Testbericht Zhenduo M1 Bread Machine Launcher

Dominik

Auf Blasted zuhause
Gestern kam mein M1 Bread Machine Launcher von Aliexpress an.

Das Teil hatte mal jemand hier verlinkt, mir fiel es auf weil es offensichtlich auswerfbare Laderahmen ähnlich eines M1 Garand hatte.

Nach dem Auspacken konnte ich auf ein recht umfangreiches Zubehör blicken:
01.jpg

1 Blaster
2 Magazine
12 Kurzdarts
1 Schutzbrille

Alle Teile waren von guter Qualität, der Blaster und die Magazine fühlten sich wertig und robust an, die Darts hatte alle festsitzende Köpfe, die Schutzbrille hatte sogar längenverstellbare Bügel.
Zusätzlich ist der Blaster spiegelsymmetrisch und mit beidseitigen Bedienelementen ausgestattet, also sowohl für Rechts- wie auch für Linkshänder bedienbar.
Durch die transparente Hülle und an der Front war bereits zu erkennen, dass dieser Blaster große Ähnlichkeiten mit einer Gecko aufwies, interner Schlitten, nach hinten schießender Plunger vor dem Magazinschacht und eine Verriegelung des Plungers in der Front des Schlittens wobei der Plungerrod im gespannten Zustand in der Front erkennbar war.

Die scheinbaren Laderahmen waren tatsächlich vollwertige Magazine mit gefedertem Zubringer die bei geöffnetem Verschluss von oben in den Magazinschacht hineingedrückt wurden. Die Kapazität betrug allerdings nur vier Schuss.
Die Darts sind identisch mit den DartZone Max-Darts und lassen sich nur durch eine deutliche Naht an der Stirnseite des Kopfes erkennen.
Die Schutzbrille ist auch für Brillenträger nutzbar, auch wenn die Scheibe durch Verpackung und Transport bereits stellenweise matt war.

Schusstest:
Die Neugier war groß, daher schnell beide Magazine geladen, in den Blaster geschoben und geleert.
Sagen wir mal, die Darts kamen heraus, die Reichweite ware aber eher gering und nicht gleichmäßig.

Die Magazine sprangen beim Betätigen der Magazinauslösung etwa einen halben Meter in die Höhe und können mit etwas Geschick gut aus der Luft gefangen werden.

Zerlegen:
Ein Zuhalten des Laufes zeigte eine Undichtigkeit, um diese zu finden musste der Blaster zerlegt werden.

Ein Entfernen des Spannschlittens, von zwei winzigen Schrauben gehalten, zeigte eine weitere Parallele zur Gecko, der Verschluss wurde über eine Raste im Rahmen verriegelt, die beim Spannen durch eine Mechanik gelöst wurde:
02.jpg

Am Blaster selbst waren nur zwei Schrauben sichtbar, Verkleidungen unter denen noch weitere Schrauben versteckt sein könnten gab es nicht, nur gefärbte Kunststoffteile an allen Enden des Blaster.
Diese Kunststoffteile waren nur durch Laschen mit dem Rahmen verbunden und ließen sich mit Vorsicht, einem Messer und einem Schraubendreher entfernen:

03.jpg

Als diese Teile entfernt und die beiden Schrauben (auch wieder verhältnismäßig winzig) gelöst waren zeigte sich, dass der Blaster hauptsächlich durch diese Kunststoffteile zusammen gehalten wurde.

Die Ähnlichkeit mit einer Gecko war nun nicht mehr zu leugnen:
04.jpg

Es gab aber auch Verbesserungen zu Gecko, das Catchgehäuse wurde neben den gewohnten vier Schrauben um den Lauf (wieder winzig) noch zusätzlich durch zwei seitliche Nasen auf Höhe des Plungerrods nach vorne hin abgefangen, der Turnaround wird durch Stifte in der Shell gesichert.

Der ganze Schlitten lässt sich mit Plunger und Lauf einfach entnehmen, Plunger, Turnaround und Lauf lassen sich dann nach unten aus dem Schlitten nehmen.
Eine Überprüfung auf Dichtigkeit zeigte dass Lauf, Turnaround und Plungertube mit Plunger wunderbar dicht und geschmiert waren.

Der Pusher hingegen hatte zwar eine Nut für einen Dichtring, aber es war keiner montiert. Ob das so gewollt war oder ein Produktionsfehler ist kann ich nicht sagen da ich nur den einen Blaster habe.
Von meiner Dartzone Conquest Pro hatte ich noch alle Ersatzdichtungen, mit etwas Klebeband darunter dichtete eine davon den Verschluss wunderbar ab, der Druck im System wurde beim Abdrücken gehalten.

