Ballistik von Foamdarts

medusa

Auf Blasted zuhause
Hallo Leute,

diesen Beitrag habe ich irgendwo (wahrscheinlich im Nirvana des "Bastel-ich-grad" Threads) schon mal gepostet. Anläßlich der immer wieder aufkommenden Diskussion um die "unerlässlichen hohen Dartspeeds zum genauen Treffen" poste ich ihn hier nochmal in einem eigenen Thread, damit es später leichter ist, darauf zu verweisen.

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Gehen wir mal von einem fröhlichen kleinen Dart aus, der an einem schönen Tag aus einem Blaster losgeschossen wird. Als "Proviant" für seinen kleinen (Aus)flug bekommt er eine bestimmte Geschwindigkeit mit, die Mündungsgeschwindigkeit oder auch kurz v0, mit der er nun, so weit es gehen soll, auskommen muß.
Zwei Spielverderber machen ihm dabei nun zu schaffen. Das eine ist die Erdanziehungskraft. Die läßt sich nicht beirren und zieht den Dart gnadenlos nach unten, egal wie schnell er ist oder wie schwer.
Der andere Spielverderber ist der Luftwiderstand. Der beginnt sofort, den Geschwindigkeits-Proviant aufzuzehren, und das gemeine daran ist, daß der Widerstand quadratisch mit der Geschwindigkeit steigt. D.h., ein doppelt so schneller Dart kämpft mit einem viermal so hohen Luftwiderstand.

Nach dem Prinzip der "kleinen Störung" kann man das für ein einfaches physikalisches Modell mal so aufdröseln, daß man einen Dart betrachtet, der mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit genau horizontal abgeschossen wird und nach unten beliebig viel Platz hat. Kann man sich anschaulich vorstellen, daß man am Rand eines Abgrundes steht und auf den Horizont zielt. Was dabei rauskommt, wird sich nicht sehr viel davon unterscheiden, was passiert, wenn man ein paar Grad nach oben zielt.
In diesem Modell ist der Dart in der Senkrechten nur der Erdanziehung unterworfen und beginnt direkt beim Abschuß zu fallen. Wie tief, hängt nur von der Zeit ab, die er unterwegs ist. Egal, wie schnell ein Dart ist, nach einer Sekunde ist er immer ungefähr die gleiche Strecke gefallen (rund 5m).
Horizontal zehrt er seine Geschwindigkeit auf, um voranzukommen, und zwar gegen den Luftwiderstand. Nach einiger Zeit ist seine gesamte horizontale Geschwindigkeit verbraucht, und er fällt nur noch senkrecht in den Abgrund. Die spannende Frage ist nun, wie weit kommt er denn, bevor das passiert?

Jetzt ist es Zeit, sich mit dem Luftwiderstand zu beschäftigen. Glücklicherweise ist das bei Darts eine einfache Sache, weil sie generell eher langsam unterwegs sind. Man kann dabei Luft genau wie Wasser als inkompressibel (d.h., sie läßt sich nicht zusammendrücken, sondern weicht aus) betrachten, was die Strömungsphysik sehr vereinfacht. Der Widerstand beim Flug kommt dabei im wesentlichen vom Staudruck, d.h. der Dart verdrängt mit seinem Kopf beim Fliegen die Luft, und das kostet Energie. Die Energie des Darts steckt in seiner Geschwindigkeit, also wird die dadurch kleiner.
Wie ich schon geschrieben habe, hängt der Luftwiderstand quadratisch von der Geschwindigkeit ab. Leider hängt er auch von der Querschnittsfläche des Darts ab. Den im Vergleich zu ihrem Gewicht relativ dicken Darts macht er also schwer zu schaffen.

Die Form des Darts und seine Beschaffenheit geht dabei in Form eines experimentell ermittelten Koeffizienten, dem Luftwiderstandsbeiwert, in den Luftwiderstand ein (siehe auch die Grafik in einem der vorigen Posts). Dieser Koeffizient oder Beiwert ist einfach eine Zahl zwischen 0 und 1, die angibt, wieviel Widerstand der Dart im Vergleich zu einer einfachen glatten Platte mit der gleichen Fläche hat. Für einen Kurzdart liegt er so bei ungefähr 0.81, lange Darts haben über 0.9. Ein Bamboo-Dart mit seinen Ringen liegt im frischen Zustand ungefähr dazwischen.
Allerdings ist Teil der "Beschaffenheit" auch die Oberfläche. Ein glatter Dart hat einen kleineren Koeffizienten (also weniger Widerstand) als einer mit der frischen rauhen Schaumstoff-Oberfläche. Eine Teflon-Behandlung verändert den Koeffizienten meßbar, bei den Bamboo-Darts habe ich das nachgemessen, man kommt von 0.85 ohne Teflon auf etwa 0.7 mit teflonisierten Darts.

