Anleitung Morita-Magazin

Michel

Lernender Modder
Sie ist etwa einen Meter lang, in langweiligem Militärgrün gehalten, ziemlich bekannt und ausgesprochen unsinnig: die Morita Rifle aus dem Film Starship Troopers.

Warum unsinnig? Bullpup-Design (also Magazin hinter dem Abzug, um Länge zu sparen), aber dann trotzdem so viel Lauf davor geknallt, dass das Magazin im Prinzip wieder störend ist und besser und praktischer in der Mitte untergebracht wäre. Außerdem fehlt eine Visiereinrichtung (weswegen die Soldaten im Film wohl auch immer ein geschätztes Kilo Munition brauchen, um einen einzelnen Bug niederzustrecken).
Aber wen interessiert's – sie sieht gut aus und passt zum Film, der sich ja auch ganz bewusst um Logik keine Gedanken macht, sondern eine herrlich übersteigerte Mischung aus entlarvend-dumpfem Hurra-Patriotismus, blutiger Action und relativ platter, aber schöner Satire ist.
Bislang hat sich offenbar noch niemand daran versucht, das Ding funktional* mit Nerf-Blastern nachzubauen. Also wird's mal Zeit.

*Es wäre ziemlich einfach, bei einer Longshot ein (funktionsloses) Bullpup-Magazin hinten anzusetzen und das ganze Teil grün anzumalen - fertig wäre eine schöne Morita.

Im Film gibt es zwei Grundmodelle zu bestaunen: einen "Karabiner" (Carbine), der keine angesetzte Pumpgun besitzt, und das "Gewehr" (Rifle), bei der eben diese Pumpgun drangebaut ist. Sie gibt es noch mit einem fetten, in seiner Form schon fast steampunkig aussehenden Sniper-Zielfernrohr, das irgendwie oben auf dem glatten Tragegriff montiert ist. Außerdem sind in der Laser-Tag-Szene des Films vorne noch Laseraufsätze auf die Rifles aufgesteckt.

Am ikonenhaftesten ist sicherlich diese Rifle, mit den zwei Läufen und den untereinander liegenden zwei Abzügen. Wenn schon, dann muss diese nachgebaut werden.

Drei grundsätzliche Probleme sind dazu zu lösen, eins davon ist das Magazin, was ich in jedem Fall schon mal bauen werde, denn es macht sich bestimmt auch an anderen Nerfs ganz gut, auch wenn ich die Morita nicht hinbekommen sollte.

Mehr zum inneren Teil des gekurvten Magazins in diesem Post.

Hier die Anleitung für den Überzieher (gezeichnet habe ich nur die äußeren Seitenteile, den Rest macht man am besten während des Baus).

Magazin.jpg

Er ist bestenfalls vorbildähnlich, weil das Originalmagazin aus dem Film viel schlanker als ein Nerf-Dartmagazin ist. Alle Proportionen sind entsprechend verschoben.

Um den Überzug nicht allzu breit werden zu lassen, habe ich an Vorder- und Rückseite getrickst. Dort ist er nur dünn ausgeführt, während er rechts und links jeweils 6 mm stark ist. Alle Seiten sind aus 3 mm dickem Forex, das an den großen Seitenteilen aufgedoppelt wird.

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Morita-Mag02.jpg

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Morita-Mag04.jpg

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Dort, wo später bei den äußeren Seitenteilen die beiden Langlochöffnungen sitzen, ist jeweils ein ziemlich großes, rechteckiges Loch geschnitten. Es nimmt das Netz eines flexiblen Schlauchgewebes auf, das in meinem Fall die Riffeloberfläche des Vorbilds ersetzt. Etwas Besseres konnte ich leider nicht finden. Obwohl die Schlauchoberfläche sehr weich und glatt ist, lässt sie sich nach leichtem Aufrauen mit Stahlwolle gut mit Acrylfarbe anstreichen, was ich auch vorher erledige, weil ich später nicht mehr so gut an das Gewebe herankomme.
Wer eine Ahnung hat, wie man an so eine Prismenoberfläche kommt (dicht an dicht kleine "Pyramiden" mit ca. 2 bis 4 mm Kantenlänge), der ist fein raus, weil sein Magazin dann viel "echter" aussehen wird.

