Umbau/Einbau Taschenlampe (MuBW 5 / 004)

hoellenhamster

Auf Blasted zuhause
Autor: Ophiuchus

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Vorwort

Diese Anleitung beschreibt den Umbau einer einfachen LED-Taschenlampe vom Tastschalter zum Kabelschalter und dem Einbau in eine Retaliator.

Die Anleitung ist in zwei Teile aufgeteilt: Den erste Teil hatte ich bereits vor dem Wettbewerb so gut wie fertig und hatte ihn zu meinem Glück noch nicht gepostet, den zweiten Teil habe ich zum Wettbewerb ergänzt.

Am schwierigsten war für mich, Bezeichnungen für Teile zu finden, für die man keinen Namen hat...


Teil 1 – Der Kabelschalter

1. Material

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Von links nach rechts (und oben nach unten):
Lötkolben (besser wäre eine Lötstation)
Lötfett (Flussmittel)
Lötzinn (mit Flussmittelseele)
Miniatur-Taster* (es kann aber auch nur der ausgebaute Schalter wiederverwendet werden, ich habe mich letztendlich für beide entschlossen)
Seitenschneider
Taschenlampe mit Tastschalter im Schraubverschluss (kriegt man im Ramschladen für 2 bis 3 Euro)
Sandpapier (Körnung ist zweitrangig, hier: 80er)
Metallklammer aus einem Heftstreifen oder Schnellhefter
Litze (hier: 0,25 mm² in blau und rot)
Bougierrohr (Isolierschlauch), alternativ geht auch Schrumpfschlauch (nicht erforderlich, wenn die Kabel nicht sichtbar verlaufen)

*Der Miniatur-Taster hat die Vorteile, dass er:
- sehr klein ist
- dadurch an vielen erdenklichen Stellen eingebaut werden kann
- ein Schraubgewinde und eine Mutter für einen leichte Befestigung hat
- nur solange Kontakt gibt, wie er gedrückt wird
- mit wenig Druck sehr leichtgängig ist und dadurch den Daumen nicht ermüdet


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Von links nach rechts:
Schraubstock (oder Dritte Hand)
Sekundenkleber
Skalpell oder anderes, scharfes Hilfsmittel zum Zuschneiden des Kunststoffes
Ein 16 mm breiter Streifen PVC (oder anderer Kunststoff) mit 1mm Stärke
Abisolierzange

Ohne Abbildung (für Teil 2):
kleiner, rastender, 2poliger Stecker und passende Buchse mit entsprechenden Crimp-Kontakten (Micro MATE-N-LOK)
Multitool (Dremel)
2 Stahlkugeln (BB 4,5 mm)
1/2 Kugelschreiberfeder
Plastikhülse (maximale Maße: Länge 16mm, Außen-Ø: 8mm, Innen-Ø: 5 mm)


2. Taschenlampe zerlegen

Bevor ich die Taschenlampe zerlegt habe, habe ich schon einmal den Lötkolben eingeschaltet, damit der auf Betriebstemperatur gehen kann.

Bitte auf die Unterlage für den Lötkolben achten, besonders wenn man keine Lötstation sondern einen ähm... rustikalen Lötkolben so wie ich hat...


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Die Taschenlampe besteht aus (von links nach rechts):
Gehäuse mit LED-Leuchtmittel
Batterie(n)
Schraubverschluss (Deckel) mit Tastschalter, Anhängerkette

Der Schraubverschluss lässt sich weiter in seine Bestandteile zerlegen, wenn man an der Gummikappe das Innenleben herausdrückt. Bei manchen Taschenlampen geht das recht schwer und man braucht einiges an Kraft, bei dieser hier war das aber sehr leicht.


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Der Deckel besteht aus (von links nach rechts):
Schalter mit Feder und Schalterfassung
Unterlegscheibe
Gummikappe
Schraubverschluss

Die Anhängerkette habe ich entfernt. Der Aufbau des Schraubverschlusses mit Schalter scheint wohl bei den meisten Billig-LED-Taschenlampen aus chinesischer Fertigung sehr ähnlich zu sein. Die Unterlegscheibe war in einer anderen Lampe nicht drin, der Rest sah aber ziemlich gleich aus.


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Als nächstes widme ich mich dem Schalter mit seiner Fassung. Das ist nur zusammengesteckt und lässt sich leicht zerlegen.