Wenn man die erforderlichen Formeln für den senkrechten Fall und die horizontale Flugstrecke unter Berücksichtigung des Luftwiderstandes mal in ein kleines Programm einbaut und das ganze für viele kurze Zeitschritte rechnen läßt, bekommt man eine numerische Simulation der Flugbahn. Man kann sich die Zwischenergebnisse als Tabelle ausgeben lassen, das sieht dann ungefähr so aus (hier mal als Beispiel für einen "langen" Elite-Dart mit 100 fps, die Resultate sind natürlich metrisch ausgegeben):

physik.png

Eine solche Tabelle bezeichnet man als "Ballistische Tafel", denn sie gibt an, wie weit ein Projektil für eine vorgegebene v0 nach welcher Flugstrecke gefallen ist. Ich habe zusätzlich noch die restliche Energie des Darts ausgegeben, sowie die theoretische Einstellung des Scope-Winkels, um den Fall zu kompensieren. Aus der Simulation kommt in der ersten Spalte die Flugzeit, und ich habe in der letzten Spalte auch noch einen Winkel angegeben, um den Parallaxenfehler auszugleichen.
Mit den Winkeln aus der Tabelle könnte der geneigte kleine Sniper dann sogar am Rädchen drehen, um für die im Scope gemessene Entfernung das Fadenkreuz "auf den Punkt" anzupassen. Klick-klick-klick. ;)

(Ein Wort der Warnung noch: man sollte Zahlen aus einem Computer nie blind vertrauen. Die Rechnung gilt für einen exakt horizontal geschossenen Elite, der perfekt symmetrisch ist und mit exakt 100fps losfliegt. Wenn man real schießt, hält man diese Werte allerdings nie exakt ein. Elites sind schon wegen dem einseitigen Loch im Kopf nicht symmetrisch. Und man kann in der Realität weder die Fallhöhe noch die Flugstrecke genau genug messen, und die v0 schon gar nicht. Schickt mir also keinen Shitstorm wegen ein paar Zentimetern Abweichung zwischen Simulation und Wirklichkeit!)

Mit diesen Zahlenwert und den MIL-Teilungen im Scope bekommt man also (mit etwas Kopfrechnen) einen Anhaltspunkt dafür, wieviele Teilungen man über das Ziel halten muß, um bei einer vorgegebenen (oder ermittelten) Entfernung das Ziel zu treffen.

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Es ist interessant, solche Rechnungen mit verschiedenen Dartgeschwindigkeiten für einen Elite zu machen und zu sehen, wieviel eine höhere Dartgeschwindigkeit eigentlich an Reichweite bringt. Das Ergebnis (wie gesagt, Zahlen aus dem Computer!) ist ehrlich gesagt ernüchternd. Gerade bei hohen Dartgeschwindigkeiten fällt stark auf, daß der Dart den weitaus größten Anteil seiner Energie schon nach grob etwa 10m Flugstrecke verloren hat. Nach einer Flugzeit von etwa Sekunde hat er (unabhängig von der v0!) nur noch ungefähr 0.1 Joule [Anm.: bei Elites] Restenergie (entspricht über'n Daumen 10m/s oder etwa 31fps) und beginnt sich merklich Richtung Boden zu neigen. Die Flugstrecke überschreitet selbst bei sehr hohen Mündungsgeschwindigkeiten (die einfache Physik im Programm gilt bis ca. 100m/s oder 300fps, ab da wird die Luftströmung dann eben doch kompressibel) nicht 25 bis 30 Meter. Ups. Der Dart an sich ist, salopp gesagt, einfach zu leicht und zu dick, um weit zu fliegen. :(
Das gilt natürlich alles für den näherungsweise horizontalen, gezielten Schuß. Klar kann man weiter kommen, wenn man schräg in den Himmel ballert. Aber da oben (ca. 10-15m Höhe) ist der Dart dann halt auch langsam, segelt nur noch nach unten und kommt am Ende irgendwo runter. Mit Zielschießen hat das nichts mehr zu tun.
Das kleine Ausrufezeichen neben den Winkeln deutet das auch an. Es bedeutet, daß der Winkel zu groß ist, um im Scope noch das Ziel und den Vorhaltepunkt gleichzeitig sehen zu können. Ab dieser Entfernung wird das Scope nutzlos. Für den Elite mit 100 fps im Beispiel oben ist das schon ab 7m der Fall.


