und fixiert das äußere Ende auch mit Klebeband. Dabei kann man noch korrigieren, wenn der Anfang schief angesetzt war.
Wenn das ausgehärtet ist, sitzt der Blechstreifen schon mal fest auf dem Rohr. Den Klebestreifen kann man noch einfach entfernen. Mit der 2. Klebung kann man dann stückweise den Streifen mit Epoxy einkleistern und fest anlegen und sich so Stück für Stück vorarbeiten, bis man am Ende des Streifens wieder mit Klebeband sichern kann.
Die Finger kriegen dabei schon noch etwas Epoxy ab, aber bei weitem nicht soviel, als wenn alles ständig verrutscht.

Genau das hab ich heute gemacht, morgen wird sich zeigen, wie es geworden ist.
 

medusa

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Die Klebung ist gut geworden, Finger geht's auch besser, deshalb habe ich heute mal die Löcher für die Schrauben gebohrt.

Griff_befestigung.png

So langsam ahnt man, wohin die Reise gehen soll. Das PC-Rohr steckt erstmal nur lose drin, zur "Anprobe". Am Klingenhalter wird später noch einiges angebaut.

Griff_befestigung_detail.png

Detailansicht des in der Mitte verbauten Kühlrohres. Ich habe die beiden Schraubenkränze um 45° verdreht, damit es nicht so langweilig aussieht.

Für die Schrauben habe ich in den beiden äußeren Rohren jeweils M3 Gewinde gebohrt. Da ich in das ziemlich massive Kühlrohr kein blindes Gewinde schneiden kann (generell geht sowas, nur ich kann's nicht und habe auch nicht das Werkzeug dafür), sind in dem nur 3mm Löcher, in die die Enden der Schrauben heineinragen. Mit 4 Stück einmal rum hält das auch ganz gut.
Damit die Löcher zueinander passen, hab ich beim Vorbohren das Rohr auf dem Kühlrohr gehabt und in einem Stück bis unten rein gebohrt. Damit war auf der Verdickung des Kühlrohres immer schon mal die richtige Stelle markiert.
Als nächstes wurde in das vorgebohrte Loch im Rohr M3 Gewinde geschnitten, und das angebohrte Kühlrohr auf 3mm aufgebohrt. M3x5 Inbus Schraube rein um es zu fixieren, und weiter ging es mit dem nächsten Loch.
Wer das richtig mal als Handwerk gelernt hat, kann solche Sachen anfertigen, und die passen nachher in jeder Richtung zueinander. Ich kann das nicht, und muß mir daher auf diese Weise behelfen, damit es wenigstens in einer Lage alles paßt und alles andere nicht zu sehr auffällt.

Der Grund, warum ich das alles mit Schrauben mache ist ein ganz praktischer. Im relativ schmalen Griff wird hinterher mit zwei 18650er Li-Ions, einem LED-Treiber und dem Schalter nicht mehr allzuviel Platz sein. Ich möchte das (wie bei meinen Blastern) auf einfache Weise zerlegbar haben, um hinterher leicht an alles heranzukommen.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Das langweilige an einem Paar Schwerter ist, man muß immer alles zweimal machen.

Griff_assembly1.png

Der längere und dickere Prügel dagegen braucht noch etwas Vorarbeit, da muß ich zuerst die Ringe passend feilen, um sie aufziehen zu können, bevor ich auch bei dem das Kühlrohr in der gleichen Weise mit Schrauben befestigen kann.
Die Feilerei ist nervig und dauert, aber die blöden Rohre passen halt nicht aufeinander. Diesen Luxus kriegt man nur bei K&S Rohren, und vielleicht wird jetzt langsam klar, warum die etwas mehr kosten.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Ich hab mal zwischendurch nix mehr eingestellt über das Schrubben mit der Feile, ist ja immer dasselbe. Inzwischen sind zwei weitere Schichten Rohre auf den Laserschwert-Gehäusen, 35mm und 38mm Alu. Die letzten Ringe aus 40mm-Rohr liegen noch bei dem Paar der kleineren Schwerter und müssen noch angepaßt werden.

Griff_assembly2.png

So langsam sehen sie nicht mehr nur nach ein paar ollen Rohren aus. Ist zwar noch nicht alles festgeklebt, das passiert aber spätestens am Wochenende.
Zu den Halteschrauben bin ich bei dem Gehäuse vorne noch nicht gekommen.

