Ein Mops von einer Bulldog - Oder, wie man klein dann doch nicht groß macht

DerLuchs

Auf Blasted zuhause
Da ich mir ja am liebsten jeden Mega-Blaster einmal genauer anschaue, ist mir heute per Post meine vorbestellte Mega Bulldog in die Hände gefallen. Soviel vorab, für mich hat diese Bulldogge mehr was von Mops denn von groß und gefährlich. Aber schauen wir uns erst mal an, was sie so bietet.

Was ist im Paket:
Die Bulldog kommt fast vollständig montiert und mit 6 Accustrike-Mega-Darts daher, lediglich ein 3-Dart-Halter und ein Visier müssen noch angebracht werden. Der Blaster bietet jedoch neben einer kurzen Nerf-Schiene hinter dem Visier keierlei weitere Möglichkeiten, Nerf-Zubehör anzubauen.

Was die Werbung verspricht:
Als kompakter Blaster ins Feld geführt, soll sie leicht zu transportieren und jederzeit einsatzfähig sein - diesen Punkt erfüllt das Konzept wunderbarstens, auch wenn man wie bei der Tri-Break mit Plastik überhäuft wird, fühlt es sich zumindest weniger nutzlos und verschwendet an, als bei der anderen. Leistungsmäßig liegen sie nur wenig auseinander, die Bulldog hat die Nase dabei allerdings leicht vorn. Das größte Feature ist der Foldout-Mechanismus, der aus der "großen Pistole" einen kompakten "Werfer mit Schulterstütze und Visierung" macht und der präzises Zielen ermöglichen soll. Zudem gibt der integrierte Darthalter die Möglichkeit, eine zweite Ladung der drei Läufe mit sich zu führen. Gepaart mit der durchaus erhöhten Präzision der ASMs (AccuStrikeMegadarts) eine durchaus interessante Idee.

Spoiler: 
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Verarbeitung:
Der Blaster ist großteils wirklich hochwertig in der Verarbeitung zu nennen, wenn ich diesen mit der TriBreak vergleiche, sicher, auch die Bulldog bietet viel Totraum, doch wird bei mehr Feature verhältnismäßig vermutlich lediglich gleich viel Kunststoff verbraucht und versehentlich auslösen lässt sich der Mechanismus im Feld auch eher schwerlich. Wenn man zudem nicht mutwillig Gewalt gegen das Spielzeug richtet, fest gegen die ausgeklappte Schulterstütze hämmert, den Griff unten oder das Visier oben festhät und dabei an der Schulterstütze reißt, ist es doch relativ schwer, Schäden zu verursachen.
Ja, das bedeutet, dass die (Kinder-)Hände ein wenig sorgsam damit umgehen müssen (mir ist es heut morgen passiert, dass ich unbewusst das Visier festhielt und mich wunderte, dass der Stock sich nicht ausziehen ließ), der Blaster verzeiht solche "Gewaltfehler" zwar recht gut, jedoch darf man nicht vergessen, dass die verbauten Zahnräder und Mechanismen nur aus Kunststoff gefertigt sind.
Beim SmartAR gibt es wie zumeist nichts neues, er arbeitet sauber, jedoch ist das Seal des Blasters im Stock-Zustand auch nicht überragend. Neben dem Visier, das im angeklappten Zustand wegen der federnden Lagerung leicht abhebt, klappert er bei diesem Modell jedoch sehr deutlich, Dichteprobleme des Seals sind also vermutlich auch darauf zurückzuführen.

