Shadowtalk -der Shadowrun Thread

[skeptiker]

Um die Shoutbox etwas von den zT doch sehr SR-lastigen Diskussionen zu befreien, eröffne ich mal diesen Thread. Hatte so an Ideenaustausch, "Einmal im Ferienlager Seattler Sprawl" und allen möglichen Unfug zum Thema gedacht. Enttäuscht mich nicht^^

 

[Fallout_Boy]

Hey, ich mochte Shadowrun Romane und RPG sehr, aber das ist schon 15Jahre her
Die 1-2 PC spiele zu dem Thema haben meines Wissens nach gefloppt.
Steht diese Welt immer noch hoch im Kurs?

 

[Winder]

Ja, die PC-Spiele bis jetzt sind gefloppt.

Es kommt demnächst aber ein neues im Stil von Jagged Alliance raus: Shadowrun Returns

Sieht ganz nett aus und wird wohl eher das, was die Spieler von SR sich beim letzten PC-Spiel eigentlich gewünscht hätten.
Ich werd es mir mal anschauen.

Ansonsten war ich am Schluss eigentlich nur noch genervt vom Splatbook-Porn bei Shadowrun, obwohl die Core-Rules ja ganz ordentlich sind. Aber wenn man einmal anfängt, eine Erweiterung zu kaufen für eine Charklasse, dann muss man den vollen Punk durchziehen, weil es sonst unfair den anderen gegenüber wird. War zumindest mein Eindruck.

Edit: ist mittlerweile eigentlich die Lizenzfrage um die Romanveröffentlichungen geklärt? Die hab ich zum Teil nämlich auch ganz gerne mal gelesen...

 

[skeptiker]

Ok, ich gebe zu, trotz mehr oder weniger regelmäßiger SR(3)-RPG Runden unterscheidet sich mein Kenntnisstand nicht signifikant von Fallout Boy's

Das Shadowrun Returns-Projekt sieht aber vielversprechend aus (ok, bis darauf das Mel Odom mitwirkt - kann seinen Romanen nix abgewinnen). Auch schade, dass das auf meiner Rechnergurke wohl nicht laufen wird.

 

[Jefe 2.0]

Die Romane, auch wenn sie zum Teil absolut grottig sind (der größte Teil der bei Fanpro erschienen ist) besitze ich auch fast alle, beim Rollenspiel habe ich nur einen Teil der 4ten Edition, werde mir die aber noch komplett zulegen und damit dann aufhören, da ich hier niemanden habe der großartig mitspielt. Und ja, ich kenne auch die dritte und mir gefällt die 4te besser, aber bitte keine Diskussion darüber welche besser ist, jede hat Vor und Nachteile

 

[skeptiker]

Bin mir gerade nicht sicher, welche die besten Romane sind.. Die erste Reihe (wie hieß sie noch?) um Twist, Dodger, Mirage etc., die Drachenherzsaga oder um die Fahne der ADL hoch zu halten, die Romane von Markus Heitz...

BTW: Wer von euch weiß zB das Poolitzer in "Jede Wette" gar nicht gestorben ist?

 

[Jefe 2.0]

Ich weiß es, ich weiß es

 

[Lupus]

BTW: Wer von euch weiß zB das Poolitzer in "Jede Wette" gar nicht gestorben ist?

Aber nur weil Jeder bei Verstand der die Romane gelesen hat bei jeder Gelegenheit mit Tomaten nach dem Herrn Heitz geworfen hat. Für seinen literarischen Fauxpas einen in 5 Büchern aufgebauten Protagonisten so lieblos über den Haufen zu ballern.

ich spiele 4. Edition und hab damals mit der 2. oder 3. angefangen, meiner persönlichen Empfindung nach ist die 4. die Komfortabelste von allen bisherigen, sie macht sehr viel sehr gut, natürlich das ein oder andere auch nicht so gut.
und wem die im Fluff beschriebene Welt der 4. Ed zu glatt ist muss sich einen Spielleiter suchen der auch Wifi und AR Welten dreckig krieg.