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Hier haben wir (von links nach rechts):
Schalterfassung
Feder
Tastschalter

Weiter als bis hier braucht man nicht zerlegen. Den Tastschalter selbst kann man auch in seine Bestandteile zerlegen, wenn man z.B. das Gehäuse oder den Knopf anmalen will.


3. "Kontaktträger" für die Schalterfassung (Ersatz für den Tastschalter)

Der Schalter hat seitlich einen kurzen Kontakt, der Kontakt zu dem Schraubverschluss hat und unten einen längeren Kontakt, der mit der Feder direkten Kontakt mit den Batterien hat.

Der Schalter kommt raus und da wo der Schalter war, muss wieder etwas hinein, das die oben genannten Kontakte auf die Kabel und den externen Schalter weiter gibt. Ich taufe dieses Teil einfach mal „Kontaktträger“. Als Basis für meinen Kontaktträger habe ich drei kleine Streifen PVC zurechtgeschnitten, die etwa so breit, so lang und aufeinander gelegt so dick wie der Schalter sind.


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Die Streifen sind in diesem Fall 16 mm lang und 12 mm breit. Wie oben bereits geschrieben, sind die billigen Taschenlampen ähnlich aufgebaut, der Schalter dürfte in den meisten Fällen dieselben Maße haben. Die Ecken der PVC-Streifen habe ich einfach mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit die Teile in die Schalterfassung passen.


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An einem Stück habe ich mit dem Seitenschneider eine Kerbe rein geschnitten, da ich an die Feder eine Litze anlöte und die Litze dann ja irgendwo Platz haben muss.


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Die drei PVC-Stücke habe ich mit Sekundenkleber zu einem Block zusammengeklebt, das Teil mit der Kerbe liegt bei diesem Foto oben, man kann es wegen dem Blitz gerade noch so erkennen. Der Block passt gut in die Schalterfassung und hat etwas Spiel, was er auch braucht, weil da noch ein Kabel dran vorbei muss.


4. Kontakte löten

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An die Feder habe ich ein ca. 30 cm langes Stück blaue Litze angelötet. Die Litze sollte auf alle Fälle lang genug sein. Abschneiden kann man sie immer noch, wenn sie zu lang ist, aber wenn sie zu kurz ist, ist etwas dranfrickeln doof. Ich habe von der roten Litze ein gleichlanges Stück abgeschnitten.

Die Länge hängt in erste Linie davon ab, wo und wie die Lampe und der Schalter eingebaut werden, ob noch Stecker dazwischenkommen und wie lang der Blaster ist. Wenn ich mir darüber schon vorher Gedanken gemacht hätte, hätte ein kürzeres Stück auch gereicht.

Das Kabel habe ich an einem Ende etwa 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Das breite Ende der Feder habe an einer Stelle ebenfalls verzinnt. Das geht einfacher, wenn diese Stelle der Feder kurz in das Lötfett getaucht wird.

Ich habe dann nur noch das verzinnte Kabel an die verzinnte Stelle der Feder gehalten und bin kurz mit der Spitze des Lötkolbens dran, das Lötzinn an beiden Teilen schmilzt und verbindet beide Teile.

Verzinnen:
Lötgut mit dem Spitze des Lötkolbens erhitzen, Lötzinn (mit Flussmittelseele) an das erhitze Lötgut halten (nicht direkt an den Lötkolben), bis das Lötzinn sich auf dem Lötgut verteilt hat und die Stelle „verzinnt“ ist. Darauf achten, das Lötzinn nicht zu lange zu erhitzen, da sich dann die Flusseigenschaften verschlechtern und Verbindungen schlecht bis gar nicht mehr eingegangen werden.


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Für den zweiten Kontakt, der innen gegen den Schraubverschluss drücken soll, habe ich ein etwa 15-20 mm langes Stück von der Metallklammer des Heftstreifens abgeschnitten. Etwa 5 mm habe ich "rechtwinklig" abgebogen.

Der Metallstreifen hat einen Schutzlack, den man an der Lötstelle wegschmirgeln sollte, der verdampft aber auch beim Löten (Ausrede für: "hab ich vergessen"). Es gibt auch gänzlich mit Plastik überzogene Klammern (meistens weiß), von deren Verwendung ich abraten möchte. Es sollte schon eine Klammer sein, die nach Metall aussieht.