Edit: ich hab einen Screenshot von der ballistischen Tafel eingefügt, weil im reinen Textmodus die Formatierung (und damit die Lesbarkeit) verlorengeht. Der Screenshot ist etwas älter, deswegen stehen in der Tabelle noch Winkel in Grad und nicht MIL.
 
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Xine1337

Blasted Kenner
In diesem Video von Bradley Philipps versucht er ab 05:49 auf 30m den FPS-Verlust per Chrono zu messen.

Im gleichen Video gibt's auch Reichweitentests ab 08:28 mit angewinkeltem Blaster.

Und ... man sieht (auch ab 11:12 im Video beim Präzisionstest auf die Zielscheibe), wie mit entsprechender Leistung und den richtigen Darts diese auch bei 30m noch horizontal fliegen.



Eventuell auch interessant:
Zielschießen bei ~120fps auf 30m
Zielschießen bei ~170fps auf 30m
Zielschießen bei ~300fps auf 30m
Und das Ganze im Freien. Bei Wind und Wetter.
(Alle Videos ebenfalls mit Reichweitentests mit angewinkelten Blastern zwischendrin. Prinzipiell ist der Ablauf bei neuen Blastern immer gleich, was es gut vergleichbar macht.)




Edit1:
Das kleine Ausrufezeichen neben den Winkeln deutet das auch an. Es bedeutet, daß der Winkel zu groß ist, um im Scope noch das Ziel und den Vorhaltepunkt gleichzeitig sehen zu können. Ab dieser Entfernung wird das Scope nutzlos. Für den Elite mit 100 fps im Beispiel oben ist das schon ab 7m der Fall.

Aber ist dir hier nicht eventuell klar, warum einige von uns höhere FPS bei diesen Distanzen bevorzugen?




Edit2:
Wie tief, hängt nur von der Zeit ab, die er unterwegs ist. Egal, wie schnell ein Dart ist, nach einer Sekunde ist er immer ungefähr die gleiche Strecke gefallen (rund 5m).

Die beispielsweise 270fps meiner Swift sind umgerechnet 82m/s.
Natürlich schaffe ich keine 82m, da Luftwiderstand, aber dennoch fliegt der Dart in dieser einen Sekunde weiter als bei 120fps.
 
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Jakelikan

Blasted Kenner
Die Flugstrecke überschreitet selbst bei sehr hohen Mündungsgeschwindigkeiten (die einfache Physik im Programm gilt bis ca. 100m/s oder 300fps, ab da wird die Luftströmung dann eben doch kompressibel) nicht 25 bis 30 Meter.
Erstmal: unglaublich wie viel Mühe du dir gemacht hast, WOW! Macht auf jeden Fall Sinn was du da berechnet und erklärt hast :) jetzt meine Frage: wie sieht das ganze mit Kurzdarts aus? Die sind ja leichter als ein Elite Dart und durchaus symmetrischer. Fliegen die auch nur 25 - 30 Meter weit? Mit meiner horizontal abgefeuerten Prophecy habe ich nämlich andere Erfahrungen gemacht (an die 40 m) mit 1,0 g Worker Gen3 Darts. Wirklich was treffen kann man auf diese Entfernung natürlich nicht, aber zumindest sind sie so weit geflogen.

In Bradley Phillips Videos wird aber meistens mit 300 fps aufwärts auf ein 30 m entferntes Ziel geschossen und je nach Scar/Bcar auch sehr genau getroffen. Das vor allem der Aufsatz dazu führt, dass getroffen wird, will ich gar nicht verneinen, aber die großen Fußzahlen scheinen durchaus einen großen Einfluss auf die Reichweite zu haben.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Aber ist dir hier nicht eventuell klar, warum einige von uns höhere FPS bei diesen Distanzen bevorzugen?

