Anleitung Pangozooka AT-4

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich wollte neben meinen langfristigen Mods auch mal etwas zum schnell nebenher bauen haben, wobei schnell relativ zu meinem normalen Bautempo zu sehen ist, an meiner Alpha Trooper baue ich seit fast einem Jahr.

Beim Blättern durch die Bauberichte hier bin ich über die Pango-Mods gestolpert, das war genau das richtige, eine Pangozooka sollte es werden.
Allerdings wollte ich die Pango nicht einfach vorne und hinten mit einem Rohr verlängern, sondern möglichst alles in einem Rohr unterbringen, wie es bei Raketenwerfern üblich ist.

Dafür gibt es natürlich die Pangos, bei denen die Pumpe nach hinten zeigt, aber bei denen sah mir der Drucktank zu klein aus, ich wollte so viel Volumen wie möglich zur Verfügung haben um Experimente mit verschiedenen Geschossen machen zu können.
Da blieb nur eine Aldi-Pango übrig.
Zufällig ist mir eine für 'nen Fünfer in die Hände gefallen, das Gerät passte gut in ein 110er KG-Rohr.


Von der Pango habe ich die Pumpe genau an deren Körper entlang abgesägt und alles mal passend zusammengelegt.
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Ein Geschoss hatte ich mir schon aus Rohrisolation und einem Stück Schwimmnudel als Spitze gebaut, das ist etwa 40cm lang. Leider war die Rohrisolation innen sehr ungenau, deshalb habe ich 16mm Kabelrohr eingeklebt.
Um zu verhindern, dass das Rohr bei einem Körpertreffer durch die Spitze stößt und um den Schwerpunkt vor die Mitte zu verlagern habe ich in der Spitze eine Platte Pertinax mit 40mm Durchmesser und 8mm Stärke eingeklebt, im Bild links unten.
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Die Pumpe habe ich an der Vorderseite rechtwinklig abgesägt, das Gegenstück am Drucktank habe ich bis auf den Absatz abgefeilt. Dabei werden zwei rote Kunststoffteile in der Mitte freigelegt, ein fest eingeklebter Ring und ein beweglicher Stab. Das ist das Rückschlagventil der Pumpe. Um das Ventil ist durch das Abfeilen ein Kreis mit Löchern und das Ventil herum entstanden, diese müssen druckfest abgedichtet werden.


Den Auslass der Pango habe ich einen Zentimeter tief mit 12mm aufgebohrt und ein 12mm Alurohr eingeklebt. Wenn man zu weit oder zu tief aufbohrt kann es passieren, dass der Drucktank beschädigt wird und die Pango unbrauchbar wird, denn der Auslass führt als Rohr durch den Drucktank und bildet eine seiner Wände, die dürfen nicht beschädigt werden.

Fortsetzung folgt...
 
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Dominik

Auf Blasted zuhause
Um die Pango sicher im Rohr montieren sowie die Startröhre und die Pumpe fest verkleben zu können habe ich einen Rahmen gebaut.
An den drei Längsträgern wird das Außenrohr mit jeweils sieben Schrauben M2 verschraubt, dadurch kann der gesamte Einbau vollständig aus dem Rohr ausgebaut werden.
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Zwischen der Pumpe und der Pango habe ich eine zwei Millimeter starke Kunststoffplatte eingeklebt, mit der die Löcher um das Rückschlagventil herum abgedichtet werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass kein Kleber in das Ventil gerät, sonst ist die Pango nicht mehr zu retten.
Die Pumpe habe ich zusätzlich großzügig mit dem Rahmen verklebt.

Dabei muss man darauf achten, das die beidseitigen Entlüftungslöcher am Auslöseventil nicht verschlossen werden, im Bild der weiße Punkt oberhalb des Längsträgers.
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Das originale Sicherheitsventil der Pango besteht aus einer Berstscheibe aus Kunststoff unter der roten Kappe, geht das Teil kaputt ist die Pango nicht mehr zu gebrauchen.
Als zusätzliche Maßnahme habe ich in den Stutzen des Sicherheitsventils ein Gewinde M5 eingeschnitten und einen Schnellsteckanschluss für einen 4mm Druckluftschlauch eingeschraubt. Daran habe ich dann ein kleines Manometer und ein einstellbares Sicherheitsventil angeschlossen.
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Dadurch kann der Drucktank nicht stärker als bis zum eingestellten Druck aufgepumpt werden, durch das Manometer müssen nun auch nicht mehr die Pumphübe gezählt werden.
Das Manometer ist beim Blick auf den Pumpengriff ablesbar, zusammen mit einer Tabelle, die ich auf dem Außenrohr anbringen werde, kann man so die Reichweite bei einem bestimmten Winkel grob einstellen.


