Moggih
Auf Blasted zuhause
Menschheit!
Mir ist vor einiger Zeit, nämlich im Rahmen der Sammelbestellung bei Blaster-Time zum Ingelheim-Event, ein Duo Tracefires mit elektrischem Defekt zugelaufen. Beide Patienten präsentierten sich vollkommen funktionslos, trotz frisch geladenem Akku im Test. Das hat mich zu explorativen Eingriffen an den Blastern bewegt, deren Erkenntnisse ich dokumentiert habe und an dieser Stelle die Anatomie und Therapieansätze aufzeigen will.
Geht auch ganz schnell:
Hier die innere Shell, die sofort nach Öffnung der äußeren zu sehen ist. Alles fein gekapselt, sodass einem kaum etwas einfach entgegenfallen kann. Klagt der Patient über Leistungsverlust, ist aber ansonsten wohlauf, ist ein erster Blick auf die Silikonlippe opportun, die den fps-Einstellungsschieber zum Lauf hin abdichten soll. Die kann gerne mal aus der Fassung gerutscht sein. Man sieht auch die beiden Löcher im Lauf, über deren Offenheit die Leistungsstufe reguliert wird. Könnte man theoretisch mit Isotape abdichten, um dauerhaft auf höchster Leistungsstufe zu sein, aber ich rate von der Modifikation leistungsstarker Schieß-Spielzeuge, vor allem vollautomatischer, grundsätzlich ab


Es gibt im Blaster übrigens nur zwei Schraubenlängen: Die längeren für die äußere Shell, die kürzeren für die innere Shell. Im weiteren Bild ist der Akku der Tracefire mit dem der HPG-700 im Vergleich. Beide haben die selbe Spannung, aber unterschiedliche Kapazitäten. Tracefire-Akkus sind aus zwei 14500er Becherzellen zusammengesetzt, HPG-700-Akkus aus zwei 18650er Becherzellen. Grundsätzlich kreuzkompatibel, aber der größere HPG-Akku passt räumlich nicht ins Akkufach der Tracefire und umgekehrt ergibt der kleinere Akku in der HPG-700 wenig Sinn.

Der Elektronikdefekt, der bei beiden vorliegenden Patienten den günstigen Kauf ermöglichte, war tatsächlich nur eine Kontaktschwäche am einzigen, elektrischen Schalter im Blaster. Der besteht aus nichts weiter als zwei dünnen Blechen, die zusammengedrückt werden, wenn man den Abzug betätigt. Diese kann man tatsächlich durch ein Guckloch in der inneren Shell sehen und direkt testweise mit einem Schraubendreher o.ä. kurzschließen. Mit etwas Geduld, Geschick und Glück kann man auch ohne die innere Shell zu öffnen von außen solange dran rumfummeln, bis der Kontakt wieder bei Triggerbetätigung schließt und der Blaster wieder läuft.

Klappt das nicht oder ist der Defekt anderswo zu suchen, kommt man um das Öffnen der inneren Shell wohl leider nicht herum. Dazu sind alle Schrauben zu lösen und die Rückzug-Feder am Abzug zu entfernen. Danach zeigt sich im Innern direkt das Getriebe, das gerne sofort auseinanderfällt. Nicht weiter schlimm, denn anhand der folgenden Ladung Bildern sollte es sich immer wieder zusammensetzen lassen. Auf den Bildern sieht man auch ganz nett nochmal den Schmodder, der als Schmiermittel drin ist und wie er sich am Schaltkontakt vorn schön verfärbt hat. Da war einfach einiges an Schmutz und Oxidation im Spiel, weshalb der Blaster nicht mehr wollte. Kurz gereinigt, noch ein bisschen zurechtgebogen, dann ging's alles wieder.

Die Plungertube ist übrigens recht robust ausgeführt und verfügt über ein ganz ordentliches Padding. So eins würde ich mir für manch anderen Blaster auch wünschen. Eine weitere Fehlerquelle ist der O-Ring am Plunger. Die Dichtheit ab Werk ist relativ bescheiden und ich musste tatsächlich etwas Tape unterfüttern, damit die ab Werk beworbenen max. 170 fps auch ungefähr erreicht wurden. Auch bei den Tracefires, die ich schon länger hatte (damals bei Rofu gekauft, aber dennoch internationale Version) und die ich als Leihblaster in Ingelheim dabei hatte. Die hatten dort für eher ernüchterte Reaktionen gesorgt und wohl nicht gerade Werbung für Gelblaster gemacht...
Kurz zusammengefasst nochmal die möglichen Fehlerquellen:
- Elektrodefekt: Wenn kein Kabelbruch, dann meistens einfach der Schaltkontakt.
- Leistungsverlust: Undichtigkeit entweder am Lauf oder im Plunger. Dafür das Silikonläppchen checken oder die Löcher im Lauf verschließen, zudem die Dichtheit im Plunger prüfen/verbessern durch O-Ring Ersatz oder Unterfütterung.
- Macht der Blaster komische Geräusche, rattert durch oder klemmt, ist entweder die Feder zu lang, weil ein Schelm sie durch eine stärkere hat austauschen wollen. In dem Fall die Federlänge nachjustieren oder zurück auf die Originalfeder switchen. Oder die Gearbox ist hin und man braucht Ersatz.
- Und ist ansonsten alles in Ordnung, aber der Blaster feedet nach einigen Runden auf dem Feld plötzlich nicht mehr richtig - ja, liebe Leute, dann ist einfach der Akku zu schwach und muss geladen oder gewechselt werden.
Gutes Gelingen!
Mir ist vor einiger Zeit, nämlich im Rahmen der Sammelbestellung bei Blaster-Time zum Ingelheim-Event, ein Duo Tracefires mit elektrischem Defekt zugelaufen. Beide Patienten präsentierten sich vollkommen funktionslos, trotz frisch geladenem Akku im Test. Das hat mich zu explorativen Eingriffen an den Blastern bewegt, deren Erkenntnisse ich dokumentiert habe und an dieser Stelle die Anatomie und Therapieansätze aufzeigen will.
Geht auch ganz schnell:
Hier die innere Shell, die sofort nach Öffnung der äußeren zu sehen ist. Alles fein gekapselt, sodass einem kaum etwas einfach entgegenfallen kann. Klagt der Patient über Leistungsverlust, ist aber ansonsten wohlauf, ist ein erster Blick auf die Silikonlippe opportun, die den fps-Einstellungsschieber zum Lauf hin abdichten soll. Die kann gerne mal aus der Fassung gerutscht sein. Man sieht auch die beiden Löcher im Lauf, über deren Offenheit die Leistungsstufe reguliert wird. Könnte man theoretisch mit Isotape abdichten, um dauerhaft auf höchster Leistungsstufe zu sein, aber ich rate von der Modifikation leistungsstarker Schieß-Spielzeuge, vor allem vollautomatischer, grundsätzlich ab