Ein Mißgeschick ist mir mit dem Mittelteil auf dem längeren Gehäuse passiert. Das längere äußere Rohr in der Mitte hat sich beim Ausprobieren, ob es schon paßt, hoffnungslos festgeklemmt und war nicht mehr runterzubekommen. Natürlich war das in der denkbar blödesten Position halb drauf. Der Versuch, es runterzuklopfen, hat die Sache noch schlimmer gemacht, am Ende rührte sich gar nichts mehr, und ich mußte das Rohrstück längs aufsägen, um es wieder abzubekommen. Den Schlitz werde ich später wohl mit dem Zierdraht überdecken, damit er nicht auffällt.

Bei der Gelegenheit vielleicht eine Anmerkung zu den recht voluminösen Knöpfen und Kästchen am Griff mancher Schwerter der Propmaker oder Onlineshops. Zum Teil sieht das ja wirklich cool aus.
Allerdings habe ich in jungen Jahren während des Studiums mal ein paar Jahre aktiv Kendo betrieben. Ich hab noch eine ganz gute Erinnerung daran, wie ein Schwertgriff (selbst wenn er nur aus Bambus ist) beschaffen sein muß, damit er gut in den Händen liegt. Wenn man nicht gerade vorhat, den Griff wie einen Hammer oder eine Wurzelkeule in die Hand zu nehmen, kann man da nichts dran gebrauchen, was in irgendeiner Weise absteht oder sonstwie im Weg ist. Nicht umsonst haben historische Schwertgriffe so einen Schnickes auch nicht, sondern sind rund oder oval und glatt. Und das gilt auch für Anderthalbhänder oder beidhändig geführte Schwerter.
Wie immer, meine subjektive Meinung, und deshalb wird an diese Exemplare an Außenanbauten nichts weiter drankommen. Einen Knauf und etwas Zierrat gibt es aber noch. ;)
 

medusa

Auf Blasted zuhause
So, endlich ist der erste Meilenstein erreicht. Die Skelette der Griffe sind zusammen.

Griff_assembly3.png

Das Paar kleinere Schwerter wird wunschgemäß schlicht in Alu bleiben, natürlich mache ich die Oberfläche noch etwas schöner. Der längere Prügel bekommt noch etwas Messing als Deko verpaßt, und die schon erwähnten Griffpolster aus schwarzen Dichtungsringen.

Als nächstes werde ich mich aber endlich mit dem beschäftigen, was am interessantesten ist: dem Innenleben.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
"Medusa und der Bohrer das Wahnsinns" - so könnte man die Bastelei der letzten beiden Tage vielleicht nennen. Ich habe ein paar Bohrungen in/durch den Kühlkörper gejagt, für die Befestigung der LED und die Durchführung der Kabel.

Kuehlkoerper1.png

An den drei Exemplaren sieht man die Schritte von links nach rechts. Nachdem die obere Fläche, die die LED aufnehmen soll, bei allen dreien plan geschliffen war, habe ich zwei Blindlöcher von oben in die Fläche gesetzt. Die sind später für die Befestigungsschrauben. Versetzt dazu laufen radial bis zum Mittelloch des dicken Rohres zwei Bohrungen für die Kabel.
Beim mittleren Kühlkörper habe ich noch zwei kurze Bohrungen knapp neben der Außenwand hinunter zu der radialen Kabelbohrung gemacht.
Beim letzten Kühlkörper ist die Wand neben letzteren Löchern rausgedremelt, auf diese Weise kann man das Kabel durch das Loch ziehen und dann nach oben zur Diode führen. Die Gewinde in die senkrechten Befestigungslöcher sind hier auch schon geschnitten, wie die M3 Schrauben andeuten.

(Gewindeschneiden ist nicht wirklich wild, man sollte sich das aber von jemand zeigen lassen, der es wirklich kann. Ich habe es während meiner Schulzeit von den Motorradschraubern gelernt, mit denen ich abgehangen habe. Gewindeschneiden fiel mir leicht, Schweißen konnte ich nicht gut und hab es darum lieber gelassen. ;))

Die Befestigungslöcher sind übrigens kein echtes Blindgewinde, dafür benötigt man einen speziellen Schneider, den ich weder habe noch damit umgehen kann. Die vorgebohrten Löcher sind einfach tief genug gebohrt, damit ein normaler Gewindeschneider nicht unten anstoßen kann.