Ganz wichtig ist das kurze Bad im Lötfett. Ohne das Lötfett kriegt man das Kabel nicht an den Metallstreifen gelötet, das Lötzinn "perlt" am Metall einfach ab und geht keine Verbindung mit dem Metallstreifen ein. Das Lötfett nimmt die Oberflächenspannung vom Lötzinn und das Lötzinn kann auf dem Metall fließen.

Btw: Mit dem Metallstreifen aus dem Schnellhefter kann man noch mehr anstellen, z.B. Schleifkontakte in und für Magazine (z.B. 35er-Trommel) herstellen...


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Auch hier habe ich zuvor die rote Litze ca. 2-3 mm abisoliert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Die verzinnte Litze habe ich mit der Spitze des Lötkolben auf die Stelle mit dem Lötfett gedrückt und so eine Verbindung zwischen Litze und Metallstreifen geschaffen.


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Wie oben schon mal erwähnt: Da ist ein Schutzlack auf dem Metallstreifen, der muss an der vorderen Kontaktstelle (Pfeil) runtergeschmirgelt werden, sonst leitet der Metallstreifen an dieser Stelle keinen Strom (ich hab's mit dem Durchgangsprüfer getestet – mit Lack kein Piep)


5. Abdeckung für den Kontaktträger

Hätte ich die Kabelführung durch die Mitte gemacht, dann hätte ich die Unterlegscheibe weiter verwenden können. Habe ich aber nicht, also muss ich die entstandene Lücke wieder füllen. Bei einer anderen Lampe, die ich schon umgebaut habe, gab es diese Unterlegscheibe nicht, da fiel dieser Schritt mehr oder weniger weg.


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Ich habe zwei Streifen 6 mm breit und 16 mm lang und ein Quadrat mit 16 mm Seitenlänge von meinem PVC zurechtgeschnitten. Die zwei Streifen habe ich so auf meinen Kontaktträger geklebt, dass der Metallstreifen mit der roten Litze schön in die Mitte passt. Die überstehenden Ecken sowie die Ecken vom Quadrat habe ich mit dem Seitenschneider abgeschnitten, damit das Ganze auch in das Deckelgehäuse passt.


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Ich habe den Metallstreifen mit dem Kabel dazwischen gelegt und das Achteck mit Sekundenkleber oben drauf geklebt. Das Ganze habe ich kurz in den Schraubstock gespannt, da das Kabel mit der Lötstelle etwas dicker als das PVC ist... und damit der Kleber auch schön zusammenhält.


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Wie man sieht, steht der gebogene Metallstreifen vorne ein paar Millimeter über. Das muss so sein, denn das muss in die Aussparung in der Schalterfassung und Kontakt mit dem Schraubverschluss geben.


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Noch ein Foto von der anderen Seite, wo man die Kerbe sieht, in der die blaue Litze von der Feder geführt wird. Die Kerbe ist an der gegenüberliegende Seite vom Metallstreifen der roten Litze, so dass die beiden Litzen später in dieselbe Richtung zeigen.


6. Zusammenbau

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Mit dem Seitenschneider habe ich ein kleines Loch in die Gummikappe geschnitten.


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Die beiden Litzen hab ich durch das Loch in der Gummikappe gefädelt, die blaue Litze mit der Feder so platziert, dass die Lötstelle an der Feder über der Kerbe im Kontaktträger liegt – beide Kabel gehen in die gleiche Richtung ab.

Bei der finalen Version habe ich beide Litzen mitsamt des Kabelschlauchs durch das Loch gezogen. Unter der Gummikappe ist der Kabelschlauch mit einem kleinen Kabelbinder fixiert.


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Als nächstes habe ich den Kontaktträger in die Schalterfassung gesetzt, der gebogene Metallstreifen muss dabei in die Aussparung in der Schalterfassung.


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Das Ganze habe ich mitsamt Gummikappe zurück in den Schraubverschluss gedrückt. Das geht in der Regel so leicht wie das Zerlegen: Ging das Zerlegen schwer, dann braucht man beim Zusammenbau ebenso viel Kraft.

Wichtig ist, dass der Metallstreifen Kontakt mit dem Schraubverschluss hat. Deswegen muss der auch etwas überstehen.


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Das neue Innenleben habe ich schön bündig zurück in den Schraubverschluss geschoben.


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Ich habe die Taschenlampe mit Batterien wieder zusammengesetzt und zum Test den Taster angeschlossen.

Funktioniert! Jetzt muss ich die Lampe nur noch irgendwo einbauen...