Das habe ich im anderen Thread ja geschrieben: bei hoher v0 ist die Flugbahn flacher ("gerader"), und man glaubt, leichter treffen zu können. Deswegen wollt ihr zur höheren v0. Das ist mir sehr klar. Ich sage nur, das ist nicht unbedingt notwendig. Wenn Blaster und Darts von guter Qualität sind und enge Gruppen schießen können, dann trifft man auch ohne hohe v0. Wenn man weiß, was man tut.


Fliegen die auch nur 25 - 30 Meter weit? Mit meiner horizontal abgefeuerten Prophecy habe ich nämlich andere Erfahrungen gemacht (an die 40 m) mit 1,0 g Worker Gen3 Darts. Wirklich was treffen kann man auf diese Entfernung natürlich nicht, aber zumindest sind sie so weit geflogen.

Worker Darts kommen schon deswegen weiter, weil ihr Cw-Wert geringer ist. Sie haben also weniger Luftwiderstand. Und eine Teflonbehandlung von Lauf und Dart kitzelt noch mal etwas heraus.
Du schreibst ja selbst, daß Du zwar auf 40m kommst, aber nicht mehr wirklich was triffst. Ich kann mal so weit rechnen lassen, um zu sehen, was rauskommt.
Die Worker Bamboo, die ich benutze, haben übrigens ungefähr 1.15 Gramm.

Mit der Swift 1.4 Feder habe ich bei v0=69m/s (das sind 225fps und der Grund, warum ich jetzt einen Sliencer benutze: der drückt die v0 unter 200!) folgende Zeile in der Tafel:
t= 936ms s=40.01m h=-4.34m v=29.09m/s E=0.49J ang=-18deg s_ang=-108.1mrd!

Also, 40 Meter weit kommt man mit einem teflonisierten Worker Bamboo. Allerdings muß man dann rund 100MIL nach oben zielen. Das wäre selbst bei voll ausgefahrenem Riser am oberen Limit meines Scopes. Und dass kein Seitenwind dabei wehen darf, versteht sich wohl von selbst... :denken:
 
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medusa

Auf Blasted zuhause
Edit2:


Die beispielsweise 270fps meiner Swift sind umgerechnet 82m/s.
Natürlich schaffe ich keine 82m, da Luftwiderstand, aber dennoch fliegt der Dart in dieser einen Sekunde weiter als bei 120fps.

Natürlich fliegt der Dart etwas weiter. Allerdings steht der Energieaufwand in keinem Verhältnis zur gewonnenen Strecke. Anbei die Screenshots von Rechnungen zu Deinem Beispiel:

82 m/s, Worker Bamboo:
82ms_workerB.png

Und 120fps aka 37m/s Worker Bamboo:
37ms_workerB.png

Du verfünffachst die Energie, die in den Dart reingesteckt wird, für einen Streckengewinn von nur ca. 50%. Bitte entschuldige, wenn meine Begeisterung dafür sich wirklich sehr derb in Grenzen hält... ;D
 
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Moggih

Auf Blasted zuhause
Also, 40 Meter weit kommt man mit einem teflonisierten Worker Bamboo. Allerdings muß man dann rund 100MIL nach oben zielen. Das wäre selbst bei voll ausgefahrenem Riser am oberen Limit meines Scopes. Und dass kein Seitenwind dabei wehen darf, versteht sich wohl von selbst... :denken:
Wir können ja zum Zielschießen gerne eine Plane mit Skala drucken, die wir hinter dem Dartfang als weitere Bezugspunkte aufhängen. ^^


Du verfünffachst die Energie, die in den Dart reingesteckt wird, für einen Streckengewinn von nur ca. 50%. Bitte entschuldige, wenn meine Begeisterung dafür sich wirklich sehr derb in Grenzen hält... ;D
Deshalb: Tempolimit auf deutschen Autobahnen!
 

Xine1337

Blasted Kenner
Wenn es darum geht, ist dann Nerf einfach dass falsche Hobby für den Zweck? Wenn es simpel um das Treffen des Ziel geht, dann wäre doch Airsoft (oder gleich scharfe Waffen) die bessere Wahl, oder?

Warum, wenn es doch aber mit Schaumstoffdarts begrenzt auch möglich ist? Egal, ob Airsoft, Paintball, Gel oder Schaumstoff, es hat doch alles seine Daseinsberechtigung.

