Nerf Rival - Mythos der Leistung oder doch nur alltägliches Blasterflüstern?

DerLuchs

Auf Blasted zuhause
Hallo zusammen,

wie einige ja bereits auf dem Treffen bei Moggih oder hier im Forum bereits mitbekommen haben, habe ich die Nerf Rival damals relativ direkt, als die neue Serie in den USA verfügbar wurde, nicht zuletzt dank eines großen Interesses meines Chefs importiert und auch schon einigermaßen häufig damit geschossen. Nun, dies hier soll die beiden Kandidaten der Rival-Serie genauer beleuchten und die Zeus und die Apollo auch ein wenig vergleichbar miteinander und mit anderen Blastern machen.

Der erste Eindruck:
Wenn man einen RIval-Karton in die Hände bekommt, wird man recht schnell merken, dass zwischen diesen und den anderen der verschiedenen Produktreihen von Hasbro wohl teils Welten liegen. Lediglich die neueren Blaster der Modulus-Reihe werden ähnlich verziert verpackt wobei bei der Rival-Serie das Sichtfeld sogar geringer ausfällt und den Blick lediglich auf die zumindest optisch sehr gut anmutende Munition freigibt.
Beide Blaster sind gut fixiert und rundherum ausreichend abgeschirmt, dass man den Karton sogar bedenkenlos werfen könnte. Wenn man diese dann auspackt, wird schnell ersichtlich, dass die Rival-Serie tatsächlich den Sportbereich für "Tagger" oder Paintballer ein bisschen angehen will, die "Sportgeräte" wirken robust, sind angenehm schwer und geben durch und durch ein wertiges Gefühl wieder. Das höchste der Gefühle an unsauberkeit war ein einzelner Grat an meiner roten Rival Apollo. Sogar die Schutzklappe zur Behebung von Ladehemmungen an der Zeus ist wesentlich massiver, als man es von Elite-Blastern her kennt.

Magazine und Munition:
Das Magazin der Zeus gefällt gut, auch wenn einem sofort das leichte Klappern der Feder auf die Nerven geht, wenn man es bewegt, ist aber wohl zu erwarten bei einem doch bis zu 14!Kugeln aufnehmenden mehreckigen Rohr mit Spiralfeder. Ich weiß, dass es offiziell nur 12 Kugeln Munition aufnehmen können soll, aber später war meine Zeus grundsätzlich mit 15 Schuss geladen, eine Kugel vor und 14 im Magazin. Genaueres dazu später bei der Handhabung.
Das Magazin, das mir richtig gut gefallen hat, ist das der Apollo, es ist natürlich kompakter, da es nur 7 Schuss Munition unterbringt (im Gegensatz zur Zeus ist hier auch kein Platz für Extra-Schüsse übrig) und klappert daher auch wesentlich weniger, aber es fühlt sich dabei auch noch besser an, ist führiger bei der Verwendung und alles in allem einfach mehr wie aus einem Guss.
Fallenlassen sollte man keines der Magazine jedoch, die Rückhaltungen der Kugeln sind wesentlich empfindlicher als die Lamellen der anderen Blastermagazine für Darts, vermutlich nicht bezüglich eines Zerbrechens, aber in jedem Fall bezüglich der Auslösung der Schüsse - und schwupps, hat man die Munition im Raum, im Wald oder auf der Wiese liegen.
Apropos Munition, diese mutet zwar wirklich gut an, doch stinkt sie gerade neu wirklich erbärmlich, nicht direkt nach Kunststoff sondern irgendwie organisch, dennoch absolut widerlich. Zum Glück verfliegt dieser Eigengeruch mit der Zeit und da man ja auch nicht ständig an den Kügelchen riechen will (und vermutlich auch nicht sollte), hat man mit der Zeit auch seine Ruhe. Gut ist, dass die originalen Kugeln Gelb sind, dadurch findet man sie zumindest meistens wieder. DIe Oberfläche ist leicht geriffelt wie bei einem Golfball, was wohl die Flugeigenschaften verbessert aber auch beim Auftreffen auf ein Ziel den Auftreffdruck etwas mindert.

