MuBW 5 / 011

Mazna

Super-Moderator
Autor: Der Al

Werkzeugliste:
Bandsäge
Bohrmaschine
Unterfräse
Hobel
Stechbeitel
Multifunktions-Deltaschleifer (Säge)
Bügelsäge
Schraubenzieher
Feile
Dremel
Schieblehre
Zollstock

Material:
Sawed-Off Handcanon
16er PVC-Rohr
16er Kabelkanal
25er Kabelkanal
16er L-Muffe
16er T-Muffe
Holz
div. Schrauben
Alustange 6 mm
div. Federn

Die Zentrale Idee des Mods ist es, das Gehäuse einen Blasters komplett durch ein neues Gehäuse aus Holz zu ersetzen. Der Spender für die Internals ist in diesem Fall die Lanard Sawed-Off Handcanon. Der Hauptgrund dafür ist die vergleichsweise geringe Zahl von Teilen beziehungsweise der verhältnismäßig simple technische Aufbau. Da ich beschlossen habe, dass ich bei einem Eigenbau auch ein optisch “unsichtbares” RSCB-Magazin integrieren kann ist das große Plugervolumen der Sawed-Off ein weiterer ausschlaggebender Punkt.
Ein Ziel des Mods ist es also ein möglichst realistisches, hölzernes Jagdgewehr mit großem Plungervolumen und einem verborgenen RSCB-Magazin zu bauen. Warum das Ergebnis nicht exakt diesem anfänglichen Plan entspricht, wird sich im Verlauf noch zeigen.
Ich muss an dieser Stelle auch schon eine Warnung aussprechen: Ohne eine vernünftig ausgestattete Werkstatt ist dieser Mod kaum durchführbar. Allerdings bietet sich die Möglichkeit, sich auch mal abseits der üblichen Plastikschnitzereien zu bewegen.
An erster Stelle steht die Wahl des Holzes. Ich habe mich aus Stabilitätgründen für Eiche entschieden und Teile einer alten Sitzgarnitur benutzt. Die Bretter, die ich verwende, sind je 32 mm dick. Die minimale Breite, die man theoretisch verwenden könnte, wäre vermutlich ca. 25 mm.

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Zunächst müssen beide Hälften des Holzes in etwa in die gewünschte Form gebracht werden. Natürlich in Abhängigkeit zur Größe der original Sawed-Off um auch alle Internals unter zu bringen. Ich habe beide Hälften mit der Bandsäge ausgeschnitten, ein exaktes angleichen der Teile erfolgt erst später.

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Der nächste Schritt besteht darin die einzelnen Bauteile der Mechanik der Sawed-Off zu vermessen und Schächte in der entsprechenden Größe in beide Hälften einzulassen.

Die Maße der Schächte sind wie folgt (Länge x Breite x Höhe):

  • Plungertube: 140x40x20 mm (Die Plungertube ist im vorderen Bereich wegen der Kappe etwas dicker)
  • Plungerstab: 120x16x10 mm
  • L-Stück bzw. RSCB: ?x25x25 mm (Die Schräge um am Ende im Linken Rohr zu landen ist nach Augenmaß entstanden)
  • Auslöser: 120x10x10
  • Aussparung Repetierhebel: 3 mm
  • Catch: in etwa ?x50x40 Auch hier hab ich eher mit Augenmaß gearbeitet

Ursprünglich hatte ich vor, die Schächte in das Holz zu fräsen, habe mich aber letztlich doch entschieden, einfach große Löcher zu bohren. Der Grund dafür ist, dass mir nur eine Unterfräse zur Verfügung steht. Aus der Natur der Sache heraus sieht man bei der Unterfräse eben nicht wo man arbeitet, somit war die Lösung mit den Löchern für mich praktikabler (außerdem fehlten mir Fräßköpfe in manchen Größen).

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Die Überstände zwischen den einzelnen Bohrungen habe ich mit dem Stechbeitel oder dem Sägeaufsatz für den Deltaschleifer entfernt. Einige Schächte musste ich zusätzlich mit Feile oder Dremel nachbearbeiten. Ich habe mit dem Plunger begonnen um einen festen Bezugspunkt zu haben um den ich den Rest herum konstruiert habe.

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Der Plunger sollte zu diesem Zeitpunkt auch schon bequem an seinem Platz zum liegen kommen. Um die Plungertube einfacher einzupassen habe ich die Nasen am vorderen Ende entfernt. Meine Plungertube hat jetzt eine einfache Zylinderform.

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Etwas spezieller ist das einpassen des Catch. Das Bauteil sitzt im Original auf einem Röhrchen in dem auch der Metallpinn (Drehpunkt des Catch) steckt. Um das zu simulieren und um dem Pinn genügend Halt zu bieten habe ich an der Stelle eine Schraube eingesetzt, den Kopf entfernt und ein Loch hinein gebohrt. So lässt sich auch die Höhe des Bauteils exakt einstellen.

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Auch auf der anderen Seite habe ich eine Schraube mit Loch für den Pinn eingedreht. Die Feder die gegen den Catch drückt habe ich einfach mit einer Schraube befestigt. Zwei Unterlegscheiben halten die Feder auf der richtigen Höhe.

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Die Aussparung für den Repetierhebel ließ sich gut mit dem Sägeaufsatz für den Deltaschleifer aussägen. Fürs sorgenfrei Sägevergnügen empfiehlt es sich zum Beispiel ein Holzstück mit entsprechender Höhe als Auflage für das Sägeblatt zu nutzen. Damit der Spannhebel nicht einfach unten raus fällt, habe ich zwei Aluschienen unten ins Gehäuse geklebt.