Mit Paintball kann ich nicht mal eben in die Halle oder den Garten, mit Airsoft ist das auch schwierig, Darts sind wiederverwendbar und es gibt wunderbar bunte Blaster. Und ich kann dennoch mit gleichen Darts und Wechselfeder oder anderem Blaster auch jugendfreundlich auf einem Treffen/Event auftreten.

Bei Schaumstoffdarts reizt mich gerade das, was denn möglich ist. Es gibt Blaster, die out-of-the-box 150, 200, 250, sogar 300fps bieten.
Und es kommen doch sogar Airsoftler und Schützenvereinler hierher aus genau diesem Grund.

Soll doch jede/r machen, was er/sie will, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt.
Und deshalb kotzt mich ehrlich gesagt auch die Bevormundung an, die Medusa hier an den Tag legt, sobald jemand auch nur Blastern jenseits der 120fps erwähnt.



Über Scharfe Waffen rede ich jetzt nicht extra.
 
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Darq

Angehender Modder
Warum, wenn es doch aber mit Schaumstoffdarts begrenzt auch möglich ist? Egal, ob Airsoft, Paintball, Gel oder Schaumstoff, es hat doch alles seine Daseinsberechtigung.

Mit Paintball kann ich nicht mal eben in die Halle oder den Garten, mit Airsoft ist das auch schwierig, Darts sind wiederverwendbar und es gibt wunderbar bunte Blaster. Und ich kann dennoch mit gleichen Darts und Wechselfeder oder anderem Blaster auch jugendfreundlich auf einem Treffen/Event auftreten.

Bei Schaumstoffdarts reizt mich gerade das, was denn möglich ist. Es gibt Blaster, die out-of-the-box 150, 200, 250, sogar 300fps bieten.
Und es kommen doch sogar Airsoftler und Schützenvereinler hierher aus genau diesem Grund.

Soll doch jede/r machen, was er/sie will, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt.
Und deshalb kotzt mich ehrlich gesagt auch die Bevormundung an, die Medusa hier an den Tag legt, sobald jemand auch nur Blastern jenseits der 120fps erwähnt.



Über Scharfe Waffen rede ich jetzt nicht extra.
Ich kann verstehen, warum das interessant ist, ich kann mich davon auch nicht freisprechen. Aber ich empfinde als als ebenso wichtig, dass immer zu hinterfragen ob das auch gut ist, diesen Weg zu gehen.

Das Problem ist ja, wir bewegen uns ja gerade nicht im gesetzlichen Rahmen, sonder in einer Grauzone und bei 300 FPS bewegen uns mit den Worker HE 1,2g bei über 5 Joule ( bei 270 FPS sind es über 4 Joule, bei 230 FPS sind es über 3 Joule und bei 190 sind es über 2 Joule ) , was nicht mehr so weit weg ist von 7,5 Joule Grenze für eine WBK ist. Wir müssen leider damit rechnen, dass wir eventuell bereits eine Grenze überschritten haben, die bei Härtefällen dazu sorgen, dass unser ganzes Hobby gegen die Wand gefahren werden könnte, falls irgendein Fall mal in die Medien kommt.

Ich sehe es tatsächlich etwas entspannter, wenn man ganz alleine in seinem privaten Garten mit hohen FPS experimentiert aber sehe aber auch jede Kritik daran gerechtfertigt, die dann geäußert wird, weil es halt dennoch ein Spiel mit den Feuer ist. Ich sehe auch Medusa Ausführung nicht als Bevormundung, weil sie hier auf Augenhöhe argumentiert und dir nichts vorschreibt (ich hab zumindest jetzt nichts gelesen, das Medusa dich aktiv daran hindern möchte). Es ist Kritik, die wir im Sinne der Meinungsfreiheit aushalten sollten.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Ich habe in dem BCAR-Thread schon mal ziemlich deutlich geschrieben, dass ich meine Meinung äußere. Ich halte >200fps Blaster in unserem Hobby für nicht mehr vertretbar (das Rechtliche lassen wir besser außen vor, weil Grauzone; sicher legal sind nur 0.5J).
Das ist meine Meinung, und die muß aushaltbar sein.

Deine Meinung ist halt eine andere. Die muß ich aushalten können, denn - wie bereits anderswo geschrieben - wir leben in einem Land, in dem jeder seine Meinung haben darf.
Wenn Du das als Bevormundung empfindest, ist das ehrlich gesagt mehr Dein Problem als meins. Zum Bevormunden gehören immer zwei. Einer, der's tut, und einer, der's annimmt. Ich stehe für derlei nicht zur Verfügung.

