Anleitung Cycloneshock Schrothülsen-Mod

Dominik

Auf Blasted zuhause
Nachdem ich meine Sledgefire
https://blasted.de/threads/schrothuelsen-mod-mit-zwei-laeufen.5925/
erfolgreich auf Schrothülsen umgebaut hatte fiel mir die Cycloneshock ins Auge.
Eine 6er Mega-Trommel sollte sich auch umbauen lassen.

Auf der Spielemesse in Essen ist mir prompt eine zugelaufen und ich konnte testen. ob meine Idee funktionieren kann.

Die Kammern der Cycloneshock sind auf einem Kreis mit 48,4mm Durchmesser angeordnet (Mittelwert von Abstand Außenkante-Außenkante und Abstand Innenkante-Innenkante der Kammern)
Der Sechskant des Trommelmitnehmers hat eine Schlüsselweite von 15mm, damit ist ein Rohr mit 25mm Außendurchmesser wie ich es verwenden wollte einen Abstand von 4,2mm zum Trommelmitnehmer:
Cycloneshock1.png
Hier noch mal nach dem Umbau in echt:
Cycloneshock3.png
Die Rohre überschneiden sich dabei etwas.

Mein erster Gedanke, die Originaltrommel auf den Durchmesser der Rohre aufzubohren scheiterte am fehlenden "Fleisch". Im Bild bei der Kammer rechts unten zu erkennen.
Cycloneshock2.png

Die Rohre mussten also gleichzeitig aneinander und an den Innenteil der Trommel angesetzt werden, ohne dass dabei ein größererer Winkelfehler entsteht.
Der Innenteil der Trommel ist deshalb wichtig, weil die Trommel keine Achse besitzt, sondern hinten über den Sechskant und vorne über einen angeformten Stift gelagert wird. Ändert man daran etwas, sind größere Umbauten unvermeidlich!

Dazu habe ich den Kern der Trommel an den dünnsten Stellen zwischen zwei Kammern komplett aus der Trommel gesägt, der Rest sieht dann etwa so aus, wie im vorhergehenden Bild.

Nun habe ich am Kern jeweils die Aufnahmen für die Rohre eingeschliffen, damit der Kern noch stabil zusammenhält kann man maximal drei Rohre gleichzeitig einschleifen. jeweils mit einer Kammer Abstand zueinander. Die vorderen Enden der Rohre dürfen maximal 92mm vor die Hinterkante der Trommel ragen, ohne dass der Rahmen geändert werden muss, der Grund für dieses komische Maß kommt später.
Der innerste Punkt der hinteren ausgeschliffenen Rundung muss so präzise wie möglich 4,2mm von der Kante des Sechskants entfernt liegen, das ist die Referenz die für einen guten Rundlauf zur Verfügung steht. Die vordere Rundung sollte man besser noch etwas weiter nach innen schleifen.
Zum Schleifen nimmt man am Besten ein Stück des Rohres und wickelt das Schleifpapier darum. Die Stege, die von den Kammern übrig sind schneidet man vor dem Schleifen am Besten noch so weit wie möglich ab, dann muss weniger Material geschliffen werden.

Um die Rohre nun rechtwinklig mit der Hinterkante verkleben zu können stellt man den Trommelkern mit der Hinterwand auf eine ebene Platte, eine Fensterbank aus Stein bietet sich an, und richtet das einzuklebende Rohr rechtwinklig zum Untergrund aus. Dabei hat sich ein Anschlagwinkel als sehr nützlich erwiesen, denn der bleibt von selbst stehen, ein einfaches Geodreieck geht aber auch. Man muss darauf achten, dass das Rohr in allen Richtungen senkrecht steht.
Der verwendete Klebstoff bestimmt, ob man während des Aushärtens noch korrigieren kann. Epoxi bindet recht langsam ab, Sekundenkleber und lösungsmittelhaltige Klebstoffe, z.B. der von mir verwendete PVC-Klebstoff Tangit lassen dagegen kaum Zeit zum korrigieren, dafür ist die Arbeitsgeschindigkeit größer. Wer sich seiner Fähigkeinten nicht sicher ist sollte Epoxid verwenden und die längere Wartezeit in Kauf nehmen oder die Rohre genau ausrichten, fixieren und dann dünnflüssigen Sekundenkleber in die Spalten träufeln.
Die vordere Verklebung habe ich mit Epoxidharz gemacht, da kommt es mehr auf die Fähigkeit an Spalten zu füllen.

Drei Rohre eingesetzt und verklebt:
Cycloneshock4.png

Um die letzten drei Rohre einkleben zu können, muss in die benachbarten Rohre geschliffen werden.

Für die Schleifarbeiten habe ich 120er Nassschleifpapier verwendet und nass geschliffen, dadurch wird der Schleifstaub gebunden, das Schleifpapier setzt sich nicht zu und das Material wird gekühlt.

Sind alle Rohre eingeklebt, sieht die Trommel mit Schrothülsen von hinten so aus:
Cycloneshock5.png
Ob die neuen Kammern gut zueinander ausgerichtet sind kann man überprüfen, indem man die Trommel seitlich auf eine ebene Fläche legt. Kann man die Trommel dann etwas hin und her kippeln und es ist an einem Ende der zwei unten liegenden Rohre ein Abstand zum Untergrund zu erkennen, dann sind die Rohre nicht genau parallel. Einen Unterschied von einem Millimeter kann man ohne diese Hilfe nicht erkennen, das ist mir an einer Stelle passiert.