Beim Ausdremeln des "Knies" für ein Kabel sollte man übrigens auch die scharfe Kante abrunden, damit die Isolierung des Kabels dort später nicht aufgeschnitten wird.

Die Zwillinge einmal ohne und einmal mit aufgeschraubter LED plus Fokuslinse:

Kuehlkoerper2.png

Man sieht, daß die Kabelöffnung direkt neben der Kontaktfläche der Star LED hochkommt. Am einfachsten ist es, die Kabel hier anzulöten, ich möchte aber wie bei meinen Blastern, daß Teile einfach zu wechseln sind. In diesem Fall betrifft das die LED. Ich möchte dafür eine Klemmbefestigung des Kabels. Hab schon eine Idee für ein passendes Teil aus PVC. :D

Bei der Vorsatzlinse für Star LEDs braucht man keine extra Befestigung, die klemmt einfach auf der eigentlichen LED. Bei der Auswahl braucht man eine Linse mit geringem Öffnungswinkel, weil ja möglichst viel Licht in das Klingenrohr hineingebündelt werden soll. Linsen mit 5° Öffnung sind die kleinsten, die ich gefunden habe. Der Öffnungwinkel steht bei allen Vorsatzlinsen dieser Art dabei.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
So, heute war "first light". Die Idee mit der Andruckplatte für die Kabelenden hat funktioniert.

first_light.png

Ich hab das Kristallmodul einfach an ein älteres Lasernetzteil gehängt. Eine Laserdiode ist schließlich auch nichts anderes als eine LED mit dem gewissen Extra, und an dem Netzteil kann ich den Diodenstrom in einem weiten Bereich regeln.
Eingebaut hab ich erstmal die grüne Diode. Im Bild läuft sie etwa mit der Hälfte der Nominalleistung, und wie man sieht, ist trotzdem sogar der Reflex auf der Tischplatte schon überbelichtet.
Eine Weile hab ich sie mal mit 600mA laufen lassen, da wird das Kühlrohr lauwarm. Das Prinzip funktioniert also. Mit dem Rest des Gehäuses angeschraubt sollte die LED also kühl genug bleiben. (Wärmeleitpaste nicht vergessen!)

Diodenhalter.png

Auf diesem Bild sieht man die beiden abgerundeten Stücke aus PVC, die die Kabel auf die Kontaktflächen klemmen. Ich hab die einfach mit unter die Schrauben geklemmt. Die Star LED hält auch ohne die PVC-Teile nur mit den Schrauben. Wer also die Dioden eher nicht wechseln möchte, kann die Drahtenden einfach auflöten und die PVC-Teile weglassen.
Auch ist zu erkennen, wie das rote Plus-Kabel durch die ausgefräste Rinne nach innen in die Bohrung verschwindet und erst wieder am hinteren Ende des Kühlrohres zum Voschein kommt.
 
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FetteWorst

Auf Blasted zuhause
Shhiìiiiiiiiiiiiit.

Die Jungs und Mädels sehen echt gut aus :)
Ich bin immer wieder erstaunt was man alles mit einfachsten Mitteln auf die Beine stellen kann!
 

medusa

Auf Blasted zuhause
@FetteWorst
Wenn man das von kleinauf lernt, daß der Lieblingsopa zwar alles selbermacht, man selbst aber wegen knappem Taschengeld viele Werkzeuge nicht haben kann....
dann fängt man an, im Kopf Teile zusammenzusetzen, die es billig zu kaufen gibt. Eben Drehteile aus Rohrstücken, oder Platten mit Profilfräsungen aus dünnen Schichten aufzubauen. Ähnliches Prinzip wie mit Klemmbausteinen.
Nur z.B. konische Teile von Messinghülsen sind dann noch ein Problem, für das man zuweilen aber einen freundlichen Forumskollegen als Helfer finden kann. ;)

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Ich hab mit den montierten Dioden die Vorderteile der Lichtschwertgriffe mal etwas aufgehübscht und mein spezielles auch noch etwas garniert.