 

[Jefe 2.0]

Hehe, spiel mit mir und meinem Ork-Ganger (wie sollte es anders sein) Jefe und seinem Köter Tequila, da bekommt dreckig eine neue Bedeutung.

 

[Lupus]

zur Zeit spiele ich einen Ghul-Nahkampf-Adepten und demnächst leite ich die Kriesengebiete Kampagne.

zu den Romanen kann ich zwei Autoren ganz dringend empfehlen:
Nigel Findley und Maike Hallmann

2xs, Haus der Sonne, Pescadillas+Wiedergänger sind einfach unglaublich tolle Geschichten

 

[Winder]

Klar sind die Romane viel Trash. Na und? Wenn ich son Kram lese und spiele, dann brauche und erwarte ich keine literarisch wertvolles Geschreibsel, sondern Eindrücke von der Welt und Klischee. Und das bekommt man doch recht gut geliefert.

Meine letzten beiden, die ich echt gut fand, waren die "Ash" und "Quickshot", die waren sehr kurzweilig.

Und was die Versions-Wars angeht: jede Epoche hat "ihr" SR. Ich habe seinerzeit mit der 1.st angefangen und wir fanden es einfach nur krass geil. Heute blätter ich gerne durch das Regelwerk und bekomme aus vielerlei Gründen dabei eine Gänsehaut. Und das hat nicht nur nostalgische Gründe, das könnt ihr mir glauben.

 

[skeptiker]

@Jefe: Ich dachte es wäre ein Klischee das Ork-Ganger immer ein Problem mit der Körperhygiene haben..

@Lupus: wie heißt er denn nu?

Mein derzeitiger Hauptcharakter ist seit 2005 der Decker Scr@. Die Entwicklung ging vom ängstlichen Nerd zum Toprunner mit excellnter Reputation für Datenextraktionen aus physisch stark gesichertern Off-Matrix Systemen.

Nennenswert wären dann da noch der Ex-Yakusa "Count Zero", die Messerklaue Vortex und der Troll-Sam Lucky Silver (ehem. Profi Urban-Brawler mit Lebenslanger Sperre in allen Ligen).

Viele andere Konzepte, wie zB mein Voodoo-Houngan oder mein Fahrzeug-Adept sind leider nicht nennenswert über das Reißbrett hinausgekommen...

 

[skeptiker]

Sorry für den Doppelpost..

Ash und Quickshot fand ich nicht schlecht, wobei ich aber vor allem das Doppelleben im ersten Roman mochte.

Definitiv gerockt hat fand ich das Vabanque-Spiel in Pesadillas, wenn man von einign logischen Ungereimtheiten absieht.

 

[Jefe 2.0]

nicht der Ork-Ganger hat ein Problem damit, sondern sein geliebter Köter Tequila, der ständig übel drauf ist und Tequila säuft und dann allen möglichen anderen, in seinen Augen ist jeder ausser Jefe ein Arschloch, ans Bein pissen will.......

 

[Lupus]

Der Ghul ist nun bekannt unter dem Namen Puppet.
eine russisch orkische Messerklaue/Adept namens Voiata, Gunslinger Adept namens Benji, Trollsam und fast Cyberzombie Slice. das waren so bisher meine Chars.

 

[skeptiker]

Mal so als Frage, was haltet ihr von personalisierten Plots? Ich meine jetzt speziell eher nicht Follow-Ups zu früheren Runs sondern zB Plots die die Charaktergeschichte eines Spielers aufgreifen. Wir hatten mal einen Runner (mittlerweile Status MIA) aus reichem Elternhaus, der in seiner Jugend ausgerissen war und Runner wurde. Bei einem Extraktionsrun ging es plötzlich um seinen eigenen Vater. War großartig zu sehen wie quasi den ganzen Run nur mit Gasmaske rumlief und ständig aufpassen musste, sich nicht zu verraten^^

 

[Winder]

Klingt sehr nett. Hatte ich immer mal wieder vor, dafür waren die Chars aber immer zu oberflächlich und das war wohl auch nicht das, was die Spieler primär wollten. Die wollten Ärsche treten ohne groß nachzudenken und sich auf Intrigenspiele und persönliche Schicksale einlassen zu müssen.