Bedienung:
Die Bulldog ist wie die TriBreak ein 3-Schuss-Frontlader, sie wird über eine Zugstange auf dem "Rücken" des Blasters gespannt.
Der Klappmechanismus der Schulterstütze wird am besten über den schwarzen Frontgriff aus und eingefahren, da nur das eine optimale Bewegung von Visier und Stock garantiert. Um die ausgeklappte Schulterstütze einzufahren, muss der auf der rechten Seite des Blasters angebrachte Sicherungsknopf betätigt werden, dieser blockiert den Faltmechanismus recht konsequent. Nutzer mit großen Händen oder größeren Handgelenken werden die Bulldog aber ohnehin selten zusammengefaltet nutzen, da die Bulldog doch recht klein für ihre "Größe" daherkommt. Praktisches Gimmick ist der oben bereits angesprochene (und leider fest zu installierende) Darthalter, auch wenn ich vermutlich gleich einen für sechs Darts angebracht hätte (... und dies auch tun werde!), mit dem man zusätzliche Darts direkt am Blaster ins Feld führen kann.


Leistung:

Die Leistung... es ist keine Bigshock auf Droge, wie die TreiBreak seinerzeit. Die PT dürfte ziemlich genau der der DualStrike entsprechen, wobei ich das Gefühl habe, der Auszug sei ein wenig kürzer (hier 65 mm). Das Seal durch den SmartAR ist nicht mehr wirklich das gewohnte, keine Ahnung, ob Hasbro sich dachte, es darf auch preiswerter oder ob man einfach nur zu die Auflagefläche der Siegelscheiben zu knapp bemessen hat. Die Stock-Feder der grauen Version jedenfalls liegt gefühlt knapp unter der Leistung der DS. Whistler-Megas pfeifen ordentlich und schaffen die Strecke quer durch die Wohnung problemlos waagerecht, die ASMs tendieren auf dem letzten Meter leicht nach unten. Der Beschuss mit der Bulldog macht Spaß, auch wenn man die Schulterstütze kaum nutzen mag.

Handling im War/Larp
Als Frontlader ist die Bulldog unkompliziert beim Nachladen auch im Gefecht (Stichwort "Sammellader" im War, was rumliegt und Mega ist, kann leicht wieder verschossen werden). Sind nur wenige Megas im EInsatz, so kann man dank des Darthalters wenigstens ein paar zusätzliche Darts mit ins Feld führen. Dadurch ist die bestenfalls als "Sidearm" zu bezeichnende Bulldog wenigstens nicht gleich nach drei Schuss ohne eigene Reserven.
Das Feature mit der ausziehbaren Schulterstütze wird vor allem von Nutzern mit normalen bis großen Händen oder größeren Handgelenken gern genutzt werden wollen, da die Schulterstütze einem doch recht deutlich im Weg für eine Benutzung als Pistole liegt und zum anderen zumindest der Abstand zwischen Frontgriff und Handgriff sich nicht so schlecht anfühlt, dass man gleich panisch davonrennen möchte.
Die Schulterstütze nämlich macht aus der Bulldog dann doch eher einen Mops denn einen ausgewachsenen Kampfhund. Sie ist schlicht sehr kurz geraten.

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Hier mal ein netter Bildvergleich zwischen Mega-Bulldog und Rayven, um die Länge der Schulterstütze besser abzuschätzen.

Die Rayven wurde von manchen bezüglich der festen und doch relativ kurzen Stützlänge ja immer mal wieder gern von Mitgliedern verändert und selbst bei mir liegt heute die Makita-Rayven von @Moggih, auch weil die Originallänge einfach gar nicht meins wäre. Die Bulldog jedoch hat eine noch wesentlich kürzere Stütze und da sie keine echte Wangenauflage bietet, liegt die Wange beim Zielen über das "Visier"direkt auf der Zugstange, was sich natürlich nicht so gut anfühlt. Als besonders wartauglich würde ich sie so nicht einmal in Pistolenrunden bezeichnen, speziell auch, weil wohl mancher dann anfinge zu diskutieren, ob der Blaster denn noch eine Pistole zu nennen sei.
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Trotz des knappen Abstands Stütze zu Handgriff ist der Blaster doch genauso lang wie die Rayven, wenn man ihn "aufbaut".