Die Trommel ist nun fertig (bis auf einen Fehler, der weiter unten erklärt wird), als nächstes muss der Rest der Cycloneshock umgebaut werden.
Oberhalb des Laufs muss am Gehäuse etwas Platz geschaffen werden, die neue Trommel hat einen etwas größeren Durchmesser und ist länger.

Die Wand hinter der Trommel muss geschlossen werden, unter der Mechanik ist eine Lücke, die groß genug ist um eine Hülse aus der Kammer und in den Blaster rutschen zu lassen, mit dem Effekt, dass die Trommel blockiert wird. Zusätzlich muss die Wand nach vorne um einen Millimeter aufgefüttert werden, sonst können die Schrothülsen beim Spannen an der Plungerdichtung hängen bleiben, wenn man den Blaster senkrecht hält.

Cycloneshock6.png
Als nächstes muss mun der Rest des Blasters umgebaut werden, um ein Laden der Trommel zu ermöglichen, bisher muss dafür der Blaster geöffnet werden.
Bei den scharfen Waffen haben sich drei Varianten durchgesetzt:
- feste Trommelachse mit seitlicher Lademulde mit einer Klappe verschlossen (frühe Revolver, z.B. Colt Peacemaker)
- abkippen von Lauf und Trommel (z.B. Webley-Revolver)
- seitliches Ausschwenken der Trommel (fast alle modernen Revolver)

Eine bewegliche Trommelachse egal ob zum Abkippen oder seitlichen Ausschwenken erfordert größere Umbauten an der Mechanik, außerdem weiß ich nicht, ob das überhaupt möglich ist.

Es bleibt also eine seitliche Lademulde.
Mein erster Gedanke war, die Lademulde in Schussrichtung gesehen auf der 9-Uhr Position einzubauen. Dadurch wird keine Ladeklappe benötigt, da die Kammern auf acht und zehn Uhr stehen und die Hülsen nicht herausfallen können.
Zum Laden muss man allerdings dann die Trommel festhalten, was beim Laden hinderlich sein kann.

Daher habe ich die Lademulde auf acht Uhr eingebaut, die Trommel rastet so immer mit einer Kammer vor der Lademulde ein.
Um die Lademulde einbauen zu können muss an der Mechanik etwas Material entfernt werden, siehe vorheriges Bild.

Die Lademulde habe ich aus GfK laminiert, die meisten anderen werden wohl eine Kunststoffplatte passend biegen.
So sollte die Lademulde dann von hinten aussehen:
Cycloneshock7.png

Dabei geht die Gehäuseschraube vor dem Abzugsbügel verloren, sie scheint nicht nötig zu sein.

Fertig eingebaut sieht die Lademulde dann so aus:
Cycloneshock9.png

Sie ist nach hinten etwas auswärts geneigt, die Schrothülsen haben genug Spiel um trotzdem fast immer von alleine aus der Trommel zu fallen, wenn der Lauf senkrecht nach oben gehalten wird.

Zusammenfassung der Erkenntnisse:

- Achtung Fehlerkorrektur! Die Schrothülsen dürfen nicht über die Hinterwand der Trommel hinausragen, sonst bleiben sie an der Dichtung hängen.
Entweder die Rohre etwas weiter vorne montieren oder weit genug ansenken, dass die Hülsen tief genug sitzen.


- Ein Umbau auf Schrothülsen funktioniert, wenn die Kammern auf dem selben Radius montiert sind
- Die Außenkante der Trommel sollte nicht weiter als 92mm vor die Hinterwand der Trommel ragen, ansonsten muss das Gehäuse vorne umgebaut werden.
- Der AR ist bei eingesetzten Schrothülsen geöffnet, bei leeren Kammern funktioniert er weiterhin
- Megadarts müssen so weit gekürzt werden, dass nur noch der Kopf aus der Schrothülse herausragt
- Die Cyclondeshock vershießt nach dem Umbau alles was man in Schrothülsen laden kann, meine Favoriten sind die Megadarts und drei gekürzte Elites in einer Hülse
- Gefühlt hat der Umbau einen kleinen Leistungszuwachs bewirkt

Fortsetzung folgt...
 
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TheOrk

Auf Blasted zuhause
Sieht super aus!
Kannst Du eine Schablone machen, die man ausdrucken könnte, um die Rohre richtig anzuordnen?
Besteht nicht die Gefahr, das immer die Hülse rausfält, die in der Nachladeöffnung sitzt? Muß da noch ein Stopper oder sowas hin?
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Da kommt natürlich noch eine Klappe hin.

Was die Schablone angeht:
Es ist am einfachsten, sich beim Schleifen von den Resten der Kammern führen zu lassen, das einzige Referenzmaß sind die 4,2mm vom Sechskant bis zur Außenwand des Rohres.
Zum Einhalten des Maßes ist ein Messschieber am hilfreichsten, alles andere ist zu ungenau. Einschließlich einer Schablone.
 
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