Kopf.png

Weil heute der Acrylkleber eingetroffen ist, hab ich auch mal versucht, die Halbkugeln auf die PC-Rohre zu kleben. Polycarbonat kann man mit Plexiglas /Acrylglas mit Acrylkleber verkleben. Ist allerdings ein übles Zeug, schlimmer noch als Tangit. Bitte Vorsicht dabei.

spitze.png

Als "Spitze" der Klinge braucht man Halbkugeln mit 25mm Durchmesser aus transparentem Kunststoff. Die waren überraschend schwer zu finden, am Ende bin ich beim Bedarf für Architekturmodellbau fündig geworden. Die haben solche Halbkugeln aus verschiedenen Kunststoffen in verschiedenen Größen als Modelle für Lichtkuppeln.

Acrylglas habe ich deshalb genommen, weil es sich mit Acrylkleber mit Polycarbonat verkleben läßt. Ich habe einen lichthärtenden Acrylkleber benutzt (Acrifix). Bei der Verarbeitung ist allerdings Vorsicht geboten. Beim Aufschrauben der Tube kommt einem das olfaktorische Gegenstück eines Chemiekombinates entgegen. Auf der Tube wird denn auch vor stark allergischen Reaktionen bei Kontakt oder Einatmen gewarnt.
Weil das Zeug ohnehin Licht zum Aushärten braucht, habe ich mich also ins Freie verzogen. Unten ein Bild von einer der Klingen, die immer noch draußen stehen.

spitze_geklebt.png
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Ich meinte dabei eigentlich beliebige 3D-Teile aus einem Material zu machen, aber Du hast natürlich auch recht. Gerade die Geschichte jenes Laserschwertes ist der Ansporn gewesen, das einfach selbst zu machen. Und das schon für viele Fans vor mir.
Was am Ende ja auch dem Geist der Star Wars Lore am nächsten kommt, daß diese Schwerter aus nur wenigen einfachen Teilen aufgebaut sind. ;)
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Ich hab etwas schönes auf der Y-Röhre gefunden, das mich sehr viel mehr überzeugt als das "Lichtschwertballett" der originalen Filme. Und auch das "Einstellen" eines Lichtschwertes im fertigen Kurzfilm am Schluß gefällt mir (zusammen mit dem gewählten Soundeffekt) sehr gut.

Edit: der Kurzfilm fängt bei 16:00 an.

 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Ein schöner grauer und verregneter Sonntag im November, was gibt es da besseres, als den heimischen Haushalt mal nach einem geeigneten Material für einen Diffusor zu plündern. :)
Ich hab mehere Materialien, die in DIY Tutorials auch benutzt werden, erst mal als kürzere Stücke getestet.

Diffusor_Butterbrotpapier.png

Erster Kandidat: Butterbrotpapier. Das wird bei Optikexperimenten gerne als "Mattscheibe" verwendet. Was nicht toll ist: man sieht die Nähte ziemlich deutlich, und die Helligkeit fällt mit der Entfernung von der LED ziemlich schnell ab. Meh.

Diffusor_Mülltüte.png

Zweiter Kandidat: Folie aus einer kleinen weißen Mülltüte. Die wird bei den LED-Streifen-Klingen gerne als Diffusor verwendet. Was man extrem sieht, ist daß sie verknittert ist. Meeeeeh.

Diffusor_Geschenkfolie.png

Nummero drei: aufgewickelte Geschenkfolie. Ich hab erstmal 30cm davon geschnitten und aufgewickelt. Gut ist, man sieht die Schnittkanten/Nähte so gut wie nicht. Im Vergleich zum Butterbrotpapier ist das Licht viel besser über die Länge der Folie verteilt (die ist klar, wirkt als Lichtleiter!).
Da die Klinge damit immer noch transparent wirkt, habe ich die Menge nochmal variiert.

Diffusor_Geschenkfolie2.png

Da habe ich mal einen zweiten 30cm-Wickel Geschenkfolie dazugetan. Das Licht verteilt sich nochmal etwas gleichmäßiger.

Bei allen Experimenten oben läuft die LED mit etwa 400mA. Die Folie bekommt man in das Rohr hinein, indem man sie vorher auf einen Stab aufwickelt und dann hineinschiebt. Wenn man den Stab vorsichtig dreht, so daß er sich abwickelt, ist die Folie hinterher schön gleichmäßig im Rohr. Ich hab für diese Versuche den Pinselstiel im Bild genommen. ;)
Vorteilhaft dabei ist natürlich, daß Geschenkfolie aus Cellophan oder Polypropylen in einer Breite von 70cm verkauft wird. Man kann die also so breit lassen und aufwickeln, dann spart man einen Schnitt. Die Folie ist nämlich sehr dünn, was das Schneiden nicht so sehr einfach macht.