Die Außenteile haben die exakten Langlöcher, deren Kanten gefast werden (frei Hand, mit Feile und Schleifpapier). Mit Säge und Feile bekommen sie noch ihre Rillen.

Morita-Mag06.jpg

Morita-Mag07.jpg

Morita-Mag08.jpg

Morita-Mag09.jpg

Je ein äußeres und inneres Seitenteil wird aufeinander geklebt. Das gibt die Breite der übrigen Teile vor, die ich mit Heißluft in Form biege, wo dies nötig ist. Zwischendurch wird immer wieder die Passform des Magazins geprüft.

Morita-Mag10.jpg

Morita-Mag11.jpg

Morita-Mag12.jpg

Morita-Mag13.jpg


Alles wird schließlich miteinander verklebt und muss trocknen, bevor ich alles grob gefeilt und geschliffen habe.

Morita-Mag14.jpg

Morita-Mag15.jpg

Morgen der Rest ...
 
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Michel

Lernender Modder
Das Wetter war zu schön, die diversen Flohmärkte zu verlockend, das Eis zu lecker und die Nebenjobarbeit zu dringend ... daher hab ich bloß noch ein wenig geschliffen, sonst nix ... lohnt also kein Update.
 

Michel

Lernender Modder
Das eigentliche Magazin wurde, wie man gesehen hat, an allen Stellen verkleidet und gespachtelt, die noch sichtbar sind, wenn der Überzug drüber steckt.

Alle Plastikteile werden mit Stahlwolle angeraut, Plastikgrundierung kam drauf, dann eine Schicht "Alulack", der beim inneren Magazin an den sichtbaren Stellen ein wenig angeschmuddelt wurde, dann klarlackiert.

Der Überzug wurde olivgrau gesprüht.

Der Überzug wird zuletzt mit ein bisschen Heißkleber am Boden des Magazins fixiert.

Morita-Mag17.jpg

Fertig. Wenn man nicht gerade ein Original daneben stehen hat, könnte man das glatt für das Filmrequisit halten (die "Originale" glänzen nämlich auch nicht gerade durch Perfektion, wie so oft bei Filmrequisiten, wenn man sie denn mal aus nächster Nähe sieht).

Sind übrigens gnadenlose Blitzfotos, im Original sieht das Teil deutlich besser aus.

mit-Rayven.jpg

So, jetzt nur noch schnell die Rayven mit ein bisschen Plastikstreifen verkleiden, damit sie wie eine Morita-Rifle aussieht und schon sind wir fertig ... *seufz*

Obwohl, das Grüngrau sieht fast so aus, als würde es zu dieser Rayven gehören ...
 
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Moggih

Auf Blasted zuhause
Ausgesprochen toller Umbau - selten wird soviel Aufwand in die Verwandlung eines Magazins gesteckt. Höchste Anerkennung!
 

Ophiuchus

Auf Blasted zuhause
Gegenüber dem Original gibt es schon Abweichungen, aber schon verdammt nah dran, aber dafür eine bedeutend bessere Qualität als die Film-Requisite. Dein Schlauchgewebe anstelle der Fischhaut (Pyramidenmuster) gefällt mir sogar besser.

Wie an anderer Stelle schon geschrieben: Ich muss nachbauen ;-) Ich hatte erst vor, anlehnend an dem Original Plastazote o.ä. zu verwenden, aber nachdem ich das Ergebnis hier sehe, werde ich auch ein Kunststoffgehäuse bauen. Ich werde mich auch an der Fischhaut versuchen. Ich habe (v-förmiges) Schnitzwerkzeug und werde versuchen, das Muster in geeignetes Material zu ritzen. Bis ich aber soweit bin (und weiß, welches Material geeignet ist), wird das Jahr wohl zu Ende sein, denn wir werden mit den Blaster (Longshot) beginnen.
 

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