Die Zeus:
Der Göttervater hätte sich sicher über dieses Spielzeug gefreut, imposant ist sie trotz der nur mittleren Größe, obschon sie durchaus mit der Rapidstrike mithalten kann ist sie dabei klarer in der Linienführung, hat eine gleichmäßigere Linienführung und weniger hervorbrechende Kanten. Die Rails sind allesamt gut nutzbar, sowohl die lange über dem Blaster angebrachte als auch die beiden kleinen auf der rechten und der linken Seite. Die Energieversorgung stellen 6 C-Cellen sicher, was man nach dem Bestücken des einreihigen "Röhrenmagazins für die Energieversorgung" auch recht schnell anhand der Oberseite des Blasters bemerkt. Legt man ihn nun nämlich schräg oder spielt unkonzentriert damit herum, zieht es recht schnell zur einen oder anderen Seite. Der stabile und definitiv NICHT für Kinderhände designede Handgriff gibt einem aber genug Sicherheit, wenn man es nicht übertreibt.
Ein typischer Zwiespalt ist das Savelock, das den Blaster gegen versehentliches Motorstarten oder gar Abfeuern schützt - ein kleiner Hebel an der Seite über dem Griff, der mit deutlichem Klick einrastet, wenn man die Zeus einmal weglegen will.
Ein Blick hinter die Schiebetür auf der rechten Seite des Blasters offenbart dass Innere ein wenig. Es handelt sich um einen Flywheelblaster mit Einzelschuss, also ähnlich der Stryve oder Rayven feuert das System nicht vollautomatisch, sondern benötigt zu jeder Schusslösung eine weitere Betätigung des Abzugs. DIese darf auch in relativ schneller Abfolge passieren, ohne dass die Leistung der Motoren merklich heruntergeht. Die Leistung der Rival Zeus ist überdurchschnittlich, aber nicht überragend, es wird vermutlich andere Stock-Blaster geben, die mit ihr mithalten, was die Reichweite angeht, viele sind es aber wohl nicht.
Alles in allem ein solider Blaster, der vor allem durch die eigentlich vielfältige Erweiterungsmöglichkeit und das stilisierte funktionale Design punktet, jedoch ein wenig hinter der Leistungserwartung zurückbleibt.
Reichweite gefühlt: etwa 20 Meter

Die Apollo:
Ich möchte sie auch liebevoll den heimlichen Gewinner nennen, denn hier merkt man den Unterschied zwischen Rival und Non-Rival sehr viel deutlicher. Sie ist kleiner als die Zeus, fasst nur sieben Schuss im beiliegenden Magazun und ist im Gegensatz zur großen Schwester ein Blaster mit Direct-Plunger-System. Das absolut größte Pro an der Apollo ist, dass man hier problemlos auch die 12er-Stangen der Zeus verwenden kann. Der größte Nachteil ist ihr Spannhebel. Dieser liegt nicht etwa auf der Seite oder ist in einem Spannschlitten untergebracht, sondern steckt im vorderen Bereich des mittleren Drittels des Blasters direkt hiter der einzigen Rail und das so, dass man in keinem Fall einen Nutzen von der Rail ziehen kann. Die Halteleiste dieses Blasters ist also schlichtweg nutzlos. Punkten kann sie dafür wieder bei ihrer Schusskraft, die Apollo gehört im Standard definitiv zum Feinsten, das Hasbro zu bieten hat! Leider damit auch zum schmerzhaftesten, wenn man sie aus nächster Nähe abbekommt.
Der Plunger wird nicht durch einen AR gebremst und der Lademechanismusist ebenfalls recht faszinierend, da man bei geschlossener Ladekammer keinerlei Zugang mehr erkennen kann. Die Luft drückt übrigens nicht durch eine einzelne Öffnung auf das Geschoss sondern wird kranzförmig an die Kugel gebracht, so dass diese recht präzise geradeaus fliegt. Ein Gund mehr, warum es schade ist, dass ausgerechnet die Apollo eine unbrauchbare Rail besitzt. Einen weiteren Nachteil hat sie dann leider doch noch, sie besitzt keine Jam-Door und der Sicherungslösungsfunktion lässt sich nicht dazu verwenden, eine Blockade wieder zu lösen. Es bleibt einem nichts anderes, als den Blaster zu öffnen.
Die Apollo ist so ein wirklich kräftiger Blaster mit ordentlichem Potential, das aber durch einige ernstzunehmende Konstruktionsfehler doch beeinträchtigt ist. Überdies ein Blaster für normale bis große Hände, das Magazin wird nämlich von unten in den Griff geschoben.
Reichweite gefühlt: Etwa 25 Meter

Beide Reichweiten wurden relativ flach geschossen ermittelt, da sonst der andere Vorteil, die höhere Präzision der Blaster, ja wieder verloren gegangen wäre.