Ein erneuter Schusstest brachte schon Besserung, war aber verbesserungsbedürftig.
Also wieder zerlegt, eine herumliegende etwas größere Stockfeder verbaut, vorerst ohne den mit der Originalfeder montierten grünen Spacer brachte Besserung aber die Schüsse hatten noch immer eine recht große Streuung.
Nachdem der Spacer noch zusätzlich montiert war hatte ich folgende Egebnisse (die Messwerte für die Imperialen sind in Klammern):

Stock mit Dichtung
25m/s; Streuung 10 m/s (82fps; 9,8fps)

Ersatzfeder
29m/s; 10m/s (95/9,8)

Ersatzfeder mit Spacer:
35m/s; 4m/s (115/13)


Fazit:

Der Blaster gefällt mir sehr gut und ist bis auf die mickrigen Schrauben wertig verarbeitet. Die Präzision ist mit einer etwas stärkeren Feder hervorragend.
Zusätzlich ist er leicht und schnell zu öffnen und dürfte dank des mitgelieferten Spacers alle Federn der Gecko aufnehmen.

Dadurch dass das Magazin nicht im Griff untergebracht wurde konnte der Blaster deutlich tiefer in der Hand liegen und ist durch die Länge außerdem noch wunderbar ruhig zu halten, Sportschützen werden außerdem zu schätzen wissen, dass man den Blaster beim Abdrücken nicht aus dem Ziel herausreißt und der Abzugswiderstand sehr angenehm ist.
Durch seine eckige Form mit dem Magazin vor dem Griff erinnert er an frühe Selbstladepistolen, wäre aber auch für Sci-Fi-LARP brauchbar.

Das einzige Manko dieses Blasters sind die vierschüssigen Magazine und deren schlechte Verfügbarkeit, eventuell könnte er auf Katana-Magazine geändert werden oder die mitgelieferten Magazine werden etwas verlängert, dann wären sechs Schuss ohne Änderungen des Äußeren möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:

foamblasted

Lernender Modder
Wirklich super review, danke!
Ich muss demnächst meinen Mal aufmachen und unter die Lupe nehmen.
Nach ein paar ersten Schusstests macht meiner aber tatsächlich einen relativ beständigen Eindruck im Bereich ~90fps
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Dann scheint deiner wohl die Pusherdichtung zu haben.

Ich muss mir das morgen mal ansehen, aber wenn man den Magazinauswerfer ausbaut und evtl. die Auswurffeder kürzt sollte man aus zwei Magazinen ein 5er oder 6er Magazin bauen und unterbringen können.
Vielleicht sogar wie bei einem Garand mit nur einer Feder die gleichzeitig Zuführung der Darts und den Auswurf des Magazins macht.


Jetzt ist mir auch endlich aufgegangen warum das Teil "Bread Machine" heißt, das ist ein Übersetzungsfehler, es hätte eigentlich "Toaster" heißen müssen weil der Blaster die Magazine genau so auswirft.
 
Zuletzt bearbeitet:

foamblasted

Lernender Modder
Okay, ja klingt interessant! Mal sehen ob ich nächste Woche Mal aufschraube das Teil!

Jau, Toaster wär auch n geilerer Name gewesen 😁
 

Foamsnake

Blasted Kenner
Danke fürs Review.

Ich hätte mir die "M1 Bread-Machine" als Grundlage für eine M1 carabiner mod aktion genommen - den Top Slide wie bei einer AWP - Prophecy umgerüstet auf "bolzen".
Nur die Frage wieviel Federkraft das Plastik Teil oben verkraftet mit den 2 Stumpfen als greifpunkt.

Aber man kanns Positiv sehen, 12kg reta / Gecko Feder wird passen, läufe ebenso. oder man baut sich wieder selbst einen KS140ger Lauf.
 

Dominik

Auf Blasted zuhause
Erhöhung der Magazinkapazität:

Wie oben schon erwähnt hat der Blaster bei der Kapazität noch Luft nach oben. Ich war mal ziemlich gut darin Magazine zu bauen und wollte mal sehen was noch vorhanden war.

Die Shell bietet Platz für noch mindestens zwei weitere Darts:
05.jpg

Die Magazine sind nur geclips, nicht verklebt. Wenn man die Laschen anhebt und den Clip vorsichtig nach innen drückt kann man das Magazin leicht öffnen.
Als ich das Magazin von innen sah, hatte ich recht schnell vier Ausbaustufen vor Augen.

Stufe 1:
5 Schuss

Keine Änderungen außerhalb des Magazins nötig.

Im Magazin müssen nur der Zwischenboden entfernt und die Führungsschlitze des Zubringers bis zum Boden verlängert werden.
Das Magazin hat nun eine Kapazität von fünf Darts.
06.jpg
Rechts vorher, links nach Bearbeitung


Stufe 2:
6 Schuss

Verlängerung des Magazins Stufe 1 um 13mm, Entfernung des Magazinauswerfers, Entfernung von Stegen im Magazinschacht.

Für die zweite Stufe muss das Magazin der Stufe 1 um ca. 13mm verlängert werden und für das längere Magazin muss entsprechend Platz im Blaster geschaffen werden.
Dazu nimmt man sich eine Referenzkante für die Höhe, die Kante unterhalb der Magazinlippen bietet sich da an.
07.jpg

Das Magazin muss nun um 13mm verlängert werden, so dass der neue Abstand von Kante zu Boden 76mm beträgt.

Dazu gibt es zwei Lösungen, die präziseste ist es zwei Magazine passend abzulängen und aneinander zu kleben.
Der Nachteil ist, man benötigt zwei Magazine und erhält eines wenn alles gut läuft.