Damit die Pango von einer bequemen Stelle aus bedient werden kann, habe ich über der gesamten Länge des Außenrohres eine trapezförmige Verkleidung aus Holz angeklebt, wobei sie sich an der Stelle, an der später in Schussposition auf der Schulter die Abzugshand liegt auf einen Kasten vergrößert.
In diesem Kasten ist dann der Auslöser untergebracht, verdeckt von einer roten Schalterabdeckung.

Zum Schutz des ganzen habe ich noch achteckige Polster ausgeschnitten, die jeweils um die Enden des Rohres geklebt werden.

Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack für die zukünftigen Ziele, ein Blick auf das falsche Ende:
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Auf der Vorder- und Rückseite werde ich noch Deckel mit Magneten befestigen, wobei ich am überlegen bin, ob ich den vorderen Deckel nicht aus mehreren Teilen baue und diese am Außenrohr befestige, sodass der Deckel von Geschoss durchstoßen wird.

Was noch zu bauen wäre ist das Auslösegestänge, die Deckel für die Verkleidung und die Enddeckel.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich habe mich in der Zwischenzeit hauptsächlich mit den Geschossen beschäftigt, da gab es Probleme mit durchgeblasenen Spitzen und einem daraus resultierenden Reichweitenverlust.

Ich habe mich jetzt auf folgende Bauweise festgelegt:

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Kopfplatte (10mm PVC) mit dem Innenrohr (16mm Kabelkanal) verkleben

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Rohrisolierung auf das Innenrohr kleben

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Heck an vier Seiten anschrägen, an den Kanten passend einschlitzen und die Leitflossen aus Moosgummi einkleben

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Ein 70mm langes Stück Schwimmnudel für die Kopfplatte passen aushöhlen, satt ankleben und in Form schneiden

Ich baue zwei Versionen:
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Die dickere wiegt 78 Gramm und fliegt bei zwei Bar Druck, und einem Startwinkel von 45° von der Schulter geschossen zwanzig Meter weit.
Die schlankere Version wiegt 49 Gramm und fliegt bei den gleichen Startbedingungen dreißig Meter weit.

Die Kopfplatten habe ich mit Lochsägen ausgeschnitten, bei denen ich den Zentrierbohrer ausgebaut habe. Bei den Kopfplatten, die ich mit dem Zentrierbohrer geschnitten hatte wurde beim Abschuss speziell bei den schlanken Geschossen die Spitze durchblasen, wodurch die Reichweite deutlich sinkt.
Verklebt habe ich das ganze Teil mit Tangit PVC-U von Henkel, das ist ein spezieller PVC-Kleber, der das PVC verschweißt.
Die Heckflossen habe ich nur auf dem Innenrohr verklebt, Moosgummi besteht anscheinend auch aus PVC.


Bei den Werfer habe ich mich an die Verschlussplatten gewagt, angefangen mit der vorderen Platte.
Da die Geschosse nur locker auf dem Startrohr stecken, muss der Deckel dafür sorgen, dass sie nicht aus dem Werfer ruschen, darf aber gleichzeitig nicht beim Abschuss im Weg sein.