---- Anmerkung hoellenhamster: Aufgrund der Länge des Beitrags musste dieser in zwei Teile zerlegt werden. Bitte unten weiterlesen! ----
 
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Teil 2 – Unterlauf-Montage/Schalter-Einbau

7. Halterung und Stecker

Für eine Unterlaufmontage der Lampe benötige ich einen Rohr-Clip mit dem richtigen Durchmesser.


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Wenn die Rohr-Clips aus der Elektro-Abteilung des Baumarkts nicht passen, empfiehlt sich der Blick in die Sanitärabteilung – und da wurde ich auch fündig.


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Passt perfekt.


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Bei den längeren, aber schlankeren LED-Taschenlampen geht meistens ein M25 Kabelrohr-Clip. Das Bild ist von meiner ersten umgebauten Taschenlampe.


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Da ich ein M20 Kabelrohr für den Lauf verwendet habe, habe ich einen M20 Kabelrohr-Clip an den 28 mm Rohr-Clip der Taschenlampe befestigt. Beide Rohr-Clips habe ich etwas gekürzt und mit zwei Schrauben miteinander verschraubt (mit Kleben hatte ich in letzter Zeit schlechte Erfahrungen). Die Löcher für die Schrauben habe ich vorgebohrt, damit der Kunststoff nicht reißt und ich die Schrauben auch leichter eingeschraubt bekomme. Die Übergänge von einem Clip zum anderen habe ich mit Milliput ausmodelliert. Das Ganze sieht nun aus wie aus einem Guss. Die Schrauben habe ich unter etwas Milliput verschwinden lassen, dass ich vom Modellieren der Übergänge übrig hatte.

Den Taster habe ich wieder entfernt. Das Kabel habe ich auf ca. 10 cm gekürzt und den kleinsten zweipoligen Stecker angebracht, den ich auftreiben konnte (Micro MATE-N-LOK). Das Stecker- und auch das Buchsengehäuse habe ich noch zusätzlich um ein paar Millimeter gekürzt, die Crimp-Kontakte sind ebenfalls entsprechend gekürzt. Da ich die spezielle Crimpzange (Quetschwerkzeug) für diese Kontakte nicht habe, habe ich die Kontakte an die Litzen angelötet.

Hinweis:
Die Kontakte haben seitlich abstehende Federn, so ähnlich wie „Widerhaken“. Ich habe die Kontakte deswegen erst bei der Endmontage in das Steckergehäuse gesteckt, als die Litzen angelötet und das Steckergehäuse angemalt und versiegelt waren. Ohne spezielles Auswurfwerkzeug bekommt man die Kontakte nicht wieder heraus, ohne die Kontakte oder das Gehäuse zu zerstören.



8. Recon-Lauf mit Kugelkontakten (Rastkugel) für den Blaster und Buchse für das Lampen-Kabel

Bei dem, was nun folgt, habe ich mich von der Airzone Powerstrike 48 inspirieren lassen. Wer den Blaster kennt, weiß was damit gemeint ist.


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An der Laufverlängerung ist unten eine Rastkugel (orangene Halbkugel), mit der der Lauf am Blaster einrastet. Ich habe diese Rastkugel durch eine Stahlkugel (BB - 4,5 mm) ersetzt und oben drüber noch eine zweite Kugel gesetzt. Die beiden Kugeln drücken dann am Blaster auf Gegenkontakte (Metallstreifen).

So kann ich:
a) den Strom „unsichtbar“ durch die Laufverlängerung zu den Schaltern im Blaster führen,
b) den Lauf ganz einfach entfernen, ohne irgendwo zusätzliche Kabel oder Stecker abziehen zu müssen und
c) wenn ich die gleichen Gegenkontakte und Schalter auch in andere Blaster einbaue, kann ich die Laufverlängerung mit der Lampe auch dort verwenden.

Ich habe die Halbkugel aus Plastik abgesägt, die Hülse aufgebohrt (4 bis 4,5 mm Bohrer, nicht größer) und die Halbkugel durch eine Stahlkugel (BB - 4,5 mm) ersetzt, an die ich eine Litze angelötet habe.


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Zum Anlöten der Stahlkugel habe ich die einzelnen Drähte der Litze aufgefächert und mit Lötzinn reichlich verzinnt. Die Stahlkugel bekam vor dem Löten ein kurzes Bad im Lötfett, damit das Lötzinn daran fließen kann. Alles, was von der Litze und dem Lötzinn überstand, habe ich mit einer Schlüsselfeile entfernt, bis die Kugel mit dem Kabel gut in die Hülse gepasst hat.