Handhabung:
Die Zeus ist ein dankbarer Blaster mit genau einer Schwäche in der Handhabung, Magazinwechsel sind schwierig mit nur einer Hand auszuführen und selbst mit zwei Händen ist es nicht schnell gemacht, die Arretierung ist dafür schlicht zu unbequem zu bedienen. Dafür lassen sich alle Arten von Wehwehchen mit Leichtigkeit beheben, wenn irgendwo etwas steckenbleibt. Die Sicherung lässt sich nicht einfach durch betätigen des Abzugs herausdrücken und die Feuerrate ist selbst unmodifiziert beeindruckend schnell.
Annähernd umgekehrt ist es bei der Apollo, sie ist ein hervorragender Blaster, wenn es um den Wechsel der Magazine geht. Man betätigt den Magazinauslöser und zieht das leere Magazin heraus, legt dieses beiseite und kann ein gefülltes mit nur einer Hand auch wieder einsetzen, das geht sowohl bei geladenem als auch bei ungeladenem Blaster. Dafür ist der Lademechanismus zum spannen des Plungers recht schwer zu bedienen und man merkt, dass die Kurve im Spannhebel eigentlich ein Hinweis auf einen davor liegenden Schlitten sein muss, der jedoch nicht existiert. Das Spannen selbst hört man deutlich und noch deutlicher den Abschuss der Kugel, auf kurze Reichweite spürt man diese dann beim Schuss auch recht deutlich. Bei uns im Büro wollte niemand eine Apollo aus nur zwei Metern Distanz abbekommen.
Die Magazine lassen sich gut beladen, wenn man die Kugeln in eine Hand legt, das Magazin mit der anderen festhält und anchließend eine nach der anderen mit dem Daumen hineindrückt. Alternativ kann man, wenn man eine Fläche hat, auf der man die Kugeln ausbreiten kann, diese auch mit dem Magazin in der Hand "einsammeln" also das Magazin kopfüber immer wieder auf die Kugeln drücken, bis es voll ist.

Umbaumöglichkeiten im Originalzustand
Da ist er dann, der größte Kritikpunkt an der Serie, die Umbaumöglichkeiten beschränken sich bisher auf die Anbringung der Magazinhalter oder den Kauf von 3D-Druckhüllen und Schulterstützen, die sich manche findige Amerikaner bereits ausgedacht haben. Leider passen die Zubehörteile der anderen Serien nicht wirklich, auch wenn sie sich zumindest anbringen lassen.

Moddingpotential
HIer kann besonders die Zeus richtig auftrumpfen, wie manche Videos und Tutorials im Web bereits deutlich gezeigt haben. Der "simple" Austausch des mechanischen Dartpushers gegen einen automatischen macht bereits einen Full-Auto-Blaster aus dem guten Stück, über Magazinerweiterungen durch Röhren bis hin zu ganzen Rucksäcken und dazugehörigen Voltagemods steht dem gewieften Blastertuner da jeder Weg offen.
Auch die Apollo ist kein Kind von Traurigkeit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, gibt es dort doch ganze Umbausätze um dem Blaster einen vornliegenden Pumpgriff zu verpassen. Da der Plunger jedoch ungebremst ist, rate ich von der Verstärkung der Feder schon fast ab, man müsste es sich im Zweifel natürlich noch einmal selsbt anschauen und kann auch diesen Plunger sicher irgendwie ein bisschen polstern.

Fazit
Die Rival Zeus ist ein wirklich edles Stück Plastik mit solider Leistung und hohem Moddingpotential. Es ist gut nachvollziehbar, warum sie selbst für Amerikaner selten zum UVP von Hasbro verkauft wird, die Nachfrage dürfte drüben recht hoch sein. Ich würde sogar soweit gehen, zu behaupten, dass Hasbro das gute Stück bei 49 $ sogar knapp kalkuliert anbietet, da zum einen die Munition leichter verschossen werden kann und zum anderen die Reihe ja auch dazu dienen soll, den umkämpften Markt der Paintball-Spieler in Angriff zu nehmen.
Bei der wesentlich preisgünstigeren Apollo würde ich gern dasselbe sagen, aber sie ist ein Leistungsträger, besitzt aber leider die von mir angesprochenen Schwachstellen. Und während die Zeus trotz erhöhter Genauigkeit noch relativ unpräzise daherkommt, fordert die Apollo geradezu zum zielschiessen heraus. Gerade gegen die Apollo gibt es wohl nur wenige Stock-Blaster mit mehr Bums.
 

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