Edit: Parallelpost :)

Edit 2:
für's Protokoll ein paar Dartenergien...

30m/s (100fps) --- 0.52J
50m/s (160fps) --- 1.44J (ungefähr in dem Rahmen, nur mit BBs, bewegen sich die Weichlüfter bei ihren Events)
70m/s (220fps) --- 2.77J
80m/s (260fps) --- 3.70J
90m/s (290fps) --- 4.65J
100m/s (325fps) -- 5.75J
115m/s (373fps) -- 7.50J (die rote Linie!)
 
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Xine1337

Blasted Kenner
Das Problem ist ja, wir bewegen uns ja gerade nicht im gesetzlichen Rahmen, sonder in einer Grauzone und bei 300 FPS bewegen uns mit den Worker HE 1,2g bei über 5 Joule ( bei 270 FPS sind es über 4 Joule, bei 230 FPS sind es über 3 Joule und bei 190 sind es über 2 Joule ) , was nicht mehr so weit weg ist von 7,5 Joule Grenze für eine WBK ist. Wir müssen leider damit rechnen, dass wir eventuell bereits eine Grenze überschritten haben, die bei Härtefällen dazu sorgen, dass unser ganzes Hobby gegen die Wand gefahren werden könnte, falls irgendein Fall mal in die Medien kommt.

Ich glaube, niemand von uns rennt damit wild durch die Öffentlichkeit.
Und da Events mit großem Gelände, wo man tatsächlich die Reichweite auch mit entsprechenden Mindestabständen mal nutzen könnte, in Deutschland auch eher nicht-existent sind, sind diese leistungsstarken Blaster in Battles hier auch nicht wirklich vertreten.



@medusa Danke, rechnen können wir auch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Darq

Angehender Modder
Ich glaube, niemand von uns rennt damit wild durch die Öffentlichkeit.
Und da Events mit großem Gelände, wo man tatsächlich die Reichweite auch mit entsprechenden Mindestabständen mal nutzen könnte, in Deutschland auch eher nicht-existent sind, sind diese leistungsstarken Blaster in Battles hier auch nicht wirklich vertreten.
Ich glaub wir haben das Problem, dass sich es bei uns nicht nur um die Öffentlichkeit dreht, sondern das wir keine F auf unseren Blastern stehen haben wie bei Airsoft, die uns rechtliche Sicherheit geben würde auf privaten Gelände. Im Großen und Ganzen sind wir save in den eigenen vier Wänden, weil ohne größeren Verdacht darf da nix durchsucht werden, aber ein Restrisiko bleibt wenn es da zu einem Umfall kommt. Ich für meinen Teil würde zumindest bei soviel Füßen die Sorgfalt erhöhen und sich an Regel halten, die man auch bei scharfen Waffen haben würde.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Zu rechtlichen Fragen möchte ich mich nicht äußern, das war hier im Forum eher nicht erwünscht, wenn ich mich recht entsinne. @MOD?

Sorgfalt und Vorsicht: klar, immer. Ich glaube allerdings auch an die Dusseligkeit (nicht Dummheit!) und Gedankenlosigkeit meiner Mitmenschen und schließe mich selbst da durchaus nicht vollkommen aus. Sch... passiert halt immer wieder.

Was das Engineering angeht, da sage ich euch ja nicht, "ihr dürft solche Blaster nicht benutzen". Klar könnt ihr das. Ich wollte nur aufzeigen, dass es wahnsinnig ineffizient ist. Ihr setzt da für einen Dart einen Haufen Energie frei, und das belastet doch auch den Blaster ganz gewaltig (abgesehen davon, daß sie mit solchen Federn sehr schwer zu spannen sind).
Aber es gibt ja bei den Monstertruck-Events auch Zugmaschinen, die für 30 Sekunden (k.A., ist das soviel?) ein paar hundert Tonnen ziehen können, und dann ist halt der Motor abgefackelt. Wenn die daran Spaß haben, warum dann nicht auch ihr mit euren Blastern? Steht euch frei.