In einem Blasterbastler-Haushalt gibt es statt Pinselstielen natürlich auch dünnes meterlanges PVC-Rohr, um Folie in voller Länge in eine Klinge zu schieben. Also hab ich den Rest unserer Geschenkfolie mal aufgebraucht, um zumindest eine fertigzubauen:

Klinge1.png

Sieht man deutlich, daß wir uns hier noch im Protosaber-Modus mit Kabel zur Energiequelle befinden. :D
Ein kleines Problem gibt es mit der Spitze aber noch, man sieht das ansatzweise unten am linken Bildrand:

Klinge2.png

Die LED ist stark genug, damit durch das gesamte Klingenrohr hindurch immer noch ein ziemlicher Lichtfleck auf den Boden fällt. Ich hab hineingesehen, das blendet auch ordentlich. Kann so nicht bleiben. Also habe ich noch einen Reflektor für die Spitze ausprobiert.

Klingenspitze.png

Das kam dabei heraus. Ein Paket von 32 Folien in der Spitze reflektiert genug Licht zurück, damit es nicht mehr blendet. Gleichzeitig wird dadurch der Klingenbereich vor der Spitze deutlich heller.
Rechenaufgabe also für alle, die das nachbauen wollen: wieviel mal muß ich einen Folienrest falten, um 32 Lagen zu bekommen (Hinweis: 2^n = 32, n=...)? :p
Beim Ausschneiden für den Rohrquerschnitt schneidet man dann am besten erstmal nur halb rum und fixiert die Schnittkante des Folienpaketes dann mit Tesafilm o.ä. Danach kann man weiterschneiden, und dann nicht loslassen ehe auch die andere Seite mit Klebeband gesichert ist. Wenn die Folien herausfallen, kriegt man die nie mehr sauber zusammen!
Den resultierenden runden Folienstapel kann man dann wieder mit dem Stab, auf den man auch schon die Folie für die Klinge gewickelt hat, bis nach vorne in die Spitze schieben.


Edit: bösen Fehler korrigiert: die LED lief natürlich mit einem Strom von 400mA.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Wir haben inzwischen eine 50m-Rolle Geschenkfolie hier stehen, deshalb habe ich die anderen beiden Klingen auch mal fertig gestopft.
Für die Befestigung der Klingen im Klingenhalter habe ich mal wieder Gewinde geschnitten und dann Rändelschrauben rein, mit denen man das Kingenrohr festklemmen kann.

Klingen_final.png

Die Rändelschrauben sind von einem Blasterbastelprojekt übrig und passen vom Design her ganz gut an Lichtschwerter, finde ich. Die Schrauben mußten natürlich auch passend abgesägt werden, damit sie mit eingeklemmtem Klingenrohr nicht zu weit herausstehen. Zu kurz nützen sie leider überhaupt nichts mehr, wie ich leidvollerweise feststellen mußte. ;)
Die Köpfe der Schwerter sind damit soweit fertig.

Nur eine einzelne Rändelschraube, die das Klingenrohr festklemmt, kann für Cosplay & Co. ganz praktisch sein. Man kann einerseits mit dem Griff ohne Klinge am/im Gürtel bequem herumlaufen. Die Klinge selbst ist ja i.w. nur ein Plastikrohr und damit ziemlich leicht, für die ließe sich im obligatorischen langen Umhang sicher eine lange schmale Tasche einarbeiten, in der sich das Rohr verstecken läßt.
Wenn Lichtschwertwedeln angesagt ist, kann man mit nur einem Handgriff und ohne Werkzeug "blankziehen": Klinge einstecken, Rändelschraube anziehen, und dann die LED einschalten. "Weiche, Pösewicht, Du kannst nicht vorbei!!"