Es gibt im Blaster übrigens nur zwei Schraubenlängen: Die längeren für die äußere Shell, die kürzeren für die innere Shell. Im weiteren Bild ist der Akku der Tracefire mit dem der HPG-700 im Vergleich. Beide haben die selbe Spannung, aber unterschiedliche Kapazitäten. Tracefire-Akkus sind aus zwei 14500er Becherzellen zusammengesetzt, HPG-700-Akkus aus zwei 18650er Becherzellen. Grundsätzlich kreuzkompatibel, aber der größere HPG-Akku passt räumlich nicht ins Akkufach der Tracefire und umgekehrt ergibt der kleinere Akku in der HPG-700 wenig Sinn.

Der Elektronikdefekt, der bei beiden vorliegenden Patienten den günstigen Kauf ermöglichte, war tatsächlich nur eine Kontaktschwäche am einzigen, elektrischen Schalter im Blaster. Der besteht aus nichts weiter als zwei dünnen Blechen, die zusammengedrückt werden, wenn man den Abzug betätigt. Diese kann man tatsächlich durch ein Guckloch in der inneren Shell sehen und direkt testweise mit einem Schraubendreher o.ä. kurzschließen. Mit etwas Geduld, Geschick und Glück kann man auch ohne die innere Shell zu öffnen von außen solange dran rumfummeln, bis der Kontakt wieder bei Triggerbetätigung schließt und der Blaster wieder läuft.

Klappt das nicht oder ist der Defekt anderswo zu suchen, kommt man um das Öffnen der inneren Shell wohl leider nicht herum. Dazu sind alle Schrauben zu lösen und die Rückzug-Feder am Abzug zu entfernen. Danach zeigt sich im Innern direkt das Getriebe, das gerne sofort auseinanderfällt. Nicht weiter schlimm, denn anhand der folgenden Ladung Bildern sollte es sich immer wieder zusammensetzen lassen. Auf den Bildern sieht man auch ganz nett nochmal den Schmodder, der als Schmiermittel drin ist und wie er sich am Schaltkontakt vorn schön verfärbt hat. Da war einfach einiges an Schmutz und Oxidation im Spiel, weshalb der Blaster nicht mehr wollte. Kurz gereinigt, noch ein bisschen zurechtgebogen, dann ging's alles wieder.

Die Plungertube ist übrigens recht robust ausgeführt und verfügt über ein ganz ordentliches Padding. So eins würde ich mir für manch anderen Blaster auch wünschen. Eine weitere Fehlerquelle ist der O-Ring am Plunger. Die Dichtheit ab Werk ist relativ bescheiden und ich musste tatsächlich etwas Tape unterfüttern, damit die ab Werk beworbenen max. 170 fps auch ungefähr erreicht wurden. Auch bei den Tracefires, die ich schon länger hatte (damals bei Rofu gekauft, aber dennoch internationale Version) und die ich als Leihblaster in Ingelheim dabei hatte. Die hatten dort für eher ernüchterte Reaktionen gesorgt und wohl nicht gerade Werbung für Gelblaster gemacht...
Kurz zusammengefasst nochmal die möglichen Fehlerquellen:
- Elektrodefekt: Wenn kein Kabelbruch, dann meistens einfach der Schaltkontakt.
- Leistungsverlust: Undichtigkeit entweder am Lauf oder im Plunger. Dafür das Silikonläppchen checken oder die Löcher im Lauf verschließen, zudem die Dichtheit im Plunger prüfen/verbessern durch O-Ring Ersatz oder Unterfütterung.
- Macht der Blaster komische Geräusche, rattert durch oder klemmt, ist entweder die Feder zu lang, weil ein Schelm sie durch eine stärkere hat austauschen wollen. In dem Fall die Federlänge nachjustieren oder zurück auf die Originalfeder switchen. Oder die Gearbox ist hin und man braucht Ersatz.
- Und ist ansonsten alles in Ordnung, aber der Blaster feedet nach einigen Runden auf dem Feld plötzlich nicht mehr richtig - ja, liebe Leute, dann ist einfach der Akku zu schwach und muss geladen oder gewechselt werden.
Gutes Gelingen!