Frei nach dem Motto: Drama hab ich in RL daheim schon genug...I kick ass for the Lord!

 

[flatten_the_skyline]

Mal so als Frage, was haltet ihr von personalisierten Plots? Ich meine jetzt speziell eher nicht Follow-Ups zu früheren Runs sondern zB Plots die die Charaktergeschichte eines Spielers aufgreifen. Wir hatten mal einen Runner (mittlerweile Status MIA) aus reichem Elternhaus, der in seiner Jugend ausgerissen war und Runner wurde. Bei einem Extraktionsrun ging es plötzlich um seinen eigenen Vater. War großartig zu sehen wie quasi den ganzen Run nur mit Gasmaske rumlief und ständig aufpassen musste, sich nicht zu verraten^^

Sowas macht das spiel viel besser find ich, ich versuche das bei meinem nächsten run mehr zu berücksichtigen... Bisher ahtten wir das bei Vampire, und das hat den hauptplot teils über wochen in den Hintergrund rücken lassen und bislang zu zwei chartoden (Ruhe in Frieden, Mr. Jacobs - ach nein, sie haben deine unsterblich Seele getrunken... :-( ) und drei "Exilanten" wegen Mord/Verschwörung zu Mord geführt... :-D

 

[skeptiker]

@Winder: ja kenn ich, ein Kurzzeit-Mitspieler meinte, wir würden nicht Shadowrun, sondern Shadow-Seifenoper spielen^^. Wir Stammspieler haben dann aber entschieden, dass das so bleibt

 

[Winder]

Wenn da alle Bock drauf haben ist's doch auch Sahne. Plötzliche Plottwists drekcetera finden meine ja auch gut. Aber die persönliche Schiene möchten die halt nicht in Tiefe angespielt haben. Hab ich einmal bei einem Spieler in einem anderen System gemacht, der fühlte sich "ertappt", weil er sozusagen persönlich spielen musste. War nicht so seins.

Jeder nach seiner Fassong ne?

 

[Lupus]

In meiner position als SL verwurste ich die Charakter Hintergründe sehr gerne in oder zwischen den Runs, und ich glaube dass schweißt die Charaktere noch fester an das Herz ihrer Spieler. Außerdem lassen sich so super Spielabende gestalten ohne großartige Kampagnen zu kaufen/selber zu schreiben.

 

[skeptiker]

Plottwists und AHA-Effekte dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Mein Alltime-Favorite von mir als SL ist das Konzept der Nega-Magie. Hatte ich mir aus Aeternitas etc. ausgeborgt. Da ja unser Machtniveau in den Jahren immer höher und höher anwuchs, wars langsam echt schwierig, mir für unseren Magier ne entsprechende Herausforderung auszudenken. Dementsprechend hatte das gegnerische Team einen Nega-Magier. Ist halt schon blöd, wenn astrale Projektion nicht klappt.

Favorite "Twist" als SC:
Es war ein Datensystem eines Triaden Chop-Shops in Hongkong abzufischen. Natürlich ohne Matrixanbindung. Nachdem ich endlich Zugriff auf das System (natürlich innerhalb des Gebäudekomplexes) hatte, stellte ich fest, dass die Speicherorte in verschiedene, stark gesicherte Knoten aufgeteilt waren. Die ersten Knoten waren kein Problem, aber irgendwann habe ich eine Probe versemmelt - und schon ging der Knoten offline. Nichts dabei gedacht, weitergemacht und die meisten Daten extrahiert, dabei noch ein oder 2 Knoten offline geschaltet.
Wie sich allerdings später herausstellte, waren das keine Speicherbänke, sondern "Datensklaven' mit Headware-Memory und Kortexbomben... von denen ich einige ausgelöst hatte. DAs war iwie auch OT echt heftig für mich.. alleine der Schockeffekt...