Ist halt nicht mein Weg. Ich möchte auch wissen, was man aus den Blastern rausholen kann, aber nicht auf die Weise "egal, mach' halt noch 'ne stärkere Feder rein".
Es geht auch anders. Darauf wollte ich hinweisen.

Falls jemand Hinweise zum Scope braucht, helfe ich gerne, falls ich das kann. Mein Scope hat bei 3x einen Bildfelddurchmesser von 104 MIL. D.h., vom Zielkreuz in der Mitte bis zum unteren Rand sind es 52 MIL, und 50MIL kann ich über meinen Riser kompensieren.
Damit sollte ich selbst mit der Swift 1.2 Feder auf 26m den Zielpunkt knapp noch im Scope sehen können. Würde ich gerne mal praktisch testen.
 
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Jakelikan

Blasted Kenner
Erstmal: Wir haben uns hier ja alle lieb, oder :D? Es geht ja eigentlich auch nur um aufgemotztes Kinderspielzeug, aber ich kann schon den Frust von manchen Usern hier verstehen, wenn man die selbe Meinung immer und immer wieder liest. Das soll nicht bedeuten, dass die Meinung nicht valide ist. Natürlich ist es laut deinen Berechnungen und auch rein physikalisch sehr ineffizient einen blaster auf 300 fps Plus hochzukurbeln. Aber hier ein anderer Blickwinkel: Wenn ich mich dazu entscheide, dass es mir wirklich wichtig ist mit einem Dart Blaster so genau wie möglich auf ein kleines Ziel, viele Meter weit weg, verlässlich zu treffen, dann zählt doch wirklich jeder Weg um seinem Ziel näher zu kommen, oder? Klar, man KANN auch mit 120 Füßen genau treffen, aber halt mit selektierten Darts, sehr weit übers Ziel zielen und nem shitload an Übung. Aber man kann es auch anders machen. Und wenn es dann heißt: jedes bisschen zählt und die riesen Fußzahl bringt mir diesen kleinen Vorteil, dass meine Darts ein Stück genauer sind, dann kann das einen schon das alles wert sein und dann ist das auch nicht mehr ineffizient. Es kommt halt auf den Blickwinkel an. Ein anderer vergleich: man kann mit der Regio 20h von Berlin nach Holland gurken, aber man kann auch den ICE nehmen. Kommt immer darauf an was man will und was man bereit ist dafür in Kauf zu nehmen.
 

Izzy

Blasted Kenner
Ich empfinde diese (stets wiederkehrende Diskussion) als wenig zielführend. Ist halt eher wie eine Grundsatzdiskusion zu Wertvorstellungen.

In diesem Forum ging es für mich damals darum, wie ich eine Stampede richtig verkabeln muss, damit die mit nem Lipo nicht in Flammen aufgeht und vielleicht auch noch auf 15m treffen könnte und wie ich mit Messing einen Inlinclip und ein Scar für die Rampage gedängelt bekomme.


Ich empfinde es mittlerweile als bedenklich, wenn die Spielzeuge anfangen Verletzungen zu verursachen.
Diskussion im Bereich über 200 Füße machen mir das Forum tatsächlich eher madig, da ich es als Verschiebung der legalen Grauzone empfinde und meinen Part des Blasterhobbys damit "mitgefährdet" sehe.

Meine 5Pfennig zu den zwei Lagern und warum das was mit allen hier zu machen scheint.
 

Joshi

Blasted Kenner
Ich empfinde diese (stets wiederkehrende Diskussion) als wenig zielführend. Ist halt eher wie eine Grundsatzdiskusion zu Wertvorstellungen.
Wir haben ein alljährlichen Contest in Ulm den ich sehr schätze. Dort kann man sich in seinen Schießkünsten messen. Ich fahre jedes Jahr übrigens 600km dahin. Das Niveau hat deutlich angezogen will ich mal sagen. Wer gewinnen will, kommt um einige Tatsachen einfach nicht herum und darum geht es doch hier. Keiner hat vor mit 300FPS aufeinander zu schießen. Alle die sich beschweren habe ich dort übrigens noch nicht gesehen by the way. Wer die Herausforderung mit 100FPS braucht dem sei sie doch gegönnt Herr Gott nochamal..,
 
Zuletzt bearbeitet:

medusa

Auf Blasted zuhause
Wer gewinnen will, kommt um einige Tatsachen einfach nicht herum und darum geht es doch hier.