Inwiefern das einen "Kampf" übersteht, muß ich noch testen (mal auf einen Kleiderständer mit Mänteln einprügeln oder so), aber ich glaube nicht, daß die Schraube sich von selbst lösen würde, ohne daß man es merkt. Selbst wenn sie sich etwas lockert, kann die Klinge nicht herausfliegen, weil das PC-Rohr unten mit Tesafilmlagen noch so weit aufgedickt ist, daß es ohne Spiel in den Klingenhalter paßt. Spätestens daran würde die Schraube hängenbleiben.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Weiter geht es mit dem eigentlichen Griff. Irgendeine Art von Schalter muß da ja dran, deshalb gibt es erstmal Löcher in die Griffrohre.

Griff_loch.png

Ich habe einen Schiebeschalter ausgesucht, der braucht ein eckiges Loch. Natürlich weiß ich, daß es schicke vandalismussichere Druckschalter mit Edelstahlknopf gibt. Die haben nur einen großen Nachteil: die Einbautiefe ist absurd tief. Paßt nicht in meine relativ dünnen Rohre (außerdem sind die meisten davon eher für sehr dicke Finger gemacht).
Schiebeschalter hingegen sind flach, weil sie ja nun mal horizontal geschaltet werden. Eine Rolle spielt bei der Auswahl auch, daß der Schalter den Strom der LED von 700mA schalten und dauernd aushalten kann. Mikroschalter sind hier eher nicht geeignet.

Auf dem Bild sieht man die verschiedenen Stadien, wie man eine eckige Öffnung in einen Kasten oder Rohr kriegt. Man bohrt zunächst am Rand der geplanten Öffnung Löcher rein, im zweiten Schritt bricht/fräst/feilt man dann die Stege zwischen den Löchern durch. Dann kommt man schon mit einer Vierkantfeile hinein und kann das eckige Loch genau passend zum Schalter ausfeilen. (Der Schalter liegt unten links übrigens mit im Bild, das kleine schwarze Ding.)
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Und Schalter sind drin.... mit der Art der Schrauben kann man ihnen ein kleines I-Tüpfelchen geben.

Schalter.png

Jetzt wäre die Verkabelung endlich dran, wenn ich nicht vermurkst hätte, die richtigen Kabel zu bestellen. 0.75mm^2 sollten für unter 1A doch reichen, das dickere paßt auch leider nicht gut in das enge Rohr.
Ähnlich klug ist es im Fall der Gummidichtungen gelaufen: ich hab in der Elektrobucht aus versehen welche in China gekauft. Inzwischen sind sie bis Frankfurt gekommen und liegen da wohl beim Zoll. Mal sehen, ob ich sie bis zu den Feiertagen bekomme.

An den großen Griff kommen noch ein paar Messingdekorationen, und dann kann ich mich noch mit dem Oberflächenfinish beschäftigen. Hoffentlich ist bis dahin wenigstens Kabel da.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Messingdekorationen sind aufgeklebt, und da heute die Dichtungen angekommen sind, habe ich probehalber mal eine draufgewürgt.

Messing.png

Die Dichtungen sind deutlich kleiner als das Rohr, damit sie fest darauf sitzen. 4mm Schnurstärke läßt sich aber nicht so einfach dehnen, selbst wenn es Neopren-Gummi ist. Die eine Dichtung, die jetzt drauf ist, bleibt deshalb auch da, wenn ich die Aluteile noch fein schleife.
Zu sehen sind auch die Messingdrähte, mit denen ich den restlichen Schlitz an dem mittleren Aluteil kaschiere. Einen Teil hat ja das Loch für den Schalter geschluckt.
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
48 Dichtungsringe später....

Griff_Ringe.png

Meine Finger fühlen sich wie nach einem Bootcamp an.
Und die Kabel sind auch da. Erfreulich auch, daß ich neue Edelstahlstopfen vom Verkäufer bekomme und sogar das Porto für die Rücksendung der falschen übernommen wird..
Dann geht es also demnächst in den Endspurt.
 

FetteWorst

Auf Blasted zuhause
48 Dichtungsringe später....

Anhang anzeigen 71674

Meine Finger fühlen sich wie nach einem Bootcamp an.
Und die Kabel sind auch da. Erfreulich auch, daß ich neue Edelstahlstopfen vom Verkäufer bekomme und sogar das Porto für die Rücksendung der falschen übernommen wird..
Dann geht es also demnächst in den Endspurt.

Hättest du was gesagt, hätte ich dir easy ein Stück kegliges alu zukommen lassen ;) deine armen Finger :0
 

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