Die Kugel muss mittig in der Hülse sitzen und darf nach vorne gerne etwas überstehen.


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Die Kugel mit der Litze habe ich mit Sekundenkleber in die Hülse eingeklebt. Für die Kabelführung habe ich Schlitze in die Stege im Gehäuse gedremelt. Das Loch im Gehäuse, wo die Kugel durchgeht, muss nicht bearbeitet werden, da die 4,5 mm Stahlkugel bereits den passenden Durchmesser hat.

Hier bewegt sich die ganze Hülse mit der aufgeklebten Stahlkugel. Die Feder drück gegen das Innere der Hülse und hat keinen Kontakt mit der Kugel.


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Für den zweiten Kontakt habe ich eine halbe Feder aus einem Kugelschreiber, eine Lego-Verbinder/Hülse (part no. 62462) und wieder eine Stahlkugel 4,5 mm verwendet. Diesmal wurde die Litze aber nicht an die Stahlkugel, sondern an das eine Ende der halben Feder angelötet, das ist einfacher. Die Feder drückt mit dem anderen Ende gegen die Kugel und leitet so den Strom weiter. Am oberen Ende der Hülse habe ich noch einen kleinen Schlitz für das Kabel an der Feder gedremelt.

Hier dient die Hülse nur als Gehäuse, es bewegt sich die Feder und die Stahlkugel in der Hülse.


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In der unteren Gehäusehälfte der Laufverlängerung habe ich die störenden Stege entfernt und ein Bett aus Milliput für die zweite Hülse geschaffen. Die Hülse passt da perfekt rein, die dürfte nicht breiter und auch nicht länger sein. Die Hülse hat seitlich einen Schlitz, der wird so wie auf dem Bild in Richtung des vorstehenden Bolzens ausgerichtet. Bei der oberen Gehäusehälfte der Laufverlängerung musste ich nur wenig Plastik wegdremeln.

Ich habe beide Gehäusehälften zusammengesetzt und vorsichtig das Loch für die zweite Stahlkugel gebohrt.

Achtung:
Hier muss man wirklich vorsichtig sein. Ist das Loch zu groß, dann fällt die Stahlkugel durch und man muss das Loch aufwändig flicken und neu bohren. Ist das Loch zu klein, dann steht die Kugel nicht weit genug hervor und gibt keinen Kontakt.



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Da ich das Griffteil der Laufverlängerung gekürzt habe, blieb nicht viel Platz, wo ich die Buchse unauffällig platzieren könnte. Zuerst wollte ich das vorne an der unteren Rail anbringen, die ist aber voll funktionsfähig und verfügt für den Frontgriff auch über den Einraster, der ziemlich weit vorne sitzt. Die Feder wäre da im Weg.

Die Buchse hat fast die gleiche Höhe wie der seitliche Schlitz, also da rein. Die Buchse habe ich mit Sandpapier etwas flacher gemacht und wie ich weiter oben schon geschrieben habe, ist sie gekürzt. Sie ist dann auch nicht geklebt, sondern nur geklemmt. Über der Buchse habe ich eine kleine Kerbe gedremelt, wo die Litzen durchgeführt werden, sonst würden sie später am Lauf gequetscht werden.

Von dem Ring, mit dem der Lauf am Blaster befestigt wird, musste ich unten etwas absägen.


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Der fertige Lauf mit montierter Lampe und die beiden Kugelkontakten.


9. Gegenkontakte am Blaster

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An den Blaster habe ich an die Stellen, an die die beiden Kugelkontakte drücken, die Gegenkontakte angebracht. Hierzu habe ich wieder Stücke von der Metallklammer des Heftstreifens verwendet, die ich auch diesmal wieder abgeschliffen habe. An je einem innen liegenden Ende habe ich mir mit einer Spitzzange einen Lötkontakt geformt, so ist das Anlöten der Litzen einfacher.

Der Metallstreifen links auf dem Bild (L-förmig) ist der Gegenkontakt für die untere Kugel. Hier habe ich das vorhandene Loch seitlich mit einem Cuttermesser bearbeitet, bis das Blech hineingepasst hat.