Die Bastellösung besteht darin, ein Magazin zu halbieren und die fehlenden Stücke aus Kunststoffplatten zu ergänzen.
Das sieht nicht schön aus, aber man verliert nicht die Hälfte seiner Magazine.

Aus genau dem Grund habe ich die zweite Lösung gewählt.
Dazu habe ich ein Magazin halbiert (nachdem vorher Zubringer und Magazinfeder entfernt waren) und die Hälften mit einem außen angeklebten Kunststoffstreifen auf das oben genannte Maß gebracht. Der Sägeschnitt bringt natürlich noch zusätzlich Verlust, der Abstand der Hälften ist daher größer als 13mm.

Zur Stabilisierung der Hälften müssen an der Vorderwand und an den hinteren Ecken noch Verstärkungen eingeklebt werden. Zusätzlich muss der Absatz an den Seitenwänden im Inneren noch aufgefüllt und verschliffen werden.
Das sieht dann so aus:
08.jpg

Der außen angeklebte Steifen muss außerdem schmaler als die Führung des Zubringers sein, da im Magazinschacht seitlich Führungsschienen angebracht sind, das sollte man vorher ausmessen, ich musste improvisieren.

Für das Anbringen der Kunststoffstreifen habe ich Aceton verwendet, die äußeren Absätze habe ich dann mit Stabilit Express aufgefüllt.
Bevor das Magazin montiert wird muss getestet werden, ob der Zubringer problemlos im Magazin gleitet.

Funktioniert alles problemlos muss nun der Blaster bearbeitet werden.


Der Magazinauswerfer muss entfernt werden, der ist zu hoch. Die Auswurffeder klemmt dabei unter den beiden Stegen am Boden des Magazinschachts, sie kann also beim Auswurf nicht herausspringen.

An der Hinterkante des Magazinschachts sind zwei kleine Stege, die müssen entfernt werden sonst stößt das Magazin dort an, im Bild rot eingekreist:
09.jpg

Das umgebaute Magazin sieht eingesetzt so aus, markiert ist die Höhe der originalen Kante:
10.jpg
Ich habe bei meinem verlängerten Magazin beobachtet, dass es teilweise nicht mehr vom Catch gehalten wird wenn man den Verschluss öffnet.
Ich vermute dass ich an Vorder- und Hinterkante etwas zu viel abgeschliffen habe und das Magazin so durch den Pusher nach vorne vom Catch heruntergedrückt wird. Ein dünner Kunststoffstreifen an der Vorderkante sollte das Problem beheben.


Stufe 3:
7 Schuss

Verlängerung des Magazins Stufe 1 um 26mm, Einbau einer neuen Magazinfeder, Einbau einer anderen / kürzeren Magazinauswurffeder, Änderung des Magazinschachts.

Diese Stufe habe ich nicht getestet, da der Blaster sichtbar verändert wird, alle aufgeführten Arbeiten sind daher Theorie.

Das Magazin der Stufe 1 wird wie in Stufe 2 beschrieben verlängert, diesmal um 26mm (2-facher Dartdurchmesser). Dazu muss vermutlich eine andere Magazinfeder verbaut werden, die originale Feder könnte zu kurz sein.
Die Auswurffeder muss vermutlich gekürzt werden, da die Blocklänge zu groß ist.
Möglicherweise muss der Boden des Magazinschachts entfernt und die Auswurffeder an der Kappe des Magazinschachts befestigt werden.



Stufe 4:
Umbau auf Fremdmagazine (Talon, Katana, etc.)

Änderung des Magazinschachts um Fremdmagazine aufnehmen zu können, Einbau eines neuen Magazin-catchs, Änderung des Turnarounds.

Wie bei Stufe 3 sind das hier nur Ideen und nicht von mir umgesetzt, denn wie schon diskutiert entfernt man dabei das Alleinstellungsmerkmal der herauskatapultierten Magazine.
Und ganz ehrlich, holt euch eine SPAMF, das ist einfacher.

Falls ihr den Umbau unbedingt machen wollt:

Nach vorne versetzen der vorderen Wand des Magazinschachts.
Kürzen der Hinterkante des Turnarounds bis er bei offenem Verschluss nicht mehr in das Auswurffenster ragt.
Ändern des Inneren des Magazinschachts damit die breiteren Magazine hineinpassen.
Öffnen der Unterseite des Magazinschachts.
Einbau eines neuen Mag-Release.

Bei den Umbauten muss natürlich die Abzugsstange beachtet werden, die um das Magazin herum verläuft.

Sollten gerade Mini-Talons oder ähnlich kompakte gerade Magazine (ähnlich Fire Rat) verfügbar sein dürfte der Arbeitsaufwand im Magazinschacht deutlich geringer ausfallen.
 
Zuletzt bearbeitet:

David Kö

Auf Blasted zuhause
ich muss bei dem teil ja an die Krabiner gewehre denken..
um so eher könnte ich mir hier ne schulterstütze und einen etwas längeren lauf gut dran vorstellen.
 

Being blasted

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