Wer sagt Dir, daß es den Leuten, die die fps-Inflation kritisieren, um das "Gewinnen" geht?


Diskussion im Bereich über 200 Füße machen mir das Forum tatsächlich eher madig, da ich es als Verschiebung der legalen Grauzone empfinde und meinen Part des Blasterhobbys damit "mitgefährdet" sehe.

Sehe ich genauso. Spätestens nächstes Jahr sind sie dann bei 373fps aka 114m/s angekommen, und da ist sowieso Schluß weil 7.5 Joule.

Aber ehrlich gesagt habe ich diesen Thread wegen der Ballistik der Darts eröffnet. Hat dazu noch irgendjemand was zu sagen?
 

FoxMulder

noch neu dabei
Ich find die ballistische Analyse sehr interessant. TOP!
Die ganzen Formlen hat man alle man gelernt, aber schon lang nicht mehr verwendet :).
Inzwischen benutz ich aber die 1.2g Darts von Worker. Könntest du dazu auch so eine Tabelle erzeugen ( bei gleichen FPS, wie 1.0g).
Muss man mit diesen weniger / mehr korrigieren?
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Sooo...

ist interessant, was dabei rauskommt. Zum einen habe ich dem Programm einen "halben Elite" hinzugefügt (danke an @FoxMulder für die Inspiration!). Da aber Elites 12.7mm Durchmesser haben und Worker 13mm, habe ich noch einen Hack gemacht und einen theoretischen 13mm Dart mit nur 1.0g laufen lassen.
Der theoretische 1.0g und der halbe Elite unterscheiden sich kaum, das sind nur ein paar Zentimeter. Wird man. m.E. in der Praxis nicht messen können.

Ich hab alle jetzt mal willkürlich bei 51m/s fliegen lassen, das sind die 160fps der Swift 1.2 Feder.

Elite Halb, 1.0g:
half_elite_51ms.png

vs.

13mm short Dart mit 1.0g:
Short_1.0g_51ms.png

Wie gesagt, die unterscheiden sich erwartungsgemäß kaum. Der halbe Elite hat wegen seinem minimal geringeren Durchmesser etwas weniger Luftwiderstand.
Der 1.2g schwere Dart hingegen...

vs.

Worker Short, 1.2g:
Short_51ms.png

Hätte ich nicht erwartet, daß man den kleinen Unterschied im Gewicht so deutlich sieht. Sind zwar im nutzbaren Bereich bis 17m nur ungefähr 10% Gewinn, aber immerhin. :)
 

FoxMulder

noch neu dabei
Interessant, der 1.2g Dart kommt schneller bei 20m an, und hat deutlich weniger drop.
Andererseits hat er, bei selben Austrittsgeschwindigkeit auch deutlich mehr Energie im Rucksack. Bei einem Blaster wird vermutlich eher die Energie konstant sein (bei selber Feder). Je nach dem, auf was man seinen Blaster ausrichtet.
 

medusa

Auf Blasted zuhause
Gut erkannt. Für einen genauen Vergleich müßte man mit beiden Darts erstmal chronen, und dann beide Rechnungen mit der ermittelten v0 wiederholen. Jedenfalls, wenn man die effektive Verbesserung bei einem speziellen Blaster bestimmen will.

Um es dann perfekt zu machen, müßte man abschließend noch ein paar praktische Messungen durchführen.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Das ist eine wunderbare Analyse die du da gemacht hast und sie ist sogar in Worten erklärt die nichtstudierte verstehen;).

Dass sich der schwerere Dart erst auf größere Entfernung absenkt ist leicht damit erklärt, dass bei gleichen sonstigen Parametern der Luftwiderstand die Geschwindigkeit weniger schnell reduziert.

Was du bei deinen Erklärungen zu Anfang ausgelassen hast ist, dass sich der Luftwiderstand nicht nur aus dem Querschnitt und aus dem Formwiderstand (deshalb sind Bamboos dort schlechter als glatte Darts, die haben eine unebenere Oberfläche), sondern auch aus dem Bodensog besteht.
Wenn die Darts wie die Ultra-Darts ein Torpedoheck hätten wären sie noch windschnittiger, weil die Strömung besser um sie herumfließen könnte. Deshalb hatte ich meine Hoffnung in die Ultra-Darts gesteckt.
Mit denen werde ich noch einmal experimentieren, vielleicht sind einfach nur die Flossen das Problem.
 

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