Das lässt sich am Besten mit Magneten erreichen, für zusätzlichen Effekt habe ich die vordere Platte geteilt, so dass beim Abschuss nicht eine Platte sondern vier Teile wegfliegen. Die Magnete hatte ich noch rumliegen, zwei Millimeter Durchmesser bei zwei Millimetern Länge.
Die Trennstellen habe ich dabei unter vier von acht Stegen verborgen, die die Sollbruchstellen der realen Werfer darstellen sollen.
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In der Mitte wird der Deckel durch vier Magnetpaare zusammen gehalten, am Rand wird jedes Viertel durch je zwei Paare mit dem Rohr verbunden. Die Polarität der Magnete sorgt dafür, dass jede Platte nur an einer Stelle befestigt werden kann, wobei die Teile noch zusätzlich mit Gummibändern am Rohr befestigt werden, damit ich sie nicht nach jedem Schuss suchen muss.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ein kleiner Beitrag für den Bericht, ein großer Schritt in Richtung Fertigstellung: Das Abzugsgestänge ist fertig.
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Der Drücker wirkt auf den Umlenkhebel, der die Bewegung auf das Gestänge nach hinten umleitet und gleichzeitig die Betätigungskraft im Verhältnis 2:3 erhöht, oder im Umkehrschluss die nötige Abzugskraft verringert.
Die Schubstange wirkt auf einen weiteren Umlenkhebel, der die Kraft um 90° nach unten lenkt und direkt auf den Ventildrücker der Pango wirkt.

Damit ich die Mechanik auch ohne Deckel testen kann, hat die Schubstange hinten eine Spitze, die in eine Kerbe im Umlenkhebel greift. Vorher ist mir die Stange immer rausgesprungen.


Was noch zu tun bleibt sind die Abdeckungen, ein paar Beschriftungen, die Schutzkragen, ein Trageriemen und eine abschließende Lackschicht.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich habe heute die Pfeifen von Leguan bekommen und mal eins meiner Geschosse damit ausgestattet:
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Die Pfeifen passen gut rein und funktionieren im Flug auch. Im Steigflug wird das Pfeifen ein wenig schwächer, weil die Geschwindigkeit abnimmt, im Sinkflug wird es dann aber wieder stärker, weil die Geschwindigkeit zunimmt. Eine Verringerung der Reichweite konnte ich bei Vergleichsschüssen mit einem unveränderten Geschoss nicht feststellen.

Die Beurteilung der Lautstärke konnte ich natürlich nur vom Abschusspunkt aus machen, daher kann ich nicht genau sagen, ob das Geräusch wirklich schwächer wird, oder das nur an der Entfernung lag. Im Sturzflug wurde das Pfeifen aber definitiv lauter und war kurz vorm Einschlag am lautesten.
 

Balthazar2026

Auf Blasted zuhause
Dieser Thread ist immer so spärlich mit Kommentaren ausgestattet ...

aber Dominik ,Hand aufs Herz, was soll man zu so einem brillianten Meisterstück groß beitragen ?

Große Prosa bestimmt nicht ... mehr obzöne Vergleiche dafür wie unglaublich deine Kreation ist ^^

Die ist nämlich
Spoiler: 
Ihr habt jetzt mit Obzönitäten gerechnet oder ?
genial !

Und jetzt ..husch husch .. weitermachen !
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
So, Lack ist mit einem Tag Verspätung drauf, gerade als ich anfangen wollte fing es an zu regnen.
Mittlerweile ist es auch zu kalt geworden, um draußen zu lackieren, mir wurde der Lack schon wieder leicht milchig, obwohl es trocken war.

Beim Zusammenschrauben habe ich mal nachgezählt, für eine vollständige Demontage müssen bis jetzt 38 (in Worten achtunddreißig) Schrauben gelöst werden. Und da kommen für den vorderen Deckel, den hinteren Deckel und den Trageriemen noch einmal 14 lösbare Schrauben dazu.

Was noch zu tun bleibt:
- Deckel befestigen und lackieren
- Dekorationen und Mattlack aufbringen
- Riemenbügel, Trageriemen und Schutzkragen, später noch eine Tragetasche für unauffälligen Transport
 
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Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich könnte mich eventuell zu einer Auftragsarbeit überreden lassen, wenn eine längere Bauzeit möglich ist...

Die Pango müsste aber selbst besorgt werden.

Und meine anderen Produkte, außer den Magazinen sind das alles Einzelstücke.
 