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Was zu diesem Zeitpunkt noch fehlt ist der Abzug. Um diesen weiter Hinten ansetzten zu können habe ich mich für eine Eigenbauvariante entschieden. Ich habe noch eine Alustange mit 6 mm Durchmesser gefunden die mit ein bisschen feilen ins Ende des Original Auslösers passt (an dem Punkt wo eigentlich sonst der Abzug ansetzt). Aus dem Rest der Alustange habe ich den Abzug geformt. Beide Teile habe ich flach gefeilt und verbunden. Das zurück drücken des Abzugs geschieht durch eine Torsionsfeder. Nagelt mich nicht drauf fest, aber ich glaube die die ich verwendet habe hat ihr bisheriges Leben an einer Bremsbacke verbracht (bevor sie irgendwann mal in den Fundus gewandert ist ;)). Die Biegung der Feder verschwindet in einem Loch, das eine Bein drückt gegen den Abzug und für das andere Bein habe ich ein kleines Loch gebohrt für die Spannung. Ich denke, was die Abzugskonstruktion angeht sagt ein Bild mehr als tausend Worte.

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Jetzt kommt der faszinierendste Teil: der erste Funktionstest. Ich muss sagen, ich bin immer noch beeindruckt. Ich hatte bis zu diesem Moment schwere Zweifel ob das ganze überhaupt funktionieren würde.
An diesem Punkt habe ich dann Löcher für die Gehäuseschrauben gebohrt und bei Hälften mit einander verbunden um festzustellen, dass das Gebilde ein verdammt fetter Klotz ist (Entschuldigung Klotzi ;)). Also hab ich im Bereich der Schulterstütze 15 mm auf jeder Seite in der Breite weggenommen.

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Das war der Punkt an dem ich mein ursprüngliches Konzept ein wenig anpassen musste, der einzelne Lauf sah einfach etwas verloren aus. Also habe ich mich kurzerhand entschieden eine doppelläufige Flinte zu bauen. Dazu musste ich die Aussparung für die Verbindung vom Plunger zum RSCB-Magazin etwas verändern damit das Magazin nachher im, vom Schützen aus, linken Fake-Lauf Platz findet.

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Als nächstes geht es ans Schleifen für die finale Form des Blasters. Außerdem habe ich an der Position der beiden Fake-Läufe je eine Rille gefräst in der diese am Ende sitzen können. Und im Zuge dessen habe ich auch einen neuen, hölzernen Spanngriff gemacht. Der Griff besteht aus einem Stück in das ich eine Aussparung für den Spannhebel gefräst habe. Am Spannhebel befestigt ist der Griff mit zwei Dübeln.

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Jetzt sind wir schon fast bei der finalen Montage angekommen. Die Stockfeder der Sawed-Off bekommt Gesellschaft von einer Longshot Stockfeder die ich noch übrig hatte. Das L-Stück des RSCB wird an den Plunger angeklebt da der Auslass am Plunger etwas zu klein ist. Außerdem muss in den linken Fake-Lauf ein Fester geschnitten werden durch das das Rohr von unten führt. Tapewicklungen um den RSCB eigenen sich hervorragend um einen mittigen Sitz im Fake-Lauf sicher zu stellen.

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Für die Konstruktion eines RSCBs verweise ich auf Hoellenhamsters Anleitung: https://www.blasted.de/t3788/. Die einzige Abwandlung besteht darin, dass der Stopfen auch mit dem Abschluss des Fake-Laufs verbunden ist. Das Dartlager ist ca. 300 mm lang und fasst mit ein bisschen schieben 5 Standard Darts.
Die Fake-Läufe haben eine Länge von 600 mm. Der Linke hält durch den RSCB schon fast von alleine auf seiner Position, trotzdem habe ich ihn angeklebt. Zu guter Letzt folgt noch ein minimalistischer Gunmetal Paintjob und eine dunklere Färbung für das Holz.

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Abschließend mein kleines Fazit: Der Blaster liegt gut in der Hand und sieht aus wie ein fetter Bärentöter. Gut 25 Meter Reichweite und 5 Schuss, bei kürzeren Darts sogar knapp doppelt so viel, stellen mich auch in Sachen Performance mehr als zufrieden. Der Repetierhebel gefällt mir optisch nicht 100%ig aber wesentlich kleiner dürfte er wegen der zwei Federn auch nicht sein. Außerdem habe ich natürlich auch ein paar Dinge gelernt und würde manches von vorne herein anders angehen. Zum Beispiel würde ich mehr Platz im vorderen Bereich einplanen. Das RSCB sitzt so weit vorne, dass ein halbrunder Abschluss leider nicht mehr drin war. Die Kür wäre jetzt noch am Ende der beiden Fake-Läufe noch eine Art Schlaghammer Attrappe oder etwas in der Art zu bauen. Allerdings fehlte mir dafür die Zeit. Die Holzarbeiten waren am Ende zeitaufwändiger als ich anfangs vermutet hätte. Ich reiche das dann nach. Im Großen und Ganzen bin ich aber durchaus zufrieden mit dem Ergebnis.

Ach und das Bild von meinem Blaster auf meinem eigenen Piratenschiff darf natürlich auch nicht fehlen. Wo ist mein Getränk?

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