 

[Winder]

Das finde ich ziemlich geil und auch eigentlich besser, als mit den Hintergründen zu jonglieren. Passt schön ins dreckige Seattle (Deutschland haben wir nach den Katastrophen aus DidS in die Ecke gepfeffert), herrliche Gelegenheit, seinen Char zu spielen, ohne dass es zu persönlich wird.

Ich habs mir allerdings abgewöhnt, diese Rüstungsspirale zu drehen (jetzt bezogen auf Dein Beispiel mit der Nega-Magie). Dafür hats D&D, wo die Herausforderung mit der Charakterkompetenz skaliert. Wenn die Jungs gut sind, dann gibts eben kaum noch nennenswerte Herausforderungen. Dann löschen die eben im Vorbeigehen ne Gang auf Straßenniveau aus. Dafür haben sie auch lange gearbeitet. Wir spielen mittlerweile allerdings auch nach Savage Worlds mit der Konversion von Rinas, weil mir die Regeln so dermaßen auf den Sender gegangen sind.

 

[skeptiker]

Das finde ich ziemlich geil und auch eigentlich besser, als mit den Hintergründen zu jonglieren. Passt schön ins dreckige Seattle (Deutschland haben wir nach den Katastrophen aus DidS in die Ecke gepfeffert), herrliche Gelegenheit, seinen Char zu spielen, ohne dass es zu persönlich wird.

War aber in Hongkong - wir sind International^^

Ich habs mir allerdings abgewöhnt, diese Rüstungsspirale zu drehen (jetzt bezogen auf Dein Beispiel mit der Nega-Magie). (...) Wenn die Jungs gut sind, dann gibts eben kaum noch nennenswerte Herausforderungen. Dann löschen die eben im Vorbeigehen ne Gang auf Straßenniveau aus. Dafür haben sie auch lange gearbeitet. (...)

Da muss ich dir widersprechen. Klar gibts solche Situationen, und es tut auch gut, mal die Vorteil der eigenen Reputation zu spüren. Das lässt sich aber auch lösen, zB indem der Anführer der Gang den Streithahn beiseite nimmt, um ihm nahezulegen, das man sich mit "Denen" besser nicht anlegen sollte.

Und in meinen Augen muss die Herausfoderung bestehen bleiben. Wenn die Jungs gut sind, kriegen sie auch Aufträge für große Jungs. Bei uns sind mittlerweile Honorare von 100k - 200k Nuyen drin. Dementsprechend hoch ist aber auch der Schwierigkeitsgrad, und dementsprechend ist SOTA-Ausrüstung hier kein Powergaming, sondern ein Muss. Mit einem Deck von der Stange für 400 k Nuyen käme ich bei den Matrixsystemen, die dafür anliegen, nicht mal ins System, und wenn doch, würde mich das IC innerhalb von Sekunden zerfetzen.
Mag aber auch sein, das ich mit meiner Gruppe echt Glück habe, und durch regelmäßige SL-Rotation kommt da auch kein Powergaming auf.

Aber wie du schon sagtest, jeder folgt dem Spielstil, der ihn glücklich macht.

PS: Der Negamagier kam unglaublich gut an^^, ist jetzt eine Connection unseres Magiers. man ist ja schließlich Profi, das ist nix persönliches.

 

[Lupus]

Ich finde das eingehen auf den Hintergrund eines Chars schon wichtig, kann auch garnicht nachvollziehen dass das hier so verteufelt wird. Das gibt den Chars doch etwas plastisches, sonst könnte ich mir als spieler den hintergrund auch sparen.
Dass man das nicht inflationär gebraucht sollte klar sein. Aber ab und an mal private Scheiße auf zu kochen tut den Geschichten hinter den Werten meines erachtens nach sehr gut.