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Das_Leguan

Blasted Kenner
könnte eventuell etwas dunkler werden, für meinen Geschmack.
Ansonsten bin ich gespannt was du damit noch anstellst, mein RPG ist demnächst auhc noch mal drann.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich habe die Reichweite noch mal steigern können. BrittLiv hatte mir mit ihrem Banana-Mag eine Rolle sehr glattes Klebeband geschickt, mit dem sie in ihren Magazinen die Reibung an Vorder- und Rückseite verringert.
Davon habe ich jeweils eine Lage um jeden Führungsring auf dem Alurohr geklebt.
Der Dartfit, wenn man es so nennen kann, ist deutlich strammer geworden, die Geschosse rutschen jetzt nicht mehr von Rohr runter, wenn man es nach unten neigt.

Als netten Nebeneffekt stößt nun das Geschoss auch nicht mehr den vorderen Deckel ab, wenn man den Werfer nach unten neigt, ich hatte schon die Befürchtung, noch mehr Magnete einkleben zu müssen.

Mit den schweren Geschossen erreiche ich jetzt bei zwei bar eine Reichweite von durchschnittlich 21 Metern und mit den leichten Geschossen 33 Meter.
Mit 2,5 bar erreichen die leichten Geschosse jetzt fast vierzig Meter, die Schweren 25 Meter.

Die Reichweiten müssen im Sinne einer sorgfältigen Auswertung bei wärmerem Wetter natürlich noch mal überprüft werden.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Es versteht sich wohl von selbst, dass man so etwas nicht unverpackt in der Öffentlichkeit mit sich herumschleppt.
Die Testschüsse habe ich nur mit den Innereien bei uns auf dem Festplatz gemacht, der hat rundum Bäume und ist dadurch einigermaßen windgeschützt, allerdings ist er auch nur einen knappen Kilometer vom Bundeswehrflugplatz weg, das kommt nicht gut, wenn man sich ein meterlanges, dunkelgrünes Rohr auf die Schulter hebt und in den Himmel richtet.:call:

Selbst wenn ich die Geschossgeschwindigkeit und die Querschnittsbelastung ermittelt habe werde ich mich davor hüten, Direktschüsse zu machen.

Durch die erhöhte Reibung muss man den Auslöser jetzt schnell und kräftig durchdrücken, sonst wird der ganze Tank über das Entlüftungsventil ausgeblasen.
 

NAITCRALR

Angehender Modder
öhm.... mal so eine unqualifizierte Zwischenfrage (ohne WaffG/KwKG!): bekommt man sowas bei einer LARP abgenommen? Zumindest theoretisch?
Beim FATE stand ja auch was von Anti-Fahrzeug-Waffen größeren Kalibers, bislang vielen mir da gelauft nur nur die "Granaten" der Demolisher ein...

Wieviel Aua ist denn ein Direktreffer?
Ganz großes Kino, gefällt mir!
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich hatte gestern ungeplant frei und war fleißig:

Bei meinem Waffenkoffer war die Halterung des Schultergurtes gebrochen, also habe ich zwei Drahtbügel gebogen, die in den Gurt eingezogen und im Rohr festgeklebt, fertig.
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Ganz ausgezogen hängt mir das Teil nun in der Kniekehle, also auch für etwas kräftigere Leute geeignet.

Die Deckel habe ich mit Gummiband am Werfer befestigt, (hoffentlich) lang genug dass alles funktioniert wie geplant, aber keiner der Deckel am Rohr anschlägt.
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Nun müssen nur noch die Schrauben verspachtelt werden, etwas Lack drauf und dann kommen noch ein paar Beschriftungen und das Teil ist fertig.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Ich habe mal die Schiebebilder von Moggih eingesetzt.
Die Bilder auf den Deckeln dienen zur Unterscheidung von vorne und hinten, wie im Modellbau auch leben die Bauten bekanntlich von den Details.
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Die Schiebebilder müssen vor Wasser geschützt werden, der Bart Simpson zeigt was passiert wenn man es nicht macht. Dafür gibt es eine Art Fixierlack. Den Mittelfinger habe ich vor dem Anbringen mit einer dünnen Schicht Klarlack geschützt, dadurch verlieren die Schiebebilder allerdings etwas an Flexibilität.

Ich habe sie mal ein paar Bekannten in die Hand gedrückt, das manische Lachen nach dem Schuss spricht wohl für sich. :D
 

Being blasted

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