Der Metallstreifen rechts auf dem Bild (U-förmig) ist der Gegenkontakt für die obere Kugel. Hier habe ich einfach zwei Schlitze eingesägt, zwischen den Schlitzen die Gehäusewand vorsichtig dünner gedremelt, damit der Kontakt nahezu eben mit dem Gehäuse abschließt.


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Das gleiche habe ich auch mit der anderen Gehäusehälfte gemacht.


10. Tastschalter/Miniatur-Taster und Verkabelung

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Ich habe mich für den Miniatur-Taster und den Tastschalter entschieden, den ich aus dem Schraubverschluss der Taschenlampe entfernt hatte. Taster und Schalter sind in Reihe geschaltet, der Schalter dient als zusätzlicher Unterbrecher. Nur wenn der Schalter an ist, funktioniert auch der Taster. Da der Taster doch sehr empfindlich ist, habe ich oft versehentlich die Lampe eingeschaltet. Ich werde später noch zusätzlich in Griffnähe einen Schiebeschalter einbauen, der parallel zum Taster verdrahtet ist und so den Taster überbrückt, damit ich am Tastschalter die Lampe an- und ausschalten kann und sie dann dauerhaft an ist, ohne dass ich den Taster gedrückt halten muss.

Schalter und Taster habe ich an Stellen angebracht, an denen normalerweise Schraubenapplikationen am Griff sind, und so fallen so kaum auf.


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Ich bin Rechtshänder, die Kabel und Schalter habe ich in die linke Blasterhälfte installiert, so dass beide Schalter mit dem Daumen der rechten Hand bedienbar sind. Linkshänder installieren die Elektrik in die rechte Blasterhälfte.

An die beiden Gegenkontakte habe ich eine ca. 40 cm lange blaue und rote Litze gelötet, passend zu den Litzen in der Laufverlängerung oben blau und unten rot. Das spielt zwar nicht wirklich eine Rolle, aber ich achte auf Details. Und bitte daran denken: Lieber zu lang als zu kurz. Die Gegenkontakte habe ich mit Sekundenkleber am Gehäuse angeklebt.

Wichtig:
Bitte darauf achten, auf die Außenseite der Kontakte keinen Kleber aufzutragen.


Für die Kabelführung habe ich in die Stege und Wände entsprechend Löcher gebohrt. Dort, wo die Kabel durch den Abzugsbügel gehen, habe ich das Plastik mit einem Fräskopf weggedremelt. An der Stelle möchte ich darauf hinweisen, keinen zu hohen Kabelquerschnitt zu verwenden, sonst wird es da eng und man muss die Litzen möglicherweise woanders durchführen.

Der Taster hat ein Gewinde. Das Loch, das ich für den Taster in das Gehäuse gebohrt habe, ist etwas größer als der Flankendurchmesser (= Mittelwert aus Außendurchmesser der Schraube und Innendurchmesser der Mutter), so dass ich den Taster einfach in das Bohrloch geschraubt habe, ohne die mitgelieferte Mutter verwenden zu müssen oder den Taster zu kleben. Den Taster habe ich montiert, bevor ich die Litzen daran befestigt habe.

Vorsicht:
Die Kontakte an dem Miniatur-Taster sind sehr fein und brechen leicht ab.


Die Litzen habe ich dann auch nicht gelötet, sondern die Enden einfach mit der Flachzange etwas zusammengequetscht und dann über die feinen Kontakte geschoben.

Als zusätzlichen Schalter habe ich den Tastschalter der Taschenlampe verwendet, den ich in Teil 1 ausgebaut hatte. Wer keinen Miniatur-Taster hat, kann auch nur den Tastschalter verwenden. Ich habe die zu langen Kontakte gekürzt, damit diese nicht überstehen und ich immer noch den Reserve-Dart im Griff verstecken kann. Der Taster ist flach genug, damit das auch funktioniert. Die Kontakte sind recht breit, die habe ich mit dem Multitool auf zwei Millimeter Breite heruntergeschliffen. Der Steg, der als Führung für diesen Dart dient, habe ich teilweise weggedremelt und so Platz für den Schalter geschaffen. Den Schalter habe ich mit Sekundenkleber befestigt.


Bild39.JPG

Nach dem ich alles wieder zusammengeschraubt habe, der finale Test: Tastschalter an, Miniatur-Taster auch, die Lampe leuchtet. Hurra!


Gesamter Stromlaufplan

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Ich hoffe, Euch hat die Anleitung gefallen und ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachbauen.
 
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