Fürs Larp hingegen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man aus der Basis etwas feines machen kann, auch hier allerdings mit der Einschränkung, dass Schnellfeuer oder starker Beschuss nicht die Stärken dieses Spielzeugs sind.

Tuning:
Was kann man an diesem Blaster machen? Nun, Federtausch ist klar, aber was geht noch? Auf jeden Fall sollte man bei Federtausch auch gleich über einen Tausch der Zugstange nachdenken, diese ist aus dem weichen orangen Material für manche Nerfteile gefertigt, und steht zudem leicht schräg nach oben ab, wenn man den Blaster gespannt hat (der Catch wird sie in diese Lage ziehen).
Weitere Überlegungen optischer oder technischer Art:
- Überbau der Zugstange und Einsatz eines Schlittens oder eines Bolts für das Spannen des Blasters. Je nach Machart verliert die Bulldog damit die Faltoption.
- Austausch des Smart-AR gegen einen Demolisher-Raketen-Aufsatz, am besten gepaart mit einem Umbau der ausziehbaren Schulterstütze, so dass diese nach dem Ausziehen noch weiter ausgeklappt werden kann (Kompaktraketenwerfer).
- Austausch des SmartAR gegen andere SmartARs um eine Art "Sturmschrotflinte" zu simulieren (denke dabei besonders an die Roughcut). Lediglich der Spannmechanismus spräche dem komplett entgegen.
- Inlineclip statt SmartAR und schauen, was man draus macht.
- größerer Darthalter für Reservedarts (ist für meine bereits in Arbeit)

Es gibt bestimmt noch weitere Möglichkeiten, jedenfalls bietet die Bulldog wesentlich mehr Möglichkeiten als die TriBreak.

Fazit:
Tja, die Bulldogge, die doch nur ein Mops war. Die Bilder oben zeigen bereits, dass der Blaster sich größer gibt, als er im Einsatz schließlich ist. Es gibt eine menge positives über ihn zu sagen, aber auch dieser hat wieder ein paar kleinere Macken (und eine in meinen Augen auch größere - das mit der Zugstange wird für Tuner nicht ideal sein).
Die Bauform spricht sofort an, der blaster wirkt bullig, ohne zu dick aufzutragen, trotz des Schulterstützenmankos liegt er gut in der Hand und performed über manch anderen grey-Trigger-standards. Für viele von uns wird die kurze Schulterstütze und das "Visier" jedoch keinen echten Komfort bieten - zum Glück kann man das Visier mit wenig Kraftaufwand einfach wieder abziehen und wegräumen, die Nerfschiene zu nutzen ergäbe einfach mehr Sinn.
Was den Komfort der Schulterstütze anbelangt, habe ich mich ja bereits weiter oben dazu geäußert. Ein bisschen errinnert mich das ganze an Buzzbee, die einen Blaster perfekt für uns größere Verwender entwerfen, zig Features hineinwerfen, die alle erst mal "haben will" auslösen, nur um dann einen Griff dranzutackern, der bestenfalls einem Vorschulkind gerecht werden würde. Nun, hier ist zumindest auch der Griff erwachsen, was dem Wunsch nach einem Einsatz des Blaster auf jeden Fall entgegenkommt. Ansonsten ist es halt das Übliche, ein Megablaster bleibt ein Megablaster, ich mag sie und daher auch die Bulldog. Leistung und Einsatzmöglichkeiten liegen jedenfalls weit über denen des schlechtesten Megablasters und Stock-Cents schießen wahrscheinlich auch heute noch schwächer.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fallout_Boy

Super-Moderator
Ich bin froh, dass das Ding bei der Blasterparts Vorbestellung ausverkauft war.
Die Größe ist wirklich enttäuschend!
 

Moggih

Auf Blasted zuhause
Danke für das Review!

Wenn Du den Blaster mal aufschraubst, magst Du dann mal den Plunger ausmessen (total/Nutzvolumen)?

Ich denke immernoch in Maßstäben der Nitefinder-Klasse ^